Auch Deutschland buhlt um Talent Wanner

Neben dem Österreichischen Fußballverband (ÖFB) möchte auch die deutsche Nationalmannschaft die in Österreich geborene Nachwuchshoffnung Paul Wanner zukünftig in ihrem Trikot spielen sehen.

„Bei allem Respekt vor Österreich: Natürlich ist der Weg zum A-Nationalspieler in Deutschland etwas schwieriger. Gerade als junger Spieler braucht man Geduld“, sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften, im Interview der Mediengruppe „Münchner Merkur/tz“ (Donnerstag-Ausgabe).

Paul Wanner (FC Bayern München) im Spiel gegen Schalke 04
IMAGO/Revierfoto

Seit der U15 ist der 16-jährige Mittelfeldspieler des FC Bayern München fester Bestandteil deutscher Nachwuchsteams. Als gebürtiger Österreicher ist der Youngster aber auch für die Auswahl von Trainer Ralf Rangnick spielberechtigt. „Dazu stehen unsere U-Trainer, Hansi (DFB-Teamchef Flick, Anm.) und ich bereits seit Februar mit ihm im Austausch“, sagte Chatzialexiou.

Rangnick hatte Wanner am Montag für das österreichische Trainingslager in Marbella einberufen. Das Ausnahmetalent sollte sich laut ÖFB-Angaben einen detaillierten Eindruck verschaffen und das Trainerteam sowie die Mannschaft kennenlernen. Es wurde jedoch vereinbart, dass Wanner in den Länderspielen nicht zum Einsatz kommt.

„Natürlich möchten wir Paul weiterhin im Deutschland-Trikot sehen. Letztlich liegt die Entscheidung, für welche Nationalmannschaft er spielen und welchen Weg er gehen möchte, aber bei ihm selbst“, sagte Chatzialexiou. Der Sportliche Leiter ist kein Freund von „Verbands-Hopping“. Für eine Nationalmannschaft zu spielen bedeute, sich mit dem Land und dem Verband zu identifizieren: „Das fordern wir von jedem Spieler ein.“