„Er (Medwedew, Anm.) war bis vor Kurzem Nummer eins der Welt. Solche Matches – egal, wie sie ausgehen, wenn ich gut spiele, helfen mir extrem weiter“, erklärte Thiem. Auch Medwedew freut sich auf die Partie mit dem Niederösterreicher: „Gegen Dominic in einer ausverkauften Halle hier in Wien zu spielen, ist natürlich toll. Er spielt jetzt schon wieder viel besser, und wir hatten schon ein paar richtig gute Spiele in der Vergangenheit. Ich freue mich schon sehr auf dieses Match.“
Im direkten Vergleich führt Thiem mit 3:2, Medwedew hat vor allem die vergangenen zwei Duelle mit dem Niederösterreicher aus 2020 in Erinnerung. „Einmal war er besser, und hat die US Open später gewonnen, dann habe ich ihn im Finale von London (ATP Finals, Anm.) geschlagen. Das Match war großartig, es war einer meiner größten Siege. Ich erwarte ein Spiel auf hohem Niveau, und es wird sicher hier in Wien sehr beeindruckend“, so Medwedew und fügte lachend hinzu: „Es werden wohl nicht viele auf meiner Seite sein.“
Die Partie zwischen den US-Open-Siegern 2020 (Thiem) und 2021 (Medwedew) ist am Donnerstag als zweites Match nach 14.00 Uhr (live in ORF1) angesetzt. Es ist das erste Duell zweier Grand-Slam-Sieger in Wien seit 19 Jahren. 2003 traf Roger Federer im Finale auf Carlos Moya, French-Open-Sieger 1998.
Mentale Kraft als Knackpunkt
Körperlich sieht sich Thiem trotz seiner kräftezehrenden Auftaktpartie gegen den US-Amerikaner Tommy Paul, den er nach Abwehr zweier Matchbälle mit 2:6 7:6 (7/2) 7:6 (8/6) bezwang, für das Achtelfinale gerüstet. Das Mentale sei eher ein Knackpunkt.
„Der Sieg ist für das Selbstvertrauen richtig gut, aber es zehrt extrem an der mentalen Kraft – die ganze Zeit lange Partien und die ganze Zeit die Anspannung hochhalten“, erläuterte der 29-Jährige. „Da bin ich noch nicht auf dem Level wie vor drei, vier Jahren, dass ich wochenlang durchspielen kann, mit dem gleichen Fokus und der mentalen Stärke. Deswegen hoffe ich wieder auf die Energie vom Publikum.“
Das Publikum behalf Thiem nämlich zum Erfolg gegen Paul, der Niederösterreicher gab anschließend das Lob für seine Leistung bzw. die Steigerung umgehend auf die fast voll besetzten Ränge in der Stadthalle weiter. „Das Match hätte ich ohne die Energie vom Publikum nie gewonnen. Das Einzige, was ich machen konnte, war dranbleiben. Und das hat sich ausgezahlt.“
Thiem hat in Wien jedenfalls wie schon im Antwerpen-Halbfinale gegen Sebastian Korda den nächsten „Matchball“ auf die Rückkehr in die Top 100. Falls es nicht klappt, geht die Jagd am Wochenende in der Paris-Qualifikation weiter.
ATP-500-Turnier in Wien
(Österreich, 2.489.935 Euro, Hardcourt/Indoor)