ÖFB-Präsident Gerhard Milletich
GEPA/Edgar Eisner
Fußball

Harte Vorwürfe gegen ÖFB-Boss Milletich

ÖFB-Präsident Gerhard Milletich sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, sein Ehrenamt beim Fußballbund für das Lukrieren von Inseraten in seinem privaten Unternehmen genutzt zu haben. Die zuletzt vom Wochenmagazin „News“ erhobenen Vorwürfe hätten sich laut einem Bericht der Tageszeitung „Kurier“ (Sonntag-Ausgabe) erhärtet. Milletich wehrt sich gegen die Vorwürfe und droht mit rechtlichen Schritten.

Demnach sei der Burgenländer, Geschäftsführer des Bohmann Verlages, bei zumindest sieben Partnern und Sponsoren des ÖFB vorstellig geworden. Laut „Kurier“-Angaben hätte Milletich, seit Oktober 2021 ÖFB-Chef, im Zuge von Vorstellrunden mit Sponsoren des Verbandes um Einschaltungen in seinen eigenen Magazinen geworben. Er finde das Verhalten „befremdlich“, zitierte die Zeitung den Vertreter eines ÖFB-Partners. „Für mich stellt dies das Ausnutzen des Präsidentenamtes dar.“

In einem Schreiben an seine ÖFB-Präsidiumskollegen, von dem die Zeitung berichtete, wies Milletich die Vorwürfe zurück. Der 66-Jährige, der schon bei seiner Kür zum Verbandschef Widerstand aus einigen Landesverbänden zu spüren bekommen hatte, ortete einen weiteren Versuch, seine Person „gezielt in ein ungünstiges Licht zu rücken“.

Harte Vorwürfe gegen ÖFB-Boss Milletich

ÖFB-Präsident Gerhard Milletich sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, sein Ehrenamt beim Fußballbund für das Lukrieren von Inseraten in seinem privaten Unternehmen genutzt zu haben. Die zuletzt vom Wochenmagazin „News“ erhobenen Vorwürfe hätten sich laut einem Bericht der Tageszeitung „Kurier“ (Sonntag-Ausgabe) erhärtet.

In einer ÖFB-Aussendung betonte Milletich, dass er mit den genannten Unternehmen teils schon Jahrzehnte in Geschäftsbeziehungen steht und diese „völlig transparent und nachvollziehbar“ seinen.

ÖFB-Präsident Gerhard Milletich
APA/Helmut Fohringer
ÖFB-Präsident Milletich weist die Vorwürfe zurück und ortet einen weiteren Komplott gegen ihn

„Mein Beruf, Inserate zu verkaufen“

Laut „News“-Angaben fanden sich in der Juni-Ausgabe des von Milletich herausgegebenen „schau“-Magazins Inserate von vier maßgeblichen ÖFB-Sponsoren „samt weichen Wohlfühl-Interviews mit den inserierenden Sponsorenvertretern“. Der Bohmann Verlag setzt primär mit Printprodukten jährlich zweistellige Millionenbeträge um. „Es ist mein Beruf, Inserate zu verkaufen“, sagte Milletich dem „Kurier“. „Ob das Partner des ÖFB sind oder nicht, ist für mich irrelevant.“ Laut ÖFB-Aussendung würden derzeit rechtliche Schritte aufgrund der erhobenen Behauptungen gegen das Medium und den Autor von seinen Anwälten geprüft.

Milletich setzte sich im September 2021 in einer Kampfabstimmung im ÖFB-Wahlausschuss um das Amt des ÖFB-Präsidenten gegen den Unternehmer Roland Schmid im zweiten Wahlgang durch und wurde damit im Oktober von der Ordentlichen Bundeshauptversammlung des ÖFB mit 11:2 Stimmen für vier Jahre zu dessen Präsidenten gewählt. Der 66-Jährige folgte Leo Windtner, der das Amt zuvor zwölf Jahre bekleidet hatte.

Misstöne bei Wahl und Amtsantritt

Weder die Wahl noch der Amtsantritt von Milletich gingen dabei ohne Nebengeräusche über die Bühne. Die Landesverbandspräsidenten aus Salzburg und Tirol, Herbert Hübel und Josef Geisler, die zuvor Schmid unterstützt hatten, meldeten damals in den „Salzburger Nachrichten“ und der „Tiroler Tageszeitung“ öffentlich Zweifel an Milletich an. Dabei geht es vor allem darum, dass der Unternehmer im Jahr 2007 als Parndorf-Obmann den damaligen Trainer Andreas Heraf nicht beim Club, sondern bei seinem Verlag angemeldet hatte.

Milletich meinte damals in einer Stellungnahme gegenüber der APA: „Das war ein ganz normales Dienstverhältnis im Verlag, alles war korrekt und legal. Heraf wurde für den Club freigestellt, das war nichts anderes als ein Sponsorbeitrag des Verlagshauses für den Verein.“ Er habe sich nichts zuschulden kommen lassen, betonte Milletich.