jubelndes Mercedes Team
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Formel 1

Mercedes genießt spätes Erfolgserlebnis

Bei Mercedes war die Laune nach dem Grand Prix von Brasilien am Sonntag in Sao Paulo so gut wie schon lange nicht mehr. Mit Umarmungen und Jubelsprüngen wurde der erste Grand-Prix-Sieg von George Russell gefeiert. Und es gab gleich doppelten Grund zur Freude, war es doch auch der erste Sieg der in den letzten Jahren so erfolgsverwöhnten Silberpfeile in dieser Saison – dank Lewis Hamilton wurde es sogar ein Doppelsieg.

Dabei musste man bis zum Schluss um den ersten Erfolg von Russell zittern, denn am Wagen des Briten wurde ein Wasserleck festgestellt. „Es war unklar, ob wir es bis zum Ende schaffen würden“, gab Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem Rennen zu. Der Wiener, der sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten befand, verpasste erst das dritte Rennen in den vergangenen zehn Jahren und damit auch die Feierlichkeiten.

Für Wolff war das aber nebensächlich. „Es ist irrelevant, ob ich da bin oder nicht.“ Vielmehr sei er sehr „stolz und glücklich“, das Team habe nie aufgegeben. Der Fokus liegt bei Mercedes aber bereits auf 2023. „Wir verstehen das Auto, und das ist eine gute Voraussetzung für kommende Saison“, betonte Wolff. Auch für Hamilton sei laut Wolff das kommende Jahr wichtiger als sein erster Saisonsieg, den er in Brasilien mit dem dritten zweiten Platz hintereinander erneut knapp verpasste.

Russell beendet Mercedes-Durststrecke

Der 24-jährige Engländer George Russell gewinnt in Sao Paulo (BRA) seinen ersten Grand Prix und sorgt damit auch für den ersten Formel-1-Saisonsieg von Mercedes im Jahr 2022.

Mercedes knapp an Ferrari dran

Für Mercedes geht es am Sonntag in Abu Dhabi aber noch um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM. Der Rückstand zu Ferrari beträgt 19 Punkte. „Das ist schon eine Menge, da brauchst du einen Ausfall“, sagte Wolff. Aber: „Es wäre fantastisch, Zweiter zu werden. Das habe ich nicht mehr für realistisch gehalten und wäre ein tolles Comeback. Und es betrifft auch die Boni für alle Mitarbeiter, das macht einen Unterschied.“

Grand Prix von Brasilien in Sao Paulo

Endstand nach 71 Runden (305,879 km):
1. George Russell GBR Mercedes 1:38:34,044
2. Lewis Hamilton GBR Mercedes + 1,529
3. Carlos Sainz ESP Ferrari 4,051
4. Charles Leclerc MON Ferrari 8,441
5. Fernando Alonso ESP Alpine 9,561
6. Max Verstappen NED Red Bull 10,056
7. Sergio Perez MEX Red Bull 14,080
8. Esteban Ocon FRA Alpine 18,690
9. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo 22,552
10. Lance Stroll CAN Aston Martin 23,552
11. Sebastian Vettel GER Aston Martin 26,183
12. Zhou Guanyu CHN Alfa Romeo 29,325
13. Mick Schumacher GER Haas 29,899
14. Pierre Gasly * FRA Alpha Tauri 31,867
15. Alexander Albon THA Williams 36,016
16. Nicholas Latifi CAN Williams 37,038
17. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1 Runde

Out: Kevin Magnussen (DEN/Haas), Daniel Ricciardo (AUS/McLaren), Lando Norris (GBR/McLaren)

* Nachträgliche Strafe von fünf Sekunden

Schnellste Runde: Russell 1:13,785 (61.)