Red Bull Racing Honda RB18
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Formel 1

Red Bull kommt mit Geldbuße davon

Red Bull Racing und der Internationale Automobilverband (FIA) haben am Freitag einen Schlussstrich unter die Causa Budgetüberschreitung in der vergangenen Saison gezogen. Die beiden Parteien einigten sich auf eine Geldstrafe von sieben Millionen US-Dollar. Zudem werden die Aerodynamiktests binnen eines Zeitraums von zwölf Monaten eingeschränkt. Die von der Konkurrenz geforderten harten Sanktionen für das Weltmeisterteam blieben somit aus.

Der Rennstall des vergangenen Samstag verstorbenen Dietrich Mateschitz hatte vergangene Saison, in der Max Verstappen in einem dramatischen Finale seinen ersten WM-Titel feierte, die vereinbarte Budgetgrenze von 148,6 Mio. Dollar um 2,15 Mio. Dollar überschritten. Das Regelwerk wertet Verstöße unter fünf Prozent aber als „geringfügig“. Weil sich das Team zudem kooperativ während des ganzen Vorgangs gezeigt habe und es auch das erste Jahr der Budgetgrenze gewesen sei, hatte die FIA das Angebot des akzeptierten Vertragsbruchs gemacht.

Das Bußgeld für das die Saison 2021 betreffende Vergehen wird nicht von der aktuell geltenden Kostenobergrenze abgezogen. Max Verstappen darf also seinen ersten von nun zwei geholten WM-Titeln behalten. Neben der Geldstrafe werden bei den „Bullen“ die aerodynamischen Entwicklungsressourcen für die nächsten zwölf Monate – etwa die Tests im Windkanal – um zehn Prozent beschränkt.

Geldbuße für Red Bull

Sieben Millionen Euro Geldstrafe und weniger Windkanalzeit. Dieses Strafmaß hat die FIA heute im Vorfeld des Mexiko-Grand-Prix als Folge der Budgetüberschreitung von Red Bull Racing aus dem Vorjahr bekanntgegeben. Eine Entscheidung, die rechtskräftig und endgültig ist.

Strafe „widerwillig“ angenommen

Red Bull sprach trotzdem von einer „drakonischen Strafe“, nahm sie aber hin. „Es wird Auswirkungen auf unsere Leistungsfähigkeit auf der Strecke nächstes Jahr haben“, meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der vor allem die Reduzierung der Windkanalzeiten als Manko ansah. „Das ist eine enorme Menge. Das macht irgendwo zwischen einer Viertelsekunde und einer halben Sekunde an Rundenzeit aus“, meinte der Engländer. Man hätte das Angebot des Internationalen Automobilverbandes (FIA) „widerwillig“ angenommen, stellte Horner in Mexiko-Stadt nach Bekanntgabe der Strafen durch die Regelhüter bei einer Pressekonferenz klar.

Die FIA war nach einer monatelangen Untersuchung auf Red Bull zugegangen und hatte einen akzeptierten Vertragsbruch vorgeschlagen. Ein Einspruchsrecht besteht nach dessen Annahme nicht mehr. Hätte der österreichisch-englische Rennstall nicht eingelenkt, hätte sich die Angelegenheit über weitere zwölf Monate hinziehen können. „Wir wollten das Kapitel hier und heute schließen“, erklärte Horner.

Als Sieger der Konstrukteurswertung darf Red Bull Racing sowieso die wenigste Zeit – fünf Prozentpunkte weniger als der Zweite, um zehn weniger als der WM-Dritte – im Windkanal verbringen. Im Hinblick auf künftige Entwicklungsschritte dürfte die Strafe einen weiteren Nachteil darstellen. Beim Grand Prix von Mexiko werden nun die Konkurrenten die Möglichkeit haben, die Strafe aus ihrer Sicht einzuordnen.

Wortgefechte in Austin

Konkurrenten von Red Bull, Fahrer und auch Teamchefs, hatten zuletzt in Austin harte Sanktionen gefordert, von Betrug war sogar die Rede gewesen. Horner hatte allerdings betont, sein Team habe durch Mehrausgaben keinen Entwicklungsvorteil gehabt. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte diese Argumentation zuletzt nicht gelten lassen und nach einer Abrechnung Horners wiederum spöttisch reagiert.

Lewis Hamilton (Mercedes) und Max Verstappen (RedBull)
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Verstappen (r.) bleibt trotz des Vergehens seines Rennstalls der Sieger des WM-Duells 2021 mit Hamilton

Die FIA fand laut einer Stellungnahme allerdings keine Hinweise darauf, dass Red Bull in böser Absicht gehandelt habe. Der Weltverband stellt sogar fest, dass das Team bei einer richtig angewandten Steuergutschrift nur 500.000 Dollar über der Kostengrenze gelegen wäre. „Was mich freut, ist, dass die FIA hier mit Konsequenz vorgegangen ist. Die Kostengrenze ist wichtig für uns als Team, daher kann man damit nicht leichtfertig umgehen“, sagte Mercedes-Teamchef Wolff. „Für mich wird die Strafe immer zu gering sein, für Red Bull immer zu hoch.“

Auch Aston Martin bestraft

Red Bull ist aber nicht das einzige Team, das eine Strafe ausfasst. Aston Martin muss wegen des Verstoßes gegen Verfahrensregeln bei der Budgetgrenze 450.000 US-Dollar zahlen. Anders als Red Bull hat der Rennstall von Lawrence Stroll im vergangenen Jahr die Ausgabengrenze von 148,6 Millionen Dollar nicht überschritten. So wie das Weltmeisterteam einigten sich auch Aston Martin und die FIA auf einen akzeptierten Vertragsbruch.