Die Innviertler verbesserten sich dank ihres zweiten Sieges in Folge zumindest bis Sonntag vom letzten auf den zehnten Platz. Rapid-Coach Ferdinand Feldhofer hatte im Vergleich zum 1:2 gegen die Austria fünf Änderungen in der Startformation vorgenommen. Nicolas Kühn wurde nicht rechtzeitig fit, der zuletzt erkrankte Guido Burgstaller saß vorerst auf der Bank.
Ohne die beiden wohl stärksten Offensivspieler hatte Rapid große Probleme, den Abwehrwall zu überwinden, den die Rieder vor dem eigenen Sechzehner aufbauten. Die Oberösterreicher verteidigten mit allen Kräften und verzichteten nahezu gänzlich auf Akzente in der Offensive. Rapid hatte viel Ballbesitz, aber wenige Ideen.
Rapids Negativserie in Ried geht weiter
Sechs Tage nach der Derby-Heimniederlage hat es für Rapid den nächsten Tiefschlag gesetzt. Die Hütteldorfer kassierten bei der SV Guntamatic Ried durch ein Elfmetertor von Christoph Monschein (50.) eine 0:1-Niederlage und liegen damit weiterhin außerhalb der Top Sechs. Damit ist Rapid in Ried schon seit mehr als sieben Jahren ohne Sieg.
Topchancen für Rapid
Ein von Ried-Keeper Samuel Sahin-Radlinger im Nachfassen gebändigter Schuss von Bernhard Zimmermann war vorerst das einzige Highlight (14.). Nach Weitschüssen von Leopold Querfeld und Roman Kerschbaum über das Stadiondach bekamen die knapp 6.000 Zuschauer vor der Pause noch zwei Topchancen von Rapid zu sehen.

Einen sehenswerten Angriff über Querfeld, Ferdy Druijf und Thorsten Schick schloss Patrick Greil mit einem Stangenschuss ab (32.). Zwei Minuten später lenkte Sahin-Radlinger einen Zimmermann-Kopfball mit den Fingerspitzen über die Latte. Die kalte Dusche für die Hütteldorfer folgte in der 50. Minute.
Bundesliga, zwölfte Runde
Hofmann trifft Nutz statt Ball
Maximilian Hofmann stellte sich äußerst ungeschickt an und traf bei einem versuchten Abschlag nicht den Ball, sondern Stefan Nutz. Schiedsrichter Alexander Harkam ließ zunächst weiterspielen, entschied dann aber nach VAR-Intervention auf Strafstoß, ungeachtet dessen, dass Nutz bei dieser Aktion den Ball wohl mit dem Unterarm berührt hatte. Monschein verwandelte den ersten Rieder Torschuss dieser Partie sicher (50.).
Ried igelte sich auch danach ein, Rapid kam nur noch zu einer zwingenden Möglichkeit, doch Druijf scheiterte freistehend am Fünfer an Sahin-Radlinger (57.). Die Einwechslung von Burgstaller brachte keine Wende mehr, zu allem Überfluss gab es in der 88. Minute nach einem weiteren VAR-Einschreiten auch noch eine harte Rote Karte für Querfeld wegen Torraubs. Der Rapid-Verteidiger bekam den Ball weit außerhalb des Strafraums an die Hand. Mit der erneuten Niederlage brachten die jüngsten sechs Matches aus Sicht der Grün-Weißen ein Unentschieden und gleich fünf Niederlagen.
Stimmen zum Spiel:
Christian Heinle (Ried-Trainer): „Rapid hatte mehr Ballbesitz, das haben wir bewusst in Kauf genommen. Das Match hätte auch anders ausgehen können. Wenn wir 0:1 hinten sind, wird es ein ganz anderes Spiel. Unser 1:0 hat uns extrem in die Karten gespielt, dann haben wir sehr gut verteidigt. Es war ein dreckiger Sieg, sehr wichtig für die Mannschaft. Wir sind heute tiefer gestanden, haben gewusst, dass Rapid kommen muss. Es war sicher ein glücklicher Sieg.“
Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Es ist sehr schwer, diese Niederlage zu akzeptieren. Es ist fast eine Kunst, dieses Spiel zu verlieren. Wir hatten gefühlt 90 Prozent Ballbesitz, und das nicht nur im eigenen Drittel, sondern hauptsächlich im gegnerischen Drittel. Gegen einen sehr destruktiven Gegner hatten wir hochkarätige Chancen, sind aber an uns selbst und am gegnerischen Tormann gescheitert. Schlussendlich haben wir verloren, und das ist sehr ärgerlich. Die Rote Karte für Querfeld ist sehr verwunderlich. Nachdem ich die TV-Bilder zu möglichen Elfersituationen für uns gesehen habe, fühle ich mich etwas benachteiligt, aber wir brauchen nicht zu jammern, müssen da drüber stehen.“
Admiral Bundesliga, zwölfte Runde
Samstag:
Ried – Rapid 1:0 (0:0)
josko Arena, 5.790 Zuschauer; SR Harkam
Tor: Monschein (50./Elfmeter)
Ried: Sahin-Radlinger – Ungar, Turi, Plavotic – Wießmeier, Michael (75./Gragger), Martin, Pomer – Nutz (89./Chabbi), Monschein (67./Kronberger), Mikic
Rapid: Hedl – Schick, Querfeld, Hofmann, Moormann – Bajic, Kerschbaum, Greil, Grüll (80./Savic) – Zimmermann (72./Burgstaller), Druijf
Rote Karte: Querfeld (88./Torraub)
Gelbe Karten: Kerschbaum, Bajic, Grüll, Hofmann, Schick, Feldhofer (Trainer)
Die Besten: Greil bzw. Sahin-Radlinger, Plavotic