Vor dem letzten Rennen am Sonntag hat sich das Feld der realistischen Titelanwärter von fünf auf zwei reduziert. Nach dem Bonuspunkt für die schnellste Runde führt van der Linde mit 149 Punkten zwei Zähler vor Auer, der sich wiederum für die Poleposition drei Zusatzpunkte gesichert hatte. Dritter ist der Deutsche Rene Rast (128/Audi). Auf Rang vier liegt der Italowiener Mirko Bortolotti (121/Lamborghini). Der Titeltraum des Oberösterreichers Thomas Preining (116/Porsche) platzte hingegen nach einem schweren Unfall in der Anfangsphase.
Während Preining in der Wertung weiter Fünfter ist, hofft Landsmann Auer auf seinen ersten DTM-Titel. „Das war heute wirklich ein schwieriges und nervenraubendes Rennen. Phasenweise habe ich nicht geglaubt, dass wir das Rennen gewinnen können. Ich bin sehr stolz, jetzt ein Teil von so einem Showdown zu sein. Am Sonntag heißt es jetzt Gas geben“, sagte Auer. Van der Linde, der nur vom 16. Startplatz aus ins Rennen gegangen war, war ebenfalls glücklich: „Nach dem Chaos am Anfang hätte ich nie gedacht, dass ich noch auf Platz zwei komme. Ich werde morgen Vollgas geben.“
Auer holt DTM-Sieg am Hockenheimring
Lucas Auer hat im Titelkampf im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) für ein Herzschlagfinale gesorgt. Der 28-jährige Mercedes-Fahrer sicherte sich den Sieg und verringerte den Rückstand in der Meisterschaft auf zwei Punkte. Überschattet wurde das Rennen von mehreren schweren Unfällen.
Früher Abbruch nach schweren Unfällen
Auer verteidigte seine Poleposition souverän und setzte sich an die Spitze. Die erste Runde gestaltete sich mit Unfällen allerdings sehr turbulent, weshalb das Safety-Car auf die Strecke musste. Nutznießer des Chaos waren die potenziellen Titelanwärter van der Linde und Preining, die aufgrund von Strafen nur von den Rängen 16. bzw. 18. ins Rennen gegangen waren, sich aber in kürzester Zeit auf die Plätze acht und zehn verbesserten. Rast machte vier Ränge gut und war Dritter.

Beim Neustart wurde Auer von Marco Wittmann überholt. Im Feld dahinter kam es erneut zu mehreren schweren Unfällen, in die auch Preining verwickelt war. Der Porsche des Oberösterreichers bog in die Streckenbegrenzung ab und wurde zu Schrott. Preining blieb unverletzt, die Strecke glich aber einem Trümmerfeld. Sogar ein Motor lag auf der Fahrbahn. Das Rennen wurde logischerweise abgebrochen, gleich sechs Fahrer mussten zur ärztlichen Untersuchung.

Auer verteidigt Führungsposition
Nach fast einstündiger Unterbrechung wurde das Rennen wieder aufgenommen. Auer war wieder Erster, weil die Runde vor dem Abbruch zur Positionierung herangezogen wurde. Der Tiroler konnte sich aber nicht absetzen und hatte vor allem Wittmann im Heck. Das Duo kam dann gleichzeitig bereits in Runde 13 zum Boxenstopp, wobei Auer in der Boxenstraße knapp vor dem Deutschen blieb. Auch auf der Strecke hielt der 28-jährige Wittmann in Schach.
In Führung lag allerdings der US-Amerikaner Dave Gore (Audi), der als Erster den Pflichtstopp absolviert hatte. In der Schlussphase übernahm dann Auer wieder die Spitze. Dahinter ging van der Linde an seinem BMW-Markenkollegen Wittmann vorbei. Das Duo schnappte sich auch noch Gore, womit der Südafrikaner seine Führung in der Fahrerwertung zurückeroberte. BMW-Pilot Philipp Eng belegte Rang sechs und ist Gesamt-14. (64).