Johannes Strolz während eines RTL im Jahr 2020
GEPA/Harald Steiner
Ski alpin

Strolz liebäugelt mit zweiter Disziplin

Johannes Strolz ist das beste Beispiel dafür, dass sich Durchhalten auszahlen kann. Mit 30 Jahren wurde er nach dem Olympiasieg in der Alpinen Kombination in Peking vor wenigen Tagen als Österreichs Aufsteiger des Jahres mit einem Niki ausgezeichnet. Im Slalom schaffte der Vorarlberger in der letzten Saison den Durchbruch. Nun bezieht Strolz auch den Riesentorlauf als zweite Disziplin in seine Überlegungen ein. Ein Start beim Weltcup-Auftakt in Sölden ist nicht ausgeschlossen.

In Hinblick auf das Rennen auf dem Rettenbachferner sei es ein Thema, kommende Woche Vergleichsläufe zu fahren. „Dann sehe ich eh, wo ich stehe. Das große Problem, das ich im Riesentorlauf aktuell habe, ist, dass ich in den letzten Jahren erstens nicht richtig viel trainiert habe, aber vor allem, dass ich eine hohe Startnummer habe. Die verlangt einfach eine sehr, sehr gute Form, dass es überhaupt einen Sinn macht, dass ich in Sölden am Start bin.“

Wenn er sehe, dass er im Training gut mithalten könne, könne man sich das überlegen. „Beziehungsweise ist es ein Thema, dass ich in der Aufstellung berücksichtigt werde.“ Das letzte Mal punktete er in dieser Disziplin als 27. im Februar 2019 in Bansko, in seinen dann bisher letzten sieben Riesentorläufen im Weltcup von März 2019 bis März 2020 verpasste er jeweils die Qualifikation für den zweiten Durchgang.

Slalom bleibt Kerndisziplin

Der Hauptfokus liege allerdings sicher weiter auf dem Slalom. „Der Slalom bleibt die Kerndisziplin und darf auch nicht drunter leiden, dass man andere Schwerpunkte setzt. Das andere muss sich dazu ergeben. Aber langfristig wäre es das Ziel, den Riesentorlauf wieder als zweite Wettkampfdisziplin zu installieren. Und natürlich wäre die Kombination bei der WM ein Ziel.“

Johannes Strolz während eines Slaloms
IMAGO/Action Plus/Pierre Teyssot
Im Slalom rechnet sich Johannes Strolz auch nächste Saison Siegeschancen aus

Die Vorbereitung auf die Saison, die einen Aufenthalt in Chile beinhaltete, ist bisher sehr gut verlaufen. Auch im Pitztal findet man aktuell gute Bedingungen vor, die kalten Tage seien für die im Sommer hart getroffenen Gletscher viel wert gewesen. „Ich bin sehr zufrieden, konditionell wie skitechnisch haben wir eine wirklich gute Grundlage gesetzt. Es ist noch einiges zu tun, aber die Basis ist gelegt.“

Kadermitglied als „große Erleichterung“

Mit der Sommervorbereitung vor einem Jahr ist die heurige nicht zu vergleichen. Als nun vollwertiges Kadermitglied muss sich Strolz um vieles nicht mehr selbst kümmern. „Natürlich ist das eine große Erleichterung, speziell wenn man sich nicht Gedanken machen muss, wo trainiere ich, wie trainiere ich. Die ganze Organisation mit der Unterkunft und der Trainingspistenreservierung ist weggefallen. Und das Material ist jetzt in den Händen von Benedikt Auinger, der mich sehr gut betreut, dafür bin ich sehr dankbar.“

An den immer intensiver und wettkampfspezifischer werdenden Trainingseinheiten merke man, dass der Saisonauftakt näher rücke, erklärte Strolz. „Es geht langsam darum, wieder das Rennfeeling aufzubauen. Wenn wir konsequent weitermachen, werden wir zum Saisonstart auch parat sein.“