Tadej Pogacar (SLO)
APA/AFP/Marco Bertorello
Radsport

Pogacar triumphiert im Schatten der Altstars

Beim Abschied der beiden Altstars Alejandro Valverde (ESP) und Vincenzo Nibali (ITA) hat der zweifache Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar wie im Vorjahr die Lombardei-Rundfahrt gewonnen. Der Slowene holte sich am Samstag nach 253 Kilometern von Bergamo nach Como den Sieg vor den beiden Spaniern Enric Mas und Mikel Landa.

Der 42-jährige Valverde, der bei diesem Herbstklassiker wie Nibali (37 Jahre) seine erfolgreiche Karriere ausklingen ließ, fuhr mit einem Rückstand von 1:24 Minuten auf einen achtbaren sechsten Platz. Für Nibali reichte es zu Platz 24.

Pogacar ließ Mas im Schlusssprint keine Chance. Zuvor hatte der 24-jährige Jungstar das Rennen schon dominiert. Am Civiglio, dem vorletzten Anstieg, erhöhte Pogacar 19 Kilometer vor dem Ziel derart das Tempo, dass nur Mas folgen konnte. Bahrain-Profi Hermann Pernsteiner wurde als bester Österreicher 6:11 Min. zurück 39., Patrick Konrad (Bora/67.) verlor 11:26.

„Alles perfekt“ für Pogacar

Auch für Nibali und Valverde war der vier Kilometer lange Anstieg mit durchschnittlich zehn Prozent Steigung zu steil. So gelang es Pogacar als erstem Fahrer, das Radsportmonument bei seinen ersten beiden Teilnahmen jeweils auch zu gewinnen.

„Es ist großartig, zurückzukommen und erneut zu gewinnen. Das letzte Rennen in dieser Saison zu gewinnen – einfach großartig, unvorstellbar“, sagte Pogacar: „Nach der WM habe ich mich immer besser gefühlt. Es lief alles perfekt.“

Valverde und Nibali gefeiert

Bevor es losging, wurden Valverde und Nibali beim Start gefeiert. Der Spanier und der Italiener waren unter dem Jubel der Fans gemeinsam zur Einschreibung erschienen.

Ex-Weltmeister Valverde beendet nach 21 Profijahren seine Karriere. Der Mann aus Murcia hatte neben seinem WM-Titel unter anderem viermal den Frühjahrsklassiker Lüttich–Bastogne–Lüttich, fünfmal den Fleche Wallonne, einmal die Vuelta (2009) und zahlreiche Etappen bei der Tour und der Vuelta gewonnen. Allerdings war er auch in den Skandal um Dopingarzt Eufemiano Fuentes verstrickt.

Nibali gehört indes zu den wenigen Fahrern, die alle drei Grand Tours (Tour, Giro, Vuelta) gewinnen konnten. Außerdem hatte der Italiener zweimal bei der Lombardei-Rundfahrt und einmal bei Mailand–Sanremo triumphiert. „Ich bin traurig, das Peloton zu verlassen, aber ich habe es genossen. Ich bin froh, auf so hohem Level gefahren zu sein. Ich bin glücklich, dass ich 21 Jahre fahren konnte. Ich habe große Dinge erreicht, jetzt ist es Zeit für die jungen Leute“, sagte Valverde.