Wie in seinen besten Zeiten führte der siebenfache Rekordchampion die Hausherren aus Florida in nur 44 Sekunden letztlich mit einem Touchdownpass zu Tightend Cade Otton zum Sieg. Sein 55. Game-Winning-Drive – auch in dieser Kategorie hält er nun einen alleinigen Rekord und ließ Peyton Manning (54) hinter sich – sorgte für zuletzt nicht vorhandene Euphorie beim 45-Jährigen: „Das war fantastisch.“ Dass er nun 100.116 Passing Yards in Regular Season und Postseason geworfen hat, berührte ihn an diesem Abend wiederum weniger. „Es geht mir nur um den Sieg. Alles andere hat mich nie interessiert.“
Die Erleichterung war dem Team rund um Headcoach Todd Bowles nach insgesamt fünf Niederlagen in den vergangenen sechs Partien merklich anzusehen. „Wir haben es gebraucht und wir haben es bekommen. Wir haben bis zum Ende gekämpft“, sagte Brady. „Die Verteidigung hat großartig gespielt und uns sind in der Offensive einige Plays gelungen. Hoffentlich gibt uns das Selbstvertrauen, damit wir nächste Woche vor der Bye-Week auf 5-5 stellen können.“
Mit dem erst vierten Sieg im neunten Spiel reisen die Buccaneers auch als Leader in der NFC South nach Bayern an, dort warten dann am Sonntag (15.30 Uhr) beim ersten NFL-Spiel auf deutschem Boden die Seattle Seahawks, die bereits bei sechs Siegen halten. Beim 31:21 gegen die Arizona Cardinals überzeugten einmal mehr Quarterback Geno Smith und vor allem Rookie-Runningback Kenneth Walker III, dieser erlief 109 Yards Raumgewinn und zwei Touchdowns.
Jets überraschen gegen Bills
Für die Überraschung des Tages sorgten die New York Jets, die dem Super-Bowl-Favoriten Buffalo Bills ein Bein stellten und daheim mit 20:17 gewannen. Für die Gäste war es erst die zweite Niederlage in dieser Saison, wie schon in Miami kassierte man sie bei einem Rivalen in der AFC East. Die Verteidigung der Jets nahm Quarterback Josh Allen gleich zweimal den Ball ab und sackte ihn fünfmal. Seine beiden erlaufenen Touchdowns waren am Ende in East Rutherford zu wenig.

Nach einer fehlerhaften Leistung vor einer Woche rehabilitierte sich auf der anderen Seite Spielmacher Zach Wilson und führte seine Offensive zum entscheidenen Fieldgoal durch Greg Zuerlein aus 28 Yards. Die Jets halten wie die Bills bei sechs Siegen, mit einer Niederlage mehr sind sie Zweiter in der Division. Für das jahrelang gebeutelte Team ist es der beste Saisonstart seit 2010, als man zuletzt die Play-offs erreichte. Keine andere Mannschaft wartet länger auf eine Rückkehr.
Ebenfalls bei sechs Siegen halten die Kansas City Chiefs, die im Topspiel die Tennessee Titans nach Verlängerung mit 20:17 bezwingen konnten. Mehr Erfolge in der NFL konnten bislang nur die weiterhin unbesiegten Philadelphia Eagles (8:0) und die Minnesota Vikings verbuchen, Letztere drehten die Partie gegen die Washington Commanders zu einem 20:17 und holten ihren siebenten Sieg.
Raimann bei Pleite wieder in Startformation
Bernhard Raimann kehrte bei der deutlichen 3:26-Niederlage seiner Indianapolis Colts bei den New England Patriots in die Startformation zurück. Der 25-jährige Offensive Tackle profitierte von der Verletzung seines Teamkollegen Dennis Kelly, zuletzt war der Rookie aus Wien nur zweite Wahl. Für die Colts um Quarterback Sam Ehlinger war es allerdings die fünfte Niederlage im neunten Spiel, die dritte in Folge.
Ehlinger hatte zuletzt Quarterback-Routinier Matt Ryan ersetzt, bei seinem zweiten Saisoneinsatz konnte er auch aufgrund einer erneut schwachen Offensive Line nicht überzeugen. Insgesamt neunmal wurde Ehlinger von der Patriots-Verteidigung gesackt. Ebenfalls eine Enttäuschung erlebten die Green Bay Packers um Quarterback-Routinier Aaron Rodgers. Die Packers unterlagen bei den Detroit Lions mit 9:15 und kassierten die fünfte Pleite in Serie. Herausragend agierte hingegen Joe Mixon beim 42:21 der Cincinnati Bengals gegen die Carolina Panthers, dem Bengals-Runningback gelangen gleich fünf Touchdowns, damit verpasste er die Bestmarke von sechs knapp.