Die österreichischen Fußballerinnen Carina Wenninger, Manuela Zinsberger, Laura Feiersinger, Laura Wienroither and Sarah Zadrazil
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Fußball

Neuer ÖFB-Prozess startet mit Härtetest

Auf Österreichs Fußballerinnen wartet nach dem bitteren Aus im WM-Play-off am Freitag (17.30 Uhr im Livestream und in tvthek.ORF.at) eine erste Standortbestimmung mit einem neu formierten Kader. Die Auswahl von Teamchefin Irene Fuhrmann gastiert in Lignano zu einem Test gegen Italien, der Nummer 14 der Weltrangliste. Auch wenn die Österreicherinnen im direkten Duell mit den Nachbarinnen noch ohne Sieg sind, hat der mögliche erste Erfolg nicht oberste Priorität. Man sei am Beginn eines neuen Entwicklungsprozesses, so die Teamchefin.

Beim jüngsten Aufeinandertreffen mit Italien gab es am 14. Juni 2021 in Wiener Neustadt eine knappe 2:3-Niederlage für Österreich. Davor verlor das ÖFB-Team 2013 mit 1:3, ehe man drei Jahre später im Rahmen des Zypern-Cups den Italienerinnen ein 0:0 abtrotzte. „Uns erwartet ein richtig cooles Duell mit einem WM-Teilnehmer. Sie werden uns sicher alles abverlangen“, sagte ÖFB-Teamchefin Fuhrmann.

Ihr Team wolle natürlich jedes Spiel gewinnen, das Ergebnis stehe aber nicht an oberster Stelle der Agenda. „Das Ergebnis ist sicher nicht erstrangig, weil wir in einer Prozessphase sind. Und in der Vergangenheit haben wir auch gesehen, wie wichtig es sein kann, das eine oder andere Mal auch nicht erfolgreich zu sein“, sagte die Wienerin. Priorität hat für Fuhrmann am Freitag und auch am Dienstag (18.00 Uhr, live in ORF Sport +) in Wiener Neustadt gegen die Slowakei, viele Spielerinnen zum Einsatz zu bringen.

Neue Ziele für ÖFB-Frauen-Team

Nachdem Österreichs Fußballnationalteam der Frauen die Weltmeisterschaft 2023 knapp verpasst hat, steht eine Neuausrichtung bevor. Im Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf wird bereits an zukünftigen Zielen gearbeitet.

Durch die Champions League viel belastete Akteurinnen wie Kapitänin Carina Wenninger, Sarah Zadrazil, Laura Wienroither und Manuela Zinsberger werden nicht zweimal über 90 Minuten spielen. „Auf sie warten bis Weihnachten hohe Belastungen. Es ist wichtig, dass sie nicht überbelastet zu den Vereinen kommen“, so Fuhrmann. Die Startelf in Italien könnte aber ähnlich jener wie bei der Niederlage in Schottland sein. „Wir werden nicht die Startelf sofort komplett verändern“, so Fuhrmann.

Feiersinger vor „Hunderter“

Für Laura Feiersinger hat die Partie aus einem besonderen Grund einen hohen Stellenwert, tritt sie doch in den „Hunderter-Club“ im Nationalteam ein. „Das heißt, dass ich viel spielen und erleben durfte. Es gibt schlechtere Spiele, als gegen Italien seinen 100. Einsatz zu haben, das ist voll cool“, sagte die Offensivspielerin. Fuhrmann weiß, was sie an der Eintracht-Legionärin hat. „Sie ist eine enorm wertvolle Spielerin, und obwohl sie schon lange dabei ist, hat sie trotzdem noch immer enormen Ehrgeiz, um noch besser zu werden.“ Steigern könne sie sich vor allem im Bereich der Torgefährlichkeit.

Die österreichische Fußballspielerin Laura Feiersinger
GEPA/Michael Zemanek
Feiersinger wird in Italien ihr 100. Spiel im österreichischen Teamdress bestreiten

Ein spezielles Duell wird es auch für Roma-Legionärin und ÖFB-Kapitänin Wenninger. Die Abwehrspielerin könnte es gleich mit sieben Clubkolleginnen zu tun bekommen. „Ich freue mich sehr darauf, das wird sicher ein besonderes Spiel gegen einen tollen Gegner“, sagte die 31-Jährige, die am Wochenende mit ihrem Team mit dem Supercup-Triumph gegen Juventus Turin einen „Megaprestigeerfolg“ schaffte. Gegen Italien möchte natürlich jeder ein gutes Ergebnis holen: „Es geht aber in der Phase auch darum, den Spielerinnenpool zu erweitern, um in Zukunft noch konkurrenzfähiger zu werden.“

Debütantinnen stehen bereit

In diesem Bereich konnte Eileen Campbell im Herbst in der Bundesliga im Altacher Dress überzeugen, führt sie doch die Schützenliste an. Als Belohnung könnte die 22-jährige Vorarlbergerin, die neben dem Fußball einen 42-Stunden-Job in Liechtenstein hat, zu ihrem Teamdebüt kommen. Das trifft auch auf Claudia Wenger und Livia Brunmair, die anstelle der aufgrund einer Entzündung an der Fußsohle aus dem Teamcamp abgereisten Katharina Schiechtl nachnominiert wurde, zu.