Jubel des Salzburg-Torschützen Junior Adamu
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

Adamu versenkt Austria mit Triplepack

Red Bull Salzburg bleibt für die Austria in der Admiral Bundesliga weiter eine unknackbare Nuss. Eine Woche nach dem Derby-Sieg über Rapid holten die „Bullen“ am Sonntag zum Abschluss der zwölften Runde die Wiener mit einem 3:1 (1:1) auswärts in der Generali Arena wieder auf den Boden zurück. Mann des Abends war Junior Adamu, der die Wiener Violetten mit einem Triplepack fast im Alleingang versenkte.

Adamu brachte die Salzburger vor 10.698 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Generali Arena bereits in der elften Minute in Führung und war in der zweiten Hälfte auch für die entscheidenden Treffer in der 74. und 80. Minute verantwortlich. Davor hatte Dominik Fitz mit einem Tor kurz vor der Pause (37.) die Austria-Fans von einem Punkt gegen den Titelverteidiger träumen lassen.

Mit dem neunten Sieg im zwölften Spiel behielt Salzburg auch die Tabellenführung und liegt zwei Zähler vor Sturm Graz (3:2 daheim gegen den Wolfsberger AC) in Führung. Dank des Erfolges am Sonntag blieben die Salzburger auch im 14. Spiel in Serie gegen die „Veilchen“ ungeschlagen, bei 13 Siegen und einem Remis. Die ersatzgeschwächte Austria ist mit 15 Punkten weiter Fünfter.

Salzburg gewinnt bei Austria

Salzburg bleibt für die Austria weiter eine unknackbare Nuss. Die „Bullen“ setzten sich in Wien mit 3:1 (1:1) durch. Mann des Abends war Junior Adamu mit einem Triplepack.

Nach ihren Europacup-Aufgaben nahmen beide Trainer kaum Umstellungen vor. Manfred Schmid stellte die gleiche Elf wie beim 0:1 gegen Villarreal am Donnerstag in der Conference League auf, die Verteidiger Matteo Meisl und Manuel Polster feierten ihr Startelfdebüt in der Bundesliga. Jaissle belohnte Adamu für eine starke Leistung in der Champions League bei Dinamo Zagreb (1:1) am Dienstag mit einem Einsatz von Beginn an, den verletzten Andreas Ulmer ersetzte zudem Nationalspieler Maximilian Wöber. Damit stellte Jaissle die jüngste Startelf der Bundesliga-Geschichte auf, mit einem Altersschnitt von nur 21 Jahren und 109 Tagen.

Lucas Galvao da Costa Souza (Austria) und Junior Adamu (Salzburg)
APA/Georg Hochmuth
Adamu (in Weiß) war von den Violetten letztendlich nicht zu stoppen

Austria gleicht Fehlstart aus

Dass man nicht alt sein muss, um guten Fußball zu spielen, bewiesen die Salzburger in der Anfangsphase. Die Jaissle-Elf übernahm mit langen Ballbesitzphasen schnell die Kontrolle des Spiels, das wegen violetter Rauchwolken mit einigen Minuten Verspätung angepfiffen worden war. Die Austria hatte im 5-3-2-System kaum Zugriff und geriet wenig überraschend auch schnell in Rückstand.

Die 10.698 Fans in der Generali Arena sahen nach genau elf Minuten, wie Luka Sucic unbedrängt aus dem Halbfeld an die zweite Stange flanken durfte. Dort entwischte Adamu seinem Bewacher Meisl und köpfelte unhaltbar ins lange Eck. Die Austria zeigte sich aber nicht schockiert, sondern kam ihrerseits zu einigen Möglichkeiten. Doch Schüsse von Aleksandar Jukic (15.) und Dominik Fitz (20.) waren nicht von Erfolg gekrönt.

Die Schmid-Elf gestaltete die Partie offen, was dem immer wieder gestikulierenden Jaissle an der Seitenlinie nicht gefiel. Adamu verpasste nach etwas mehr als einer halben Stunde mit einem Kopfball den Doppelpack, im Gegenzug jubelten auf einmal die „Veilchen“. Matthias Braunöder holte sich den Ball und zwang RB-Goalie Philipp Köhn mit einem Weitschuss zu einem Abpraller, den Fitz mit viel Übersicht im langen Eck unterbrachte.

Adamu sorgt für Entscheidung

Nach dem Seitenwechsel dauerte es genau zwei Minuten, bis der Ball im Austria-Netz zappelte. Einen Wöber-Schuss lenkte der eingewechselte Noah Okafor allerdings aus knapper Abseitsposition ins Tor. Wöber war es auch, der einen Kopfball knapp über die Latte setzte (51.). Eine Stunde war gespielt, als Adamu bei einem Zweikampf mit Polster im Strafraum zu Boden ging, für Schiedsrichter Markus Hameter war der Tritt des Austrianers zu wenig für einen Elfmeterpfiff. Im Gegenzug brachte Can Keles einen Stanglpass nach einem Konter aus Abseitsposition nicht im Salzburg-Tor unter (64.).

In der 69. Minute gab es erneut Elfmeteralarm im Austria-Strafraum: Marvin Martins brachte Okafor zu Fall, wieder blieb der Elfmeterpfiff aus, wieder war es keine eindeutige Fehlentscheidung aus Sicht des VAR. Dann schlug wieder Adamu zu und brachte die bis dahin wieder überlegenen Salzburger verdient in Führung: Erst blieb der 21-Jährige nach Vorlage von Maurits Kjaergaard freistehend vor Christian Früchtl eiskalt. Dann verflog sich der Austria-Tormann bei einem Eckball, Adamu drückte den Ball über die Linie.

Stimmen zum Spiel:

Manfred Schmid (Austria-Trainer): „Es war leider wieder ein Nackenschlag für uns nach einer eigentlich guten Leistung. Wir sind aber erstmals nicht gut ins Spiel gekommen, haben die Belastungen gemerkt, was alles los war bei uns in den letzten Wochen. Aber wir sind wieder zurückgekommen mit dem Ausgleich. Die spielentscheidende Szene war für mich, als wir drei gegen eins aufs Tor laufen und dann im Abseits stehen. Das zweite Gegentor war dann katastrophal verteidigt. So kannst du gegen Salzburg nicht gewinnen.“

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Es war eine sehr starke Partie von beiden Mannschaften. Ich war sehr zufrieden, das ist in den englischen Wochen nicht selbstverständlich. Wir haben es schon in der ersten Halbzeit gut gemacht, haben es aber verabsäumt, mit einer Führung in die Pause zu gehen. In der zweiten Hälfte haben wir die Chancen, die uns die Austria geboten hat, genutzt und sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen.“

Zu Adamu: „Dafür sind die Jungs da, dass sie die Chancen dann nutzen und sich empfehlen für Aufgaben. Für Junior freut es mich extrem, er hatte nicht die leichteste Zeit, war oft ‚Joker‘. Er setzt die Dinge um, verfolgt einen Plan und ist zielstrebig.“

Admiral Bundesliga, zwölfte Runde

Sonntag:

Austria – Salzburg 1:3 (1:1)

Wien, Generali Arena, 10.698, SR Hameter.

~
Tore:
0:1 Adamu (11.)
1:1 Fitz (37.)
1:2 Adamu (74.)
1:3 Adamu (80.)

Austria: Früchtl – Teigl (65./Dovedan), Ranftl, Galvao, Meisl, Polster – Braunöder, Fischer (91./Tabakovic), Fitz – Gruber (46./Keles), Jukic (46./Martins)

Salzburg: Köhn – Dedic (91./Van der Brempt), Solet, Pavlovic, Wöber – Seiwald (92./Diarra), Gourna-Douath (91./Bernardo), Sucic (88./Simic), Kjaergaard – Adamu, Sesko (46./Okafor)

Gelbe Karten: Fitz, Dovedan bzw. Sesko, Sucic, Pavlovic, Solet

Die Besten: Ranftl, Fitz bzw. Adamu, Wöber, Solet