Alexander Prass (AUT)
GEPA/Johannes Friedl
Fußball

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Testspiele mit ungewohnten Aufstellungen und vor leeren Rängen sind im Fußball prinzipiell keine leichte Sache und mangeln oft an attraktiven Szenen. Das 1:0-Siegestor von Marko Arnautovic in der 87. Minute nach Vorlage von Marcel Sabitzer am Mittwoch gegen Andorra war allerdings sehenswert. Sonst waren viele Leistungen so wie das gesamte Spiel: mit viel Mühe verbunden.

Alexander Schlager: Befriedigend

Der LASK-Torhüter war in seinem siebenten Länderspiel wie erhofft unterbeschäftigt. Eine Benotung fällt daher schwer. Befriedigend war die Leistung allemal. Zur Pause wurde Schlager für Niklas Hedl aus der Partie genommen.

Niklas Hedl: Befriedigend

Der Rapid-Tormann durfte mit seinem Einsatz nach der Pause sein erstes Länderspiel verbuchen. Viel mehr kann über seine Leistung nicht gesagt werden. Es gab auch in der zweiten Hälfte keine nennenswerten Toraktionen. Den einzigen Schuss von Andorra entschärfte der 21-Jährige souverän.

Stefan Posch: Gut

Der Bologna-Legionär blühte in der zweiten Hälfte sichtbar auf und harmonierte vor allem mit seinem ehemaligen Hoffenheim-Teamkollegen Christoph Baumgartner. Zwei Kopfbälle in der 68. und 74. Minute fielen jedoch zu ungefährlich aus. Dennoch eine engagierte Leistung des 25-jährigen Steirers in seinem 19. Länderspiel.

Gernot Trauner: Gut

Der Verteidiger von Feyenoord Rotterdam agierte in der Viererkette als Anker und leistete sich gegen die offensiv nicht vorhandenen Pyrenäen-Kicker naturgemäß auch keinen Fehler. Gegen Europameister Italien im Testspiel am Sonntag (20.45 Uhr, live in ORF1) im Wiener Happel-Stadion wird Trauner sicher mehr gefordert sein.

Maximilian Wöber: Genügend

Wurde in der 67. Minute für David Alaba ausgewechselt. Davor hatte er gegen die an einem Offensivspiel nicht interessierten Andorraner nichts zu tun. Er passte sich dem Geschehen in dem leeren Stadion an und zeigte ein Spiel mit wenig Höhepunkten.

Philipp Mwene: Befriedigend

Der Wiener in Diensten des PSV Eindhoven war in der ersten Hälfte unterbeschäftigt. Wurde zur Pause für eine offensivere Ausrichtung und Andreas Weimann „geopfert“.

Andreas Weimann: Befriedigend

Österreichs Mann aus der zweiten englischen Liga versuchte viel über die rechte Seite und schlug einige Flanken. Zählbares Ergebnis war allerdings keines dabei, was aber nicht unbedingt die Schuld des Stürmers von Bristol City war.

Florian Grillitsch: Genügend

Bei Ajax Amsterdam kommt Grillitsch derzeit über die Rolle des Reservisten nicht hinaus. In seinem 33. Ländermatch versuchte er dem Spiel von hinten Linie zu geben. Da sich Andorra im Grunde immer bis zum eigenen Strafraum zurückgezogen hatte, agierte er meist ohne direkten Gegenspieler und mit viel freiem Raum vor sich. Dafür hätte mehr herausschauen können.

Xaver Schlager: Nicht genügend

Bei Leipzig spielt Schlager unter Trainer Marco Rose wieder regelmäßig und erzielte zuletzt auch ein Tor. Nach dem Kopfball von Gregoritsch versuchte er sein Glück mit einem Volleyschuss aus der Drehung. Sonst blieb von ihm keine Szene in Erinnerung. Das ist auch in einem Testspiel gegen den Weltranglisten-151. zu wenig.

Junior Adamu: Nicht genügend

Der Jungstürmer von Red Bull Salzburg wirkte in seinem zweiten Länderspiel etwas verloren, konnte seine Torgefährlichkeit in keiner Phase ausspielen. Eine Toraktion von ihm, als ihm der Ball im Fünfer vom Knie an die Latte sprang, ist zu wenig für eine bessere Note.

Alexander Prass: Befriedigend

Der 21-jährige Teamdebütant wurde von Teamchef Ralf Rangnick als „Wingback“ eingesetzt. Der linke Mittelfeldspieler von Sturm versuchte diese Aufgabe zu erfüllen und agierte, wie von seinen Einsätzen bei Sturm gewohnt, mit viel Dynamik sowie mit Freude am Spielaufbau. Sicher ein Spieler mit Zukunft im Team.

Christoph Baumgartner: Gut

Baumgartner sorgte gleich nach seiner Einwechslung für Tempo in der gegnerischen Hälfte. Vor allem seine charakteristischen Gegenstöße mit den Eins-gegen-eins-Situationen brachten ein bis dahin vermisstes Element in Österreichs Spiel.

Florian Kainz: Genügend

Der Mann vom 1. FC Köln machte alles in allem ein unauffälliges Spiel und traf in der 81. Minute mit einem Freistoß die Latte. Spielerisch kamen wenig Akzente von ihm.

Michael Gregoritsch: Befriedigend

Für den SC Freiburg hat der 28-jährige Steirer in dieser Saison bereits zehn Treffer erzielt. Im Nationalteam sind es bisher sieben Tore. Auf die Nummer acht fehlte in der 22. Minute nicht viel, als ein wuchtiger Kopfball an die Latte knallte. Er machte in der Pause für Marko Arnautovic Platz.

Marcel Sabitzer: Befriedigend

Der Bayern-Legionär versuchte sich als Ballverteiler hinter den Spitzen und in der zweiten Hälfte von der linken Seite. Nicht jeder Ball fand dabei sein Ziel. Seine Flanke zum Lattenkopfball von Gregoritsch war gelungen, seine Vorlage zum 1:0 durch Arnautovic noch mehr.

Marko Arnautovic: Befriedigend

Arnautovic brachte sofort Schwung und mehr spielerische Elemente in die bis dahin zu verhaltenen Angriffe. Doch sein linker Fuß ließ den Bologna-Legionär im Stich und er konnte Andorra-Tormann Iker Alvarez von Villarreal B zunächst nicht bezwingen. Beim 1:0 ließ er es jedoch mit einem Volley richtig krachen. Das 34. Tor, so viele wie Hans Krankl, im 105. Länderspiel.

David Alaba: Befriedigend

Der Star von Real Madrid wurde in der 67. Minute eingewechselt und überzeugte wie fast immer durch perfektes Stellungspiel und klugen Spielaufbau. Mehr war gegen diesen Gegner auch nicht notwendig.