Das Red Bull Team beim Jubeln
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Formel 1

Red Bull feiert Rekordsaison

Mit einem Sieg von Weltmeister Max Verstappen beim Saisonfinale in Abu Dhabi ist die WM am Sonntag nach 22 Rennen zu Ende gegangen. In der Winterpause können sich Ferrari, Mercedes und Co. Strategien überlegen, wie sie die Dominanz von Red Bull im kommenden Jahr brechen können. Zwei Titel, 16 Grand-Prix-Siege, 26 Podiumsplätze und dank Verstappen mit 454 Zählern die höchste Punktezahl, die jemals ein Fahrer in einer Saison erzielt hat – die „Bullen“ haben jedenfalls einiges zu feiern.

Die WM-Party des österreichisch-britischen Rennstalls mit Verstappen und Sergio Perez soll am 10. Dezember in Milton Keynes stattfinden, wo das Team von Christian Horner sein Basislager hat. „Es ist nur angemessen, dass wir diese Rekordsaison mit der Gemeinde, die wir schätzen, und im Herzen der Stadt, die wir gerne unser Zuhause nennen, feiern“, erklärte der Red-Bull-Teamchef.

„Wir sind sehr stolz darauf, unseren Technologiecampus in Milton Keynes zu haben. Seit wir in die kleine Fabrik eingezogen sind, mit der wir 2005 begonnen haben, hat die örtliche Gemeinde das Team durch alle Höhen und Tiefen hindurch unterstützt“, erklärte Horner.

Max Verstappen, Christian Horner und Helmut Marko
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Auch Motorsportberater Helmut Marko wurde bei den Red-Bull-Feierlichkeiten nicht verschont

Der nun zweifache Weltmeister Verstappen sieht das Erreichte als Motivation für die nächste Saison, 15 Siege werden aber trotzdem nur schwer ausbaufähig sein. „Ich habe es genossen, mit dem ganzen Team zu arbeiten und etwas wie in diesem Jahr zu erreichen. Ich weiß aber, dass es schwer wird, so etwas zu wiederholen. Das wird eine sehr gute Motivation sein, um es auch im nächsten Jahr wieder gut zu machen“, sagte der Niederländer.

Ferrari mit wechselhafter Saison

Ein Wechselbad der Gefühle machten dieses Jahr Ferrari und vor allem Charles Leclerc durch. Nach einem starken Saisonstart kamen die Motoren aus Maranello durch zahlreiche Fehler gehörig ins Stottern. Der italienische Rennstall hatte mit zwölf Polepositions die meisten aller Teams, im Rennen konnten diese jedoch nur zu vier Siegen und 16 Stockerlplätzen umgemünzt werden.

„Wenn man bedenkt, wo wir letztes Jahr standen, ist das ein wirklich großer Schritt nach vorne“, versuchte Leclerc es positiv zu sehen. Der Monegasse gewann dreimal und wurde schließlich noch Vizeweltmeister – drei Punkte vor Perez. Sein Teamkollege Carlos Sainz triumphierte einmal. Für Ferrari gab es immerhin noch Rang zwei in der Konstrukteurswertung, nach Platz drei im Vorjahr.

ferrari beim Reifenwechsel
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Ob beim Reifenwechsel oder bei der Renntaktik, die Box meinte es mit Charles Lecerc nicht immer gut in dieser Saison

Auch auf Mercedes wartet viel Arbeit nach einer Saison, wie sie die Silberpfeile schon lange nicht mehr erlebt haben. Die Transformation auf die neuen technischen Herausforderungen bei den Boliden gelang Toto Wolff und seinem Team nicht nach Wunsch, Lewis Hamilton und George Russell hatten es lange mit einem schwierig zu fahrenden Boliden zu tun. Abu Dhabi war für Rekordweltmeister Hamilton zudem ein Abbild seiner Saison, die er erstmals sieglos abschloss. Russell kann zumindest mit seinem Premierensieg in Brasilien Positives mitnehmen.

Junge Wilde folgen auf Vettel

Ganz andere Gedanken kann sich künftig Sebastian Vettel machen, der im Aston Martin mit Platz zehn Lebewohl zum F1-Zirkus sagte. „Ich bin natürlich auch ein bisschen traurig, aber ich freue mich auch auf neue Aufgaben, mehr Zeit mit der Familie“, erklärte der 35-Jährige. Die neuen Aufgaben werden vor allem sein Engagement für Klimaschutz, Umwelt und Menschenrechte umfassen. „Wir können es uns nicht mehr leisten, wegzuschauen.“ Er hoffe, andere Fahrer, aber vor allem auch die Fans zu inspirieren, ließ Vettel durchklingen.

Mit dem Abgang des 53-fachen Grand-Prix-Siegers und vierfachen Weltmeisters, aber auch, weil Fahrer wie Daniel Ricciardo oder Mick Schumacher keine Stammcockpits mehr erhalten haben, wird es kommende Saison neue „junge Wilde“ geben. Oscar Piastri bei McLaren, Nyck de Vries bei Alpha Tauri und Logan Sargeant als neuer Williams-Pilot wollen sich in der Königsklasse des Motorsports beweisen. Und beim Team Haas kehrt mit Nico Hülkenberg ein alter Bekannter zurück, der bereits mehr als 180 F1-Rennen vorweisen kann.