LeBron James und Stephen Curry
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NBA

Saisonstart mit weitem Favoritenkreis

In der Nacht auf Mittwoch erfolgt mit zwei Topspielen der Startschuss zur 76. Saison der National Basketball Association (NBA). Die Schar der Anwärter auf die Larry O’Brien Trophy ist heuer so groß wie schon lange nicht mehr – allen voran die Golden State Warriors. Doch beim Titelverteidiger lief es in der Vorbereitung alles andere als rund.

Golden State, das in der vergangenen Saison seinen siebenten Titel einfahren konnte, ist so wie Finalist Boston Celtics gleich am ersten Spieltag im Einsatz. Boston empfängt zuerst die Philadelphia 76ers (1.30 Uhr MESZ), ehe es danach zum großen Starduell der Warriors um Stephen Curry mit den Los Angeles Lakers mit LeBron James (4.00 Uhr) kommt.

Die Vorbereitung der Warriors auf die Mission Titelverteidigung verlief jedenfalls nicht reibungslos. Der nun siebenfache Champion verlängerte zwar die Verträge von Andrew Wiggins und Jordan Poole um jeweils vier Jahre, allerdings sorgte ein Vorfall im Training rund um Draymond Green und Poole für ungewollte Schlagzeilen.

Routinier Green schlug Poole nach einem Wortgefecht ins Gesicht, der 23-Jährige ging zu Boden. Es tauchten Videoaufnahmen der Prügelei in den Medien auf, später entschuldigte sich Green für seinen Ausraster. „Ich bin ein Mensch mit Fehlern“, sagte der 32-Jährige. „Als sich der Vorfall ereignete, war ich mental an einem dunklen Ort.“

Jubiläumssaison für James

Auch wenn seine Lakers nicht zum engsten Favoritenkreis zählen, will Superstar LeBron James am Ende im mentalen Hoch sein. Der 37-Jährige startet in seine 20. Saison und hofft auf seinen fünften Titel. Zwei weitere Spielzeiten braucht James noch, um mit Rekordmann Vince Carter (22 Saisonen) gleichzuziehen. Die Generalprobe lief für die Lakers, bei denen nur sechs Spieler aus der vergangenen Saison im Kader blieben, aber nicht optimal. Im letzten Vorbereitungsspiel setzte es gegen die Sacramento Kings eine 86:133-Pleite.

„Wir müssen besser werden. Ich mag, wie unser Team aufgebaut ist, aber wir müssen weiterarbeiten“, sagte James. Außerdem verletzte sich sein prominenter Teamkollege Russell Westbrook leicht am Oberschenkel, weitere Leistungsträger wie Anthony Davis (Rückenprobleme) und der Deutsche Dennis Schröder (Finger) waren nicht dabei.

LeBron James beim Dunking
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James will es auch in seiner bereits 20. Saison noch einmal ordentlich krachen lassen

Neben den Warriors und Vorjahresfinalist Celtics werden von Experten und Buchmachern unter anderem auch die Milwaukee Bucks, die Los Angeles Clippers sowie die Brooklyn Nets hoch gehandelt. Bei den Bucks überstrahlt Superstar Giannis Antetokounmpo alles, der 27-jährige Grieche will den Champion von 2021 nach dem frühen Aus im Viertelfinale wieder zum Titel führen. Die L.A. Clippers haben ihren Kader fast gänzlich gehalten und mit Kawhi Leonard, Paul George und John Wall einige gefährliche Spielmacher in ihren Reihen, genauso wie die Nets (Kevin Durant, Kyrie Irving, Ben Simmons).

Pöltl und Co. in Außenseiterrolle

Österreichs vorerst einziger NBA-Beitrag Jakob Pöltl eröffnet die Saison mit den San Antonio Spurs einen Tag nach James und Co. in der Nacht auf Donnerstag daheim gegen die Charlotte Hornets. Der Wiener wird bei den Texanern heuer zwar eine tragende Rolle einnehmen, mit einer deutlich verjüngten und neu zusammengewürfelten Mannschaft allerdings wohl nicht um den Titel mitspielen.

Aus dem unerfahrenen „Haufen“ eine schlagkräftige Mannschaft für die Zukunft zu formen, stehe heuer im Vordergrund, wie Pöltl in der Vorbereitung durchblicken ließ. „Wir sind sehr jung, man merkt im Training natürlich die Unerfahrenheit und dass wir noch nicht eingespielt sind. Es geht jetzt noch darum, die Basics des NBA-Basketballs in unser Spiel zu implementieren“, sagte der Wiener, der hofft, dass er und seine Spurs so schnell wie möglich „cooles Basketball“ spielen werden.