Ehemaliger Fußballprofi Gerhard Rodax 2009
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Chronik

Ex-ÖFB-Teamspieler Rodax gestorben

Der ehemalige österreichische Fußballteamspieler Gerhard Rodax ist im Alter von 57 Jahren gestorben. Nach übereinstimmenden Medienberichten wurde der APA der Tod des früheren Angreifers bestätigt. Der ehemalige Teamspieler, der für Admira Wacker, Atletico Madrid und Rapid Wien stürmte, ist nach schwerer Krankheit bei einem Unfall nahe Traiskirchen ums Leben gekommen. Für das ÖFB-Team hatte der Niederösterreicher 20-mal gespielt.

Der tragische Vorfall hat sich bereits am Mittwochvormittag ereignet, als Rodax auf den Gleisen der Südbahnstrecke von einem Triebwagen erfasst wurde. Laut Einsatzkräften hatte der Lokführer keine Chance, rechtzeitig zu bremsen.

Rodax startete 1983 seine Profikarriere bei Admira Wacker und wurde 1990 Torschützenkönig der Bundesliga. Nach seinen 35 Saisontreffern wechselte der damals 24-Jährige in die Primera Division zu Atletico Madrid, wo er Vizemeister wurde. 1992 kehrte Rodax nach Österreich zurück und spielte noch für Rapid und wiederum für die Admira.

Ex-ÖFB-Stürmer Rodax gestorben

Er war Torschützenkönig in der heimischen Fußball-Bundesliga und er hat unser Nationalteam zum bis heute letzten Sieg bei einer Weltmeisterschaft geführt. Gerhard Rodax gehörte in den 1980ern und 1990ern zu den besten Fußballern des Landes – im Alter von 57 Jahren ist der gebürtige Niederösterreicher verstorben.

Von der Admira zu Atletico

Rodax spielte schon in seiner Jugend für die Admira, bei der er in der Saison 1982/83 auch den Aufstieg zum Profi schaffte. Für die Südstädter spielte er eine herausragende Saison 1989/90. Der blonde Stürmer wurde Torschützenkönig sowie zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt und sorgte am 28. März 1990 in Malaga, wo das ÖFB-Team an seinem Todestag ein Freundschaftsspiel gegen Andorra mit 1:0 gewann, auch international für Schlagzeilen.

Beim 3:2-Erfolg über Spanien nach 0:2-Rückstand traf Rodax zum Endstand, machte damit Atletico Madrid auf sich aufmerksam und wechselte im darauffolgenden Sommer in die spanische Hauptstadt.

Gerhard Rodax (Atletico) 1991
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Von 1990 bis 1992 spielte Rodax für den spanischen Topclub Atletico Madrid und erzielte neun Ligatore

In seiner ersten Saison erzielte er für Atletico neun Ligatore, kam danach wegen der damals geltenden Ausländerbeschränkung an der Seite der Topstars Paulo Futre und Bernd Schuster nicht mehr regelmäßig zum Einsatz und kehrte Ende 1991 nach Österreich zurück.

Rückkehr über Rapid zur Admira

Rodax spielte eineinhalb Saisonen (1992 bis Sommer 1993) für Rapid, ehe er 1995/96 seine Karriere bei der Admira ausklingen ließ. In 246 Bundesliga-Spielen erzielte er für Admira (83) und Rapid (12) 95 Tore.

Gerhard Rodax (Admira) und Michael Streiter (Tirol) 1996
GEPA/Hans Punz
Zum Abschluss seiner Karriere spielte Rodax noch einmal für die Admira

Im österreichischen Nationalteam absolvierte der Familienvater, der schon während seiner Karriere ein Tenniscenter in Traiskirchen eröffnet hatte und es zuletzt als Geschäftsführer geleitet hat, 20 Einsätze und erzielte bei der WM 1990 in Italien eines seiner drei Länderspieltore. Rodax traf beim 2:1 gegen die USA zum 2:0, es ist bis heute der letzte österreichische Sieg bei einer Weltmeisterschaftsendrunde.

Österreichischer Fußball trauert um Rodax

„Ich war geschockt, als ich vom Tod von Gerhard Rodax erfahren habe“, sagte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel in einer ersten Reaktion. „Er war nicht nur ein liebenswerter und gescheiter Mensch, sondern zu der Zeit, als wir miteinander und gegeneinander gespielt haben, sicher der schnellste und leichtfüßigste Spieler, den wir in Österreich hatten.“

Schöttel spielte mit Rodax nicht nur eineinhalb Jahre bei Rapid, sondern stand mit ihm zu Spielerzeiten auch im ÖFB-Team auf dem Platz – auch bei dessen legendärem Tor in Malaga, als er in der 89. Minute ein Solo über die rechte Seite abschloss. „Ich bin sehr traurig, dass sein Leben nun mit nur 57 Jahren geendet hat“, erklärte Schöttel. „Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.“

Hilfe im Krisenfall

Berichte über (mögliche) Suizide können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Die Psychiatrische Soforthilfe bietet unter 01/313 30 rund um die Uhr Rat und Unterstützung im Krisenfall.

Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen. Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene bietet auch Rat auf Draht unter der Nummer 147.