Liensberger, die am Samstag als Elfte beste Österreicherin wurde, zeigte insgesamt eine solide Leistung, ließ aber vor allem im oberen Streckenteil viel Zeit liegen. „Ich habe Schwünge dabei gehabt, wo ich gemerkt habe, da geht was weiter, aber auch Schwünge, wo ich gemerkt habe, das war nicht schön gecarvt. Daran muss ich jetzt arbeiten. Man muss jedes Tor sauber fahren, den Zug aufbauen. Daran muss ich einfach arbeiten. Ich weiß, was ich zu tun habe im zweiten Durchgang“, analysierte die 25-Jährige anschließend im ORF-Interview.
Die weiteren Österreicherinnen blieben auch im zweiten Slalom der Saison weit hinter den Erwartungen zurück und zeigten eine enttäuschende Vorstellung. Auf der Piste Levi Black, die sich eisiger als am Vortag präsentierte, einte fast alle ÖSV-Damen ein erheblicher Rückstand bereits im flachen Startstück.
Katharina Linsberger beste Österreicherin
Die Vorarlbergerin ist zur Halbzeit als Siebente beste Österreicherin.
Neben Liensberger schaffte es nur Katharina Truppe, sich für den zweiten Durchgang zu qualifizieren. Truppe, die 15. des Vortages, liegt mit 1,42 Sekunden zur Halbzeit nur auf Rang 20. Katharina Huber erwischte keine gute Fahrt, kam mit 1,89 Sekunden Rückstand ins Ziel und verpasste als 33. den zweiten Durchgang.
Katharina Truppe zur Halbzeit zurück
Katharina Truppe geht mit 1,42 Sekunden Rückstand in den zweiten Durchgang.
Chiara Mair, die 20. des Vortages, stürzte kurz vor dem Ziel und schied aus. Auch Marie-Therese Sporer kam nicht ins Ziel, für die Tirolerin war schon nach wenigen Sekunden nach einem Torfehler Schluss. Franziska Gritsch verpasste nach einer fehlerhaften Fahrt als 42. (+2,68) den zweiten Durchgang. Für die beiden österreichischen Nachwuchsathletinnen Magdalena Egger und Nina Astner lief es ebenfalls nicht nach Wunsch, Egger hatte im Ziel 2,43 Sekunden Rückstand, bei Astner waren es sogar 4,36 Sekunden. Damit schafften sie als 40. und 47. nicht den Sprung in den finalen Lauf.
Shiffrin zur Halbzeit hauchdünn vorne
Die Entscheidung dürfte eine Hunderstelentscheidung werden. Die ersten vier Läuferinnen liegen innerhalb von 0,21 Sekunden. Shiffrin, die am Samstag ihren 75. Weltcup-Erfolg feierte, ging mit Startnummer zwei ins Rennen und zeigte erneut eine überzeugende Vorstellung. Vor allem im unteren Teil der Strecke spielte sie ihre Klasse aus. „Es war ganz okay, ich hatte vor allem oben etwas Timing-Probleme, konnte mich aber gut reinsteigern in den Lauf. Aber ein bisschen Nervosität war immer noch dabei“, sagte Shiffrin anschließend im ORF-Interview.
Dürr nur knapp hinter Shiffrin
Lena Dürr platzierte sich nur 0,07 Sekunden hinter der Führenden Shiffrin.
Nur sieben Hundertselsekunden hinter der US-Amerikanerin klassierte sich Dürr. Die Deutsche war am Vortag zur Halbzeit die Führende, musste sich am Ende aber mit dem vierten Platz zufriedengeben. Drei Hundertselsekunden hinter Dürr liegt Vortagesdritte Vlhova, die in Levi schon fünf Mal auf dem Podest ganz oben stand. Auch die Schweizerin Wendy Holdener rechnet sich als Vierte mit 0,21 Sekunden Rückstand Podestchancen aus.
Für eine Überraschung hätte beinahe Charlie Guest gesorgt. Die Britin, die mit Startnummer 26 ins Rennen ging, begann extrem gut und war sogar schneller als Shiffrin unterwegs, fädelte dann aber ein und schied aus.