Mason Mount (Chelsea) und Dijon Kameri (RBS)
GEPA/Michael Zemanek
Champions League

Salzburg setzt gegen Chelsea auf Heimstärke

Serienmeister Red Bull Salzburg setzt am Dienstag (18.45 Uhr) im Champions-League-Schlager gegen Chelsea auf seine Heimstärke. Die beeindruckende Heimserie der „Bullen“, die seit Dezember 2020 auf eigenem Rasen unbesiegt sind, soll im Gruppenspiel gegen die Londoner weitergehen. „Wir sind zu Hause schwer zu bezwingen. Es spricht Bände, wie lange wir hier ungeschlagen sind“, sagte Trainer Matthias Jaissle, betonte dennoch: „Wir sind der große Außenseiter. Aber wir wollen Chelsea zu Hause ärgern.“

Salzburg will das Spiel gegen Chelsea auch für Dietrich Mateschitz erfolgreich gestalten. Vor dem Anpfiff wird es eine „Minute der Dankbarkeit“ mit Applaus in Gedenken an den verstorbenen Red-Bull-Gründer geben, danach wollen die verletzungsgeplagten „Bullen“ für eine Überraschung sorgen.

Als einziges ungeschlagenes Team haben die Salzburger vor dem vorletzten Spiel der Gruppe E sechs Punkte auf dem Konto, Chelsea (sieben Punkte) könnte den Gruppensieg fixieren, für AC Milan und Dinamo Zagreb (vier) geht es im Parallelspiel am Dienstag (21.00 Uhr) um den Anschluss an das Spitzenduo. Mit einem Sieg gegen Chelsea würde Salzburg vor dem letzten Gruppenspiel in Mailand (2.11.) bereits fix international überwintern, zumindest in der Europa League. Bei einem Unentschieden wären die Chancen auf den abermaligen Aufstieg in die K.-o.-Phase der Champions League mehr als intakt.

Salzburg für Chelsea gerüstet

Salzburg könnte in der Champions Leage am Dienstag den vorzeitigen Aufstieg in die K.-o.-Phase schaffen. Dazu benötigt es jedoch einen Sieg gegen Chelsea.

„Ich werde keine Rechenspiele vorantreiben, bevor nicht alles unter Dach und Fach ist“, betonte Jaissle, blickte aber positiv auf das Hinspiel in London (1:1) zurück. Seine Mannschaft habe es an der Stamford Bridge gut hinbekommen, deshalb sei der Deutsche zuversichtlich, „dass wir das wieder schaffen werden“.

Champions League, Gruppe E

Dienstag, 18.45 Uhr:

Salzburg – Chelsea

Salzburg, Stadion Salzburg, SR Schärer (SUI)

Aufstellungen:

Salzburg: Köhn – Dedic, Bernardo, Pavlovic, Wöber – Gourna-Douath – Seiwald, Sucic, Kjaergaard – Okafor, Adamu

Chelsea: Arrizabalaga – Silva, Chalobah, Cucurella – Pulisic, Kovacic, Jorginho, Sterling – Gallagher – Havertz, Aubameyang

„Es wird eine Herausforderung“

Gegen die Startruppe aus England um Raheem Sterling oder Mason Mount ist aber auch klar: „Es wird eine Herausforderung, wir werden extrem leiden.“ Tormann Philipp Köhn gab sich kämpferisch. „Wir haben im Hinspiel gesehen, dass wir mithalten können. Wir gehen das Spiel an, um es zu gewinnen.“

„Wir wissen, dass erneut Großes auf uns zukommt“, sagte Salzburgs Abwehrhüne Strahinja Pavlovic. Aber: „Wir haben aufgrund der letzten Leistungen viel Selbstvertrauen.“ Jaissle wird seiner Elf jedenfalls einen genauen Matchplan mit auf den Weg geben. Ohne unnötige Ballverluste, mit viel Einsatz und guter Chancenverwertung, wie er sagte, soll am Dienstag der Verbleib im internationalen Geschäft fixiert werden.

Helfen soll dabei die Kulisse in Wals-Siezenheim, die Partie wird vor ausverkauftem Haus (29.520 Zuschauerinnen und Zuschauer) stattfinden. „Wir gehen davon aus, dass es wieder eine geile Atmosphäre wird“, sagte Jaissle.

Jaissle trotz Personalsorgen optimistisch

Allerdings wartet auf Jaissle und sein Trainerteam nicht nur wegen des Gegners eine „brutale Challenge“. Die Personalsorgen in der Mozartstadt sind groß, die Fragezeichen für die Startelf und den Kader allgegenwärtig. „Wir müssen auf alle Eventualitäten eingehen und ein paar Pläne schmieden. Da reicht diesmal kein Plan A, B und C. Aber wir jammern nicht, und ich bin trotzdem sehr optimistisch“, so Jaissle. Er wolle sich nicht beklagen und versuchen, Lösungen zu finden.

Chelsea unter Potter noch ungeschlagen

Diese wird es brauchen, um die unter Neo-Trainer Graham Potter noch ungeschlagenen „Blues“ fordern zu können. Der CL-Sieger von 2021 zeigte in der Königsklasse mit zwei Siegen gegen Milan (3:0/2:0) wieder auf, in der Premier League gab es zuletzt beim FC Brentford (0:0) und gegen Manchester United (1:1) aber zweimal kein Erfolgserlebnis.

Im Schlager gegen ManUnited kassierte die Potter-Elf am Samstag in der 94. Minute den Ausgleich, wodurch die Londoner derzeit Ligafünfter sind. Mit Salzburg hat Potter sowieso noch eine Rechnung offen, der späte Ausgleich von Noah Okafor im Hinspiel hatte das Chelsea-Debüt des Coaches verpatzt.

Potter vor Salzburgs Heimstärke gewarnt

Das Hinspiel hat Potter noch gut in Erinnerung. „Sie waren immer wieder im Angriff gefährlich, sind sehr, sehr gut organisiert, spielen mit aggressivem Pressing. Ein Team mit vielen jungen, hochtalentierten und schnellen Spielern“, analysierte der Coach. Nun kommt der Heimvorteil dazu. „Salzburg ist vor allem zu Hause sehr gefährlich, vor allem mit der Intensität, die sie im eigenen Stadion an den Tag legen. Wir müssen extrem dagegen halten, um erfolgreich zu sein“, hob Potter hervor.

Potter sieht aber auch sein Team auf dem richtigen Weg. „Die zwei Spiele gegen Milan waren schon besser, aber wir sind noch nicht am Ziel“, erklärte er und blieb vorsichtig. „Die Gruppe ist sehr anspruchsvoll. Alle Mannschaften haben hohe und viel Qualität.“