Jose Mourinho
AP/Jose Breton
Europa League

Salzburg misst sich mit Mourinhos Roma

Der FC Salzburg trifft im Play-off der UEFA Europa League auf AS Roma mit Starcoach Jose Mourinho. Das hat die Auslosung am Montag in Nyon ergeben. Für den Champions-League-Absteiger geht es zunächst am 16. Februar in Wals-Siezenheim, eine Woche später dann im Stadio Olimpico um den Aufstieg. Das Wunschlos Manchester United wurde es somit nicht, die „Red Devils“ treffen nämlich im absoluten Schlagerduell auf den FC Barcelona.

Für Salzburg ist es eine Rückkehr in den zweithöchsten Bewerb im europäischen Clubfußball: Man spielte in den vergangenen vier Saisonen jeweils in der Champions League und schaffte vor einem Jahr erstmals den Sprung ins Achtelfinale. Davor scheiterte man zweimal in Folge nach dem Umstieg in die Europa League an der ersten Hürde, 2020 an Eintracht Frankfurt und 2021 am späteren Sieger Villarreal.

Für Salzburg kommt es auch zur Rückkehr nach Rom, 2018 gastierten die „Bullen“ im Viertelfinale der Europa League (wie schon 2009) bei Romas Stadtrivalen Lazio. Nach einem 2:4 im Hinspiel stieg man nach einem 4:1 daheim auf und scheiterte erst im Halbfinale an Olympique Marseille. Mourinho gastierte erst 2020 in Österreich, als er sich mit seinem damaligen Club Tottenham in der EL-Gruppenphase auswärts beim LASK mit einem 3:3 im alten Linzer Stadion begnügen musste.

Salzburg misst sich mit Mourinhos Roma

Der FC Salzburg trifft im Play-off der UEFA Europa League auf AS Roma mit Starcoach Jose Mourinho.

Der amtierende Sieger der UEFA Europa Conference League ist aktuell Sechster in der italienischen Serie A und wurde in der EL-Gruppe C hinter Betis Sevilla (16 Punkte) mit zehn Zählern Zweiter. Der Sieger des Duells trifft auf einen der acht EL-Gruppensieger. Das Endspiel in diesem Bewerb steigt am 31. Mai in der Puskas-Arena zu Budapest.

„Attraktiv, aber auch schwer“

„Es ist ein richtig großer Club, ein Spitzenclub mit viel Tradition, einer der größten Namen im italienischen Fußball. Es ist ein attraktives Los, aber auch sportlich sehr schwer. Aber es gibt da auch keine leichten Lose mehr, wo man Favorit ist", sagte Sportdirektor Christoph Freund, der Roma in der Favoritenrolle sieht. „Der Marktwert des Teams liegt bei 400 Millionen Euro, sie haben einen Startrainer, die Conference League gewonnen, Großes vor. Sie haben internationale Erfahrung, es ist eine schöne große Aufgabe, ich freue mich darauf.“

Erst vergangene Woche gastierte Salzburg in Mailand bei einem italienischen Club und musste sich letztlich mit 0:4 beugen. „Ich würde sie auf eine ähnliche Stufe stellen“, erklärte Freund beim Vergleich zwischen den Ligarivalen, die durch vier Punkte getrennt sind.

Roma-Spieler jubeln mit Pokal über ECL-Sieg
Reuters/Lisi Niesner
Im Mai holte Roma erstmals einen europäischen Titel und gewann die neu geschaffene Conference League

Auch bei Kapitän Andreas Ulmer ist die Freude groß: „Es ist ein absolut attraktives Los, eine große Herausforderung. Wir spielen das erste Spiel daheim, da wollen wir wieder mit unserer Art und Weise auftreten. Dann schauen wir weiter. Jeder im Club freut sich. Wir haben in der Europa League schon einige schöne Europacup-Nächte gehabt.“

„Überhaupt kein Trostpflaster“

Tatsächlich sind die Erinnerungen an die Europa League, die der Club schon als „unseren Bewerb“ ausgerufen hatte, gut. Nach 2018 erreichten Ulmer und Co. 2019 immerhin noch das Achtelfinale. 2020 und 2021 scheiterte man nach Umstieg aus der CL allerdings jeweils in der Zwischenrunde an Eintracht Frankfurt bzw. Villarreal.

Für Freund ist der zweithöchste europäische Bewerb „überhaupt kein Trostpflaster“, Prognosen oder ein nominelles Ziel wollte er aber nicht verlauten. „Man muss das von Runde zu Runde sehen. Das kann man nicht planen. Es muss sich entwickeln. Damals (2018) haben wir uns in einen Flow reingespielt.“ Ulmer sah es genauso. „Die Aufgabe ist sehr groß. Wenn wir über so einen Gegner drüberkommen wie die AS Roma, dann wächst sicher auch das Selbstvertrauen weiter.“

06.11.22 Fußball Europa League Vor Auslosung Salzburg Haupt
GEPA/David Geieregger
Nach dem Aus in der Champions League freut sich Sportchef Christoph Freund auf die neue Aufgabe

Dass man als relegierter Club zuerst zu Hause antreten muss, ist laut Ulmer kein allzu großes Problem. „Grundsätzlich braucht man in beiden Spielen eine richtig gute Leistung, wenn man weiterkommen will“, so der 37-Jährige. „Sicher wäre das Rückspiel vor eigenen Fans schöner gewesen, aber es waren ja auch in Mailand viele Fans mit“, spielte er auf die 4.000 mitgereisten Anhängerinnen und Anhänger an.

Trainer ist Star der Roma

Mit dem Argentinier Paulo Dybala, Kapitän Lorenzo Pellegrini und dem englischen Teamstürmer Tammy Abraham hat die Roma bekannte Kicker in ihren Reihen. Der wohl prominenteste Mann steht mit Mourinho seit Sommer 2021 aber an der Seitenlinie. Sporting Lissabon, FC Barcelona, Benfica Lissabon, FC Porto, Chelsea, Inter Mailand, Real Madrid, Manchester United und Tottenham hat der 59-Jährige bereits gecoacht. Zweimal gewann der Portugiese die Champions League (2004, 2010), je einmal UEFA-Cup (2003) und Europa League (2017), dreimal holte er die englische Meisterschaft, je zweimal die italienische und portugiesische, einmal war er in Spanien Meister. „Er ist einer der größten Trainer der letzten 20 Jahre, eine Persönlichkeit“, so Freund.

Steckbrief AS Roma

Gegründet: 1927

Clubfarben: Rot-Gelb

Stadion: Stadio Olimpico (72.698 Plätze)

Trainer: Jose Mourinho (POR/seit Juli 2021)

Bekannteste Spieler: Paulo Dybala (ARG), Lorenzo Pellegrini (ITA), Tammy Abraham (ENG), Rui Patricio (POR)

Größte Erfolge:

  • Dreimal italienischer Meister (zuletzt 2001)
  • Neunmal italienischer Pokalsieger (zuletzt 2008)

* Gewinner Conference League 2021/22

Europa League, Play-off

Paarungen:
Salzburg AS Roma
FC Barcelona Manchester United
Juventus Turin Nantes
Sporting Lissabon FC Midtjylland
Schachtar Donezk Stade Rennes
Ajax Amsterdam Union Berlin
Bayer Leverkusen AS Monaco
FC Sevilla PSV Eindhoven
Spieltermine: 16./23. Februar 2023
Auslosung Achtelfinale: 24. Februar 2023
Fix im Achtelfinale (EL-Gruppensieger): Arsenal, Betis Sevilla, Fenerbahce Istanbul, Ferencvaros Budapest, Feyenoord Rotterdam, SC Freiburg, Real Sociedad, Union Saint-Gilloise