Christian Ilzer (Sturm)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Ilzer-Wutrede gegen heimische Referees

Nach emotionalen Tagen voller Frust und Enttäuschungen ist bei Christian Ilzer der Geduldsfaden gerissen. Ein strittiger VAR-Eingriff beim 1:1 in Altach brachte den Trainer von Sturm Graz am Sonntag in Rage. Im ORF-Interview sprach der 45-Jährige danach von „Kinderfußball“ und gab auch eine Breitseite gegen die heimischen Schiedsrichter und Serienmeister Red Bull Salzburg ab.

Stein des Anstoßes für die Wutrede war eine Szene in der 75. Minute. Joker Albian Ajeti brachte Sturm vermeintlich mit 2:1 in Führung, zuvor war allerdings Altach-Verteidiger Felix Strauss nach einem Bodycheck des Angreifers zu Boden gegangen. Für VAR Markus Hameter war das Grund genug für eine Intervention, Schiedsrichter Manuel Schüttengruber nahm die Torentscheidung daraufhin zurück.

„Wenn sich bei so einem Tor der VAR einmischt, dann stimmt einiges nicht. Da sind wir im Kinderfußball“, ärgerte sich der Coach des Vizemeisters. „Das ist nie und nimmer ein Foul.“ Solche Vergehen mache Altach-Torjäger Atdhe Nuhiu, der laut Ilzer „unglaublich gut“ gespielt hat, etwa 20-mal im Spiel. „Deshalb braucht man da eine Linie.“

Sturm lässt bei Altach Punkte liegen

Drei Tage nach dem Europacup-Frust hat Sturm Graz in der Bundesliga ein Erfolgserlebnis verpasst. Die Steirer kamen am Sonntag in Altach nicht über ein 1:1 hinaus und verloren damit den direkten Anschluss zu Tabellenführer Red Bull Salzburg.

„Nicht korrekt, wie oft Salzburg profitiert“

Eine Art Linie, wenn auch negativer Art, sah Ilzer auch bei den Spielen der Salzburger. „Wenn man über die Saison schaut, wie oft Salzburg von einer Schiedsrichterentscheidung profitiert hat und wie oft wir nicht profitieren konnten, dann ist es gegen so einen übermächtigen Gegner unmöglich, dranzubleiben“, sagte der sichtlich erzürnte Trainer. „Das ist nicht korrekt, wie oft Salzburg profitiert. Da haben wir im Dezember wieder einen Meister.“

Ilzer ärgerte sich allgemein über die österreichischen Schiedsrichter. „Mir ist es jetzt dann wirklich egal“, sagte er. „Es reicht nicht, wenn man Ligagrößen nur auf dem Platz attackiert. Man muss auch außerhalb einmal klare Statements setzen.“ Auch der WAC sei nach seiner Meinung am Samstag gegen die Salzburger benachteiligt worden, genauso wie Austria Klagenfurt in der Vergangenheit. „Irgendwann ist es auch einmal genug.“

Rückstand auf vier Punkte angewachsen

Mit dem Remis im „Ländle“, drei Tage nach dem historischen Aus in der Europa League mit acht Punkten als Gruppenvierter, verloren die Grazer in der Liga den direkten Anschluss an Salzburg. Vier Zähler beträgt der Rückstand nach 15 Runden, ein Spiel steht vor der Winterpause noch auf dem Programm, sieben Spiele sind es bis zur Punkteteilung.

Sturm ist in der letzten Runde des Jahres am Sonntag beim LASK zu Gast, während die Salzburger in Klagenfurt gefordert sind. Sturm-Routinier Jakob Jantscher glaubt jedenfalls an einen versöhnlichen Jahresabschluss: „Das wird ein schwieriges Auswärtsspiel, aber wir haben dort sehr oft gute Leistungen gezeigt, deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir ein gutes Spiel zeigen werden“, sagte der Angreifer.