Das dürfte die Reaktion auf Ronaldos neuesten Aufreger sein, den sich der 37-Jährige am Mittwoch wegen seines frustrierenden Reservistendaseins geleistet hatte. Der Portugiese verschwand beim überzeugenden 2:0-Heimsieg der „Red Devils“ gegen Tottenham noch vor dem Abpfiff im Spielertunnel des Old Trafford, obwohl Trainer Erik ten Hag noch zwei Auswechslungen vornehmen hätte können.
Ten Hag sagte nach dem Spiel, er werde sich am Donnerstag mit der Angelegenheit befassen, und fügte hinzu, dass sein Fokus auf der Mannschaft liege. Ronaldos Verhalten stieß auf Kritik. So sagte etwa der ehemalige United-Tormann Peter Schmeichel, der 37-Jährige sei in Old Trafford zu einer Ablenkung geworden. „Es tut mir leid, aber das ist nicht zu akzeptieren, das ist so armselig“, meinte Englands früherer Teamspieler und heutiger TV-Experte Gary Lineker über Ronaldos Flucht im Spiel gegen Tottenham.
„In der Hitze des Gefechts überrumpelt“
Ronaldo reagierte am Donnerstagabend auf Instagram. Er versuche, „ein Vorbild zu sein“, schrieb der fünfmalige Weltfußballer an seine fast 500 Millionen Follower. „Leider ist das nicht immer möglich, und manchmal werden wir in der Hitze des Gefechts überrumpelt.“ Eine konkrete Entschuldigung für sein Verhalten gab es allerdings nicht.
Respekt habe für ihn immer eine große Rolle gespielt, betonte Ronaldo. „Ich habe mich nicht verändert. Ich bin dieselbe Person und derselbe Profi, der ich in den vergangenen 20 Jahren im Elitefußball gewesen bin.“ Im Moment habe er das Gefühl, weiter hart arbeiten zu müssen, seine Teamkollegen zu unterstützen und in jedem Spiel auf alles gefasst sein zu müssen. „Dem Druck nachzugeben ist keine Option, das war sie nie. Das ist Manchester United, und zusammen müssen wir stehen“, meinte Ronaldo. „Bald werden wir wieder zusammen sein.“
In laufender Saison nur zweimal in Startelf
Ronaldo erzielte in der vergangenen Saison 24 Tore in allen Wettbewerben für United. Unter dem neuen Coach ten Hag spielt er allerdings keine Rolle mehr. Einen von nur zwei Einsätzen in der Startelf hatte der Ausnahmestürmer bei der 0:4-Pleite gegen Brentford am 13. August, sonst kam er nur als Einwechselspieler zum Einsatz. So auch am 9. Oktober, als er gegen Everton sein 700. Tor auf Vereinsebene erzielt hatte.
Ronaldo hatte vor dieser Saison keinen Hehl daraus gemacht, dass er United nach nur einem Jahr verlassen möchte, weil der fünffache Champions-League-Sieger wieder in der Königsklasse spielen wollte. Der niederländische Coach und die Clubführung bestanden aber darauf, dass er bleibt. Ronaldos Vertrag läuft noch bis Juni.
Ein Abgang in der Winterpause sei aber nicht mehr ausgeschlossen, wie die englische Zeitung „Telegraph“ Anfang Oktober berichtet hatte. Demzufolge halten der Club und Trainer ten Hag nicht mehr an Ronaldo fest, falls ein anderer Verein ein gutes Angebot für den 37-Jährigen vorlegt.