Ried-Spieler jubeln
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bundesliga

Ried feiert bei WAC ersten Sieg seit Juli

Die SV Guntamatic Ried ist am Sonntag mit einem überraschenden 2:1-Sieg beim RZ Pellets WAC aus der Krise getaucht. Leo Mikic (17.) und Tin Plavotic (33.) sorgten nach drei Niederlagen in Folge für den zweiten Saisonsieg, den ersten seit 30. Juli. Der WAC-Ehrentreffer fiel aus einem kuriosen Eigentor von Matthias Gragger (91.). Eine Woche nach dem Tiefschlag im Kellerderby der Admiral Bundesliga gegen Altach zog das Schlusslicht mit nunmehr acht Punkten wieder mit den Vorarlbergern gleich.

Für die Wolfsberger, die zwar optisch dominierten, aber kaum zu Chancen kamen, setzte es nach drei Siegen en suite wieder einen Rückschlag, in der Tabelle rutschte die Elf von Trainer Robin Dutt hinter Austria Klagenfurt und Austria Wien auf Rang sechs zurück.

Nur die Anfangsphase gehörte ganz klar den Hausherren, die über Thierno Ballo und Tai Baribo bei einem geblockten Schuss (3.) gleich auch gefährlich wurden. Umso überraschender kam die Führung der Gäste: Nach einem schönen Zuspiel durchs Mittelfeld in die Spitze legte Wießmeier auf Mikic quer, der locker zu seinem zweiten Saisontor einschoss.

Schlusslicht Ried überrascht WAC

Die SV Ried ist mit einem überraschenden 2:1-Sieg beim WAC aus der Krise getaucht. Das Ergebnis bedeutet einen kleinen Befreiungsschlag für die Rieder und das Ende der Siegesserie der Wolfsberger.

Effizienz machte den Unterschied

Der WAC tat sich gegen die tief stehenden Rieder in der Folge schwer, zu Chancen zu kommen, die Innviertler präsentierten sich hingegen als Meister der Effizienz. Nach gut einer halben Stunde köpfelte Plavotic nach einem Eckball völlig unbedrängt zum 2:0 ein. Die beste Gelegenheit der Hausherren resultierte kurz vor der Pause aus einem Schnitzer von Ried-Goalie Samuel Sahin-Radlinger, der schlecht angenommene Rückpass rollte knapp am Tor vorbei (44.).

Jubel ovn Tin Plavotic (Ried)
APA/Gert Eggenberger
Tin Plavotic sorgte mit dem 2:0 für die Vorentscheidung

Gleich nach Wiederbeginn verhinderte WAC-Goalie Hendrik Bonmann gegen Christoph Monschein die Vorentscheidung (49.), später zielte der bedrängte Stürmer am Tor vorbei (60.) bzw. musste sich einmal mehr Bonmann geschlagen geben (65.). Die Gäste waren dem 3:0 näher als der WAC dem Anschlusstreffer. Die Kärntner fanden kein Rezept, um die kampfstarken Rieder zu knacken. Im gesamten Spiel gaben Mario Leitgeb und Co. einen einzigen Schuss auf das Tor ab.

Eigentor aus fast 60 Metern

In der Nachspielzeit brachte der eingewechselte Gragger mit einer Slapstick-Einlage den WAC aber noch einmal zurück ins Spiel. Sein Rückpass aus fast 60 Metern auf Sahin-Radlinger geriet viel zu hoch und senkte sich über den Schlussmann hinweg zum 1:2 ins eigene Tor.

In der Schlusssekunde hielt Sahin-Radlinger noch einen Köpfler von Raphael Schiffler, wenig später konnte Christian Heinle dann aber doch aufatmen. Der Druck auf den angezählten Ried-Coach dürfte vor dem kommenden Gastspiel bei Rapid wieder etwas abgenommen haben.

Stimmen zum Spiel:

Robin Dutt (WAC-Trainer): „Es wird kein einmaliger Ausrutscher sein, es darf bloß nicht so oft sein. In einer Saison von 22 Spielen im Grunddurchgang und zehn nachher noch im Play-off ist es normal, dass man ein paar solche Spiele dabei hat. An dem Tag, wo es passiert, so wie heute, fällt es einem schwer es zu akzeptieren. Ich muss aber meinem Trainerkollegen (Christian Heinle, Anm.) ein Kompliment machen, in so einer Situation trotz des Drucks die Mannschaft so auf den Platz zu bringen. Und vielleicht an alle anderen da draußen: Lasst die Trainer einfach in Ruhe arbeiten.“

Christian Heinle (Ried-Trainer): „Man hat heute in vielen Aktionen gesehen, dass Dinge leichter gehen, die vorher schwierig gegangen sind. Es freut mich irrsinnig fürs ganze Team, fürs ganze Umfeld, für alle, die mitleiden. Es ist nur ein Befreiungsschlag gewesen, aber wir wissen, dass das der erste Schritt war.“

Admiral Bundesliga, elfte Runde

Sonntag:

WAC – Ried 1:2 (0:2)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 2.935; SR Ciochirca

Torfolge:
0:1 Mikic (17.)
0:2 Plavotic (33.)
1:2 Gragger (91./Eigentor)

WAC: Bonmann – Baumgartner, Piesinger (74./Vergos), Schifferl – Jasic (63./Novak), Ballo, Leitgeb (75./Veratschnig), Kerschbaumer, Anzolin (46./Boakye) – Baribo (46./Röcher), Malone

Ried: Sahin-Radlinger – Ungar, Turi, Plavotic – Wießmeier, Michael, Martin (76./Gragger), Pomer – Nutz, Monschein, Mikic (82./Cosgun)

Gelbe Karten: Leitgeb bzw. Wießmeier, Sahin-Radlinger

Die Besten: keiner bzw. Monschein, Wießmeier, Plavotic