Bobfahrer Markus Treichl
GEPA/Daniel Schoenherr
Wintersport

ÖBSV vor schwieriger Saison

Dem Österreichischen Bob- und Skeletonverband (ÖBSV) droht aufgrund des personellen Aderlasses ein magerer Winter. Skeletontopfahrerin Janine Flock fällt nach ihrer Bandscheiben-OP noch bis zur zweiten Saisonhälfte aus. Im Boblager ist der Rücktritt von Erfolgspilot Benjamin Maier nicht zu kompensieren, zudem lässt das Comeback von Katrin Beierl nach ihrem Schlaganfall im August noch länger auf sich warten.

Gezwungenermaßen soll im Saisonverlauf der Nachwuchs Chancen erhalten, der Weg zur Spitze ist aber weit. „Im Grunde genommen müssen wir von einer ‚Worst Case‘-Saison sprechen, weil wir mit dem letzten Aufgebot starten“, sagte ÖBSV-Sportdirektor Christian Auer vor dem dieswöchigen Weltcup-Auftakt in Whistler.

Gleichzeitig stehe man bereits mit Fokus auf die Olympischen Spiele 2026 vor einem Neubeginn. „Wir können die Rennen mit Jungen besetzen. Für sie ist es eine große Chance, international Erfahrung zu sammeln. Aber wir wissen, dass das ein schwieriges Unterfangen ist.“ Die nächsten Winterspiele in Italien mit den möglicherweise in Innsbruck-Igls in Szene gehenden Eiskanalbewerben seien jedenfalls ein großer Anreiz.

Treichl mit neuem Material unterwegs

Aktuell ruhen die heimischen Hoffnungen im Bob auf Markus Treichl, der mit neuem Set-up vorne mitfahren soll. „Er hat schon Druck, weil er das beste Material vom ÖBSV erhalten hat, auf den Maier-Schlitten fährt und teilweise die Mannschaft von Benny übernommen hat“, betonte Auer. Deshalb erwarte er sich sehr wohl Top-Ten-Ergebnisse.

Bei den Frauen drängt hingegen niemand in die Weltspitze nach. Beierl sitzt mittlerweile im Training schon wieder im Schlitten, ein Zeitpunkt für ihr Comeback ist laut Auer aber nicht abschätzbar. Die Olympiateilnehmerin befinde sich nach ihrem Schlaganfall in einem langsamen Wiederaufbauprozess.

Maier in Übersee nicht dabei

Der bei den Winterspielen in Peking im Skeleton gestartete Samuel Maier fehlt beim Auftakt in Kanada und den folgenden zwei weiteren Überseebewerben ebenso. Er hat die interne Qualifikation nicht geschafft. Die ÖBSV-Plätze nehmen Florian Auer und Alexander Schlintner bzw. Julia Erlacher ein.

Für beide Disziplinen geht es nach Whistler, Park City und Lake Placid im Jänner auf europäischem Boden weiter. Die EM wird Ende Jänner in Altenberg im Rahmen des Weltcups ausgefahren, spätestens da will Flock wieder mit dabei sein. Die WM steigt anschließend in St. Moritz. Innsbruck ist im Februar die vorletzte Weltcup-Station.