Der ehemalige ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel
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Ski alpin

Schröcksnadel rechnet mit FIS-Boss ab

Nicht nur die aktuelle Spitze des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), auch der frühere ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ist kein Freund des Amtsgebarens von FIS-Präsident Johan Eliasch. „Ich kann seine Art der Verbandsführung nicht mehr mittragen“, erklärte der 81-Jährige dem „Kurier“. Eliasch solle darüber nachdenken, wie der Skiweltverband wieder in ruhigere Gewässer finden kann, sonst „muss er weg“, wird Schröcksnadel in der „Kleinen Zeitung“ (jeweils Samstag-Ausgabe) zitiert.

Schröcksnadel spielte bei der Inthronisierung des britisch-schwedischen Geschäftsmannes vor zwei Jahren eine entscheidende Rolle. Mittlerweile gibt es laut „Kurier“ „elementare Auffassungsunterschiede“, Schröcksnadel habe sich in Eliasch „getäuscht“. Ein Zankapfel ist die von Eliasch angestrebte Zentralvermarktung der Weltcup-Bewerbe, vor allem in der Alpin-Sparte. Für Schröcksnadel kommen die Pläne einer Entmachtung und „Enteignung“ der nationalen Skiverbände gleich.

Wie die „Kleine Zeitung“ schreibt, war der Tiroler nach dem Ausscheiden aus dem FIS-Council zum Direktor der FIS-Marketing-Gesellschaft gemacht worden, stieß dort aber auf Widerstand vonseiten Eliaschs. „Er will alles sofort haben – was aber nicht geht. Er sucht dann auch Lösungen mit Rechtsstreitigkeiten, das ist nicht mein Weg. Also bin ich ausgestiegen“, sagte Schröcksnadel laut „Kleine Zeitung“.

Peter Schröcksnadel und FIS-Präsident Johan Eliasch
GEPA/Mathias Mandl
Ein Bild aus besseren Tagen: Bei der Wahl zum neuen FIS-Präsidenten war Schröcksnadel noch ein Fan von Eliasch

Job von Ortlieb-Tochter sorgt für Unruhe

Der ÖSV hat die im Mai 2022 erfolgte Wiederwahl von Eliasch angefochten – die Causa wird am 5. Dezember vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) verhandelt. In diesem Zusammenhang rumort es ÖSV-intern, wie die beiden Tageszeitungen berichteten.

Denn in der von der FIS neu gegründeten Gesellschaft FIS M&M, die als zentrale Anlaufstelle für alle zukünftigen Geschäfte mit Medien-, Rundfunk-, Marketing- und Sponsoringrechten dienen soll, arbeite seit Kurzem eine Tochter von ÖSV-Finanzreferent Patrick Ortlieb als „Marketing & Sales Coordinator“, wie dem sozialen Netzwerk LinkedIn zu entnehmen ist. Schröcksnadel hält diese Konstellation für unvereinbar. Ortlieb sei bereit, seine Aufgaben im österreichischen Verband niederzulegen, falls das gewünscht werde.