Ski alpin

Sölden-Podest für Feller in Schlagdistanz

Der Weltcup-Winter 2022/23 könnte aus österreichischer Sicht mit einem Podestplatz beginnen. Denn Manuel Feller liegt beim Riesentorlauf in Sölden nach dem ersten Durchgang als Fünfter in Schlagdistanz zum Podest. Der Tiroler geht mit nur 0,20 Sek. Rückstand auf den Drittplatzierten Zan Kranjec in die Entscheidung (13.00 Uhr, live in ORF1). An der Spitze liegt der Schweizer Weltcup-Titelverteidiger und Favorit Marco Odermatt.

Odermatt, der bereits im Vorjahr im ersten Saisonrennen auf dem Rettenbachferner oberhalb von Sölden triumphiert hatte, blieb in 59,88 Sek. als einziger Läufer unter einer Minute und geht mit 0,41 Sekunden Vorsprung auf den Norweger Lucas Braathen in den zweiten Durchgang. Der Slowene Kranjec hat als Dritter 69 Hundertstel Rückstand auf den Spitzenreiter. Der Kampf um die Podestplätze ist allerdings offen. Denn Odermatts Landsmann Loic Meillard lauert 0,12 Sek. dahinter bzw. 0,08 Sek. vor Feller auf Rang vier.

Feller liegt jedenfalls klar auf Kurs zu seinem besten Sölden-Ergebnis. Derzeit steht ein zwölfter Platz auf dem Gletscher zu Buche. Der 30-Jährige sah im ORF-Interview für den zweiten Durchgang noch viel Steigerungspotenzial. „Oben und unten war es nicht so schlecht, im Steilhang waren drei, vier Schwünge gut, dann habe ich wieder einen versemmelt. Ich muss einen besseren Rhythmus finden. Aber von der Ausgangsposition her ist es ok“, sagte der Tiroler, dem 0,89 Sek. auf die Bestzeit von Odermatt fehlen.

Odermatt mit klarer Bestzeit

Der Schweizer wird im ersten Durchgang des Saisonauftakts seiner Favoritenrolle mit Bestzeit gerecht.

Schwarz und Co. mit Aufholbedarf

Die restlichen Österreicher konnten im ersten Durchgang nicht in den Kampf um die Spitzenplätze eingreifen. Marco Schwarz riss 1,51 Sek. Rückstand auf den Spitzenreiter auf, Patrick Feurstein geht mit einem „Rucksack“ von 1,65 Sek. in den zweiten Durchgang. „Oben muss ich mir die Videoanalyse sehr gut anschauen, der untere Teil war okay. Daher volle Attacke im zweiten Durchgang“, versprach Schwarz jedenfalls vollen Angriff. Feurstein verlor hingegen im unteren Teil die entscheidende Zeit. „Im Flachen habe ich ein Manko, da muss ich noch aufholen“, so der Vorarlberger.

Schwarz mit Problemen im Steilen

Der Kombi-Weltmeister verliert im Mittelteil die entscheidende Zeit auf Spitzenreiter Odermatt.

Abfahrts- und Super-G-Weltmeister Vincent Kriechmayr konnte mit den Schnellsten ebenfalls nicht mithalten. Der Oberösterreicher kam mit 2,24 Sek. Rückstand auf die Spitze ins Ziel. Überhaupt nicht nach Wunsch verlief der Saisonauftakt für Matthias Mayer. Der dreifache Olympiasieger rutschte im Steilhang auf dem Innenski aus und schied aus. Raphael Haaser verpasste nach einer verpatzten Fahrt mit 3,03 Sek. auf sportlichem Weg die Entscheidung der besten 30.

Odermatt gibt weiter Ton an

Der erste Sieger der neuen Saison im Riesentorlauf dürfte allerdings so heißen wie der letzte der vergangenen. Denn Odermatt, der auch beim Saisonfinale triumphiert hatte, ließ die Konkurrenz klar hinter sich. Dennoch blieb der Schweizer Gesamtweltcup-Sieger vorsichtig. „Es ist erst die halbe Miete. Ich hoffe, dass es im zweiten Durchgang wieder so funktioniert“, sagte der 25-Jährige. „Es war wunderschön, wieder Rennen zu fahren, vor coolen Fans.“

Die Entscheidung im ersten Saisonrennen auf dem Rettenbachferner dürfte bei idealen Bedingungen über die Bühne gehen. Denn nachdem der Riesentorlauf der Damen am Samstag wegen Schneeregens abgesagt werden musste, begleitete im ersten Lauf die Sonne die Läufer bei ihrem Kampf um die Bestzeit. „Die Bedingungen waren super. Toll, was die Pistenarbeiter über Nacht geleistet haben“, lobte auch Odermatt die Organisatoren, nachdem die Verhältnisse am Samstag der Strecke doch einigermaßen zugesetzt hatten.