Groß ist Krafts Vorfreude speziell auf die WM in Planica. Auch dort wolle er dann „ganz vorne mitmischen“, betonte der dreimalige Weltmeister vor dem Weltcup-Auftakt am Wochenende in Wisla mit zwei „Hybrid“-Bewerben mit Eisspur und Mattenlandung im APA-Gespräch. Das sei vor allem deshalb möglich, weil die Vorbereitung bisher sehr gut gelaufen und er den ganzen Sommer schmerzfrei gewesen sei, so Kraft. „Ich freue mich sehr, dass es jetzt endlich losgeht“, fügte der 29-jährige Ex-Weltcup-Gesamtsieger hinzu.
Der Team-Olympiasieger kam bisher meist im Saisonverlauf in Form. Da die Großereignisse erst im Februar und März auf dem Programm stehen, tat das seiner Erfolgsbilanz auch mit drei Gold- und weiteren neun WM-Medaillen kaum einem Abbruch. Heuer wollte Kraft aber von Anfang an bereit sein. „Ich bin bisher immer erst am Schluss der Saison so richtig in Form gekommen, daher wollte ich heuer körperlich ein bisschen anders trainieren“, sagte der 29-Jährige vor den ersten beiden Bewerben am Samstag und Sonntag (jeweils 16.00 Uhr, live in ORF1).
Saisonziele der Skispringer
Eine Woche vor Beginn der neuen Weltcup-Saison holen sich Österreichs Skispringer den letzten Feinschliff. Trainiert wird am Bergisel mit vereister Anlaufspur und Landung auf Matten – so wie dann auch beim Auftaktspringen in Wisla.
„Die Feinheiten rauskitzeln“
Er habe im Sommer schon früher umgestellt und sich winterbereiter gemacht. „Deswegen kommt mir das sehr recht, dass es heuer früher beginnt“, bekräftigte der Salzburger. Mitte Oktober ließ er die gesamte heimische Elite bei den nationalen Meisterschaften auf der Normalschanze hinter sich, auch aus dem Sommer-Grand-Prix hat Kraft einen Podestplatz mitgenommen. „Ich glaube, ich brauche mich nicht verstecken“, so Kraft.
In den vergangenen Wochen sei es darum gegangen, „die Feinheiten rauszukitzeln. Man muss zu dem frühen Zeitpunkt schon voll spritzig sein“, so Kraft „Ich bin froh, dass die Vorbereitung so gut geklappt hat, auch in der Kraftkammer, das Körperliche. Damit man vier, fünf, sechs Monate durchhält.“ Auch ein Hänger wie bei der Vierschanzentournee im Vojahr soll nicht wieder vorkommen. Damals musste der Tournee-Sieger von 2014/15 wegen eines Formtiefs eine Extraeinheit in Seefeld einschieben. „Heuer will ich wieder cooler sein“, sagte Kraft
Eine ebenso positive Vorbereitungsbilanz zog Philipp Aschenwald. „Nach der durchwachsenen letzten Saison lief es dieses Mal bisher sehr gut“, strich der Tiroler heraus. In diesem Jahr wolle er wieder „Medaillen sammeln“ und auch bei der WM vorne mitmischen. Beflügelt von seinem guten Olympiaabschneiden in der Vorsaison zeigte sich Routinier Manuel Fettner. „Das gibt mir natürlich sehr viel Motivation“, sagte der 37-jährige Olympiazweite von der Normalschanze. In dieser Saison wolle er „alles mitnehmen, was geht“.