Dominic Thiem
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Tennis

Thiem auf Weg zurück zu alter Stärke

Dominic Thiem muss zwar weiterhin auf seinen ersten Finaleinzug seit jenem bei den ATP-Finals in London 2020 warten, der Halbfinal-Einzug beim ATP-250-Turnier vergangene Woche in Gijon zeigte jedoch, dass sich der ehemalige US-Open-Sieger weiter auf dem aufsteigenden Ast befindet. In der Woche in Asturien waren mit drei Erfolgen große Leistungsfortschritte zu erkennen. In dieser Woche möchte er in Antwerpen nachlegen.

Zum zweiten Mal seit seinem Comeback Ende März nach einer neunmonatigen Pause wegen einer Handgelenksverletzung war Thiem in das Halbfinale eines ATP-Turniers eingezogen. Davor war das dem Niederösterreicher in Gstaad gelungen. In Gijon war erst gegen den topgesetzten Russen Andrej Rublew nach einem Match, das weitgehend auf Augenhöhe verlief, mit 4:6 4:6 Schluss.

Schon vor dem Semifinal-Duell mit Rublew hatte Thiem den Ausflug nach Spanien als „großartige Woche“ bezeichnet. Der erträumte Durchbruch mit einem Sieg über einen Top-Ten-Mann gelang Thiem allerdings noch nicht. Mit einem Titelgewinn in Gijon hätte sich der ehemalige Weltranglistendritte im Ranking zurück in die Top 100 gekämpft, vom spielerischen Niveau her ist er aber jetzt endgültig wieder zu diesem Kreis zu zählen.

Rublew leicht ins Wanken gebracht

Gegen Rublew, mit dem er vor einigen Monaten in Madrid intensive Trainingstage absolviert hat, ist Thiem gut befreundet. „Gut reagiert“ habe er auf die Phase im ersten Satz, als er mit 4:1 führte, dann Thiem aber noch auf 4:5 herankommen lassen musste. „Plötzlich stand es 5:4, und das Match war wieder ausgeglichen. Das war wie ein neuer Beginn. Das war nicht leicht, das gleich zu akzeptieren“, sagte Rublew.

„Ich hatte Glück, dass ich in diesem Game sehr gut gespielt habe und Dominic mir ein bisschen geholfen hat“, sagte der 24-Jährige und sah einen gewissen Schlüssel zum Sieg im letzten Game des ersten Satzes. „Dann hatte ich mehr Selbstvertrauen und ich konnte in zwei Sätzen gewinnen, das ist das Wichtigste für mich.“

Rublew stand damit schon in seinem vierten Finale in diesem Jahr. So wie die bisherigen drei in Marseille, Dubai und Belgrad (Sieg über Superstar Novak Djokovic) gewann er auch dieses. Der Russe setzte sich am Sonntag gegen den US-Amerikaner Sebastian Korda sicher mit 6:2 6:3 durch und feierte seinen zwölften Titel auf der ATP-Tour.

In Antwerpen wartet zum Auftakt Lokalmatador

Für Thiem geht es in dieser Woche beim nächsten ATP-250-Turnier in Antwerpen weiter, ab 24. Oktober ist er dann beim Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle im Einsatz. Auftaktgegner in Belgien ist am Mittwoch erstmals überhaupt Lokalmatador Michael Geerts, die aktuelle Nummer 268 der Weltrangliste.

Im Falle eines Auftakterfolgs trifft Thiem in der nächsten Runde entweder auf Francisco Cerundolo (ARG/6), den er in der Vorwoche im Viertelfinale von Gijon (6:4 6:3) glatt geschlagen hatte, oder auf den Schweizer Marc-Andrea Hüsler. Topgesetzt bei dem mit 648.000 Euro dotierten Hartplatz-Event ist der aufschlagstarke Pole Hubert Hurkacz, die aktuelle Nummer elf der Welt ist ein möglicher Viertelfinal-Gegner von Thiem.

ATP-250-Turnier in Antwerpen

(Belgien, 725.540 Euro, Hardcourt/Indoor)

Erstrundentableau:
Hubert Hurkacz (POL/1) Freilos
Jack Draper (GBR) Jenson Brooksby (USA) 6:1 6:2
Dominic Thiem (AUT) Michael Geerts (BEL) 6:4 6:0
Francisco Cerundolo (ARG/6) Marc-Andrea Hüsler (SUI) 5:7 7:6 (7/3) 6:3
Karen Chatschanow (RUS/4) Freilos
Sebastian Korda (USA) Marcos Giron (USA) 6:3 6:7 (0/7) 6:4
Jaume Munar (ESP) Tim van Rijthoven (NED) 6:7 (7/9) 6:4 7:6 (7/4)
Yoshihito Nishioka (JPN/8) Luca Van Assche (FRA) 5:7 6:2 7:6 (7/1)
Dominic Stricker (SUI) Botic van de Zandschulp (NED/7) 6:2 6:4
Richard Gasquet (FRA) Stan Wawrinka (SUI) 2:6 7:6 (7/4) 6:4
David Goffin (BEL) Gilles Arnaud Bailly (BEL) 7:6 (9/7) 5:7 6:4
Diego Schwartzman (ARG/3) Freilos
Daniel Evans (GBR/5) Tallon Griekspoor (NED) 6:3 6:4
Constant Lestienne (FRA) Jesper de Jong (NED) 6:3 6:4
Manuel Guinard (FRA) Geoffrey Blancaneaux (FRA) 3:6 6:3 7:5
Felix Auger-Aliassime (CAN/2) Freilos