Manuel Geisser (Schweiz)
IMAGO/Geisser/Manuel
FIFA WM 2022

Kamerun als erste Messlatte für Schweiz

Für die Schweiz und Kamerun geht es zum Auftakt der Gruppe G im direkten Duell (11.00 Uhr, live in ORF1) in al-Wakra um wichtige Punkte. Wer dieses Duell verliert, dem droht das frühe Aus bei der FIFA WM 2022 in Katar, warten doch der brasilianische Mitfavorit sowie Serbien im weiteren Verlauf der Gruppenphase. Bei den Schweizern trifft Stürmer Breel Embolo auf sein Mutterland.

Für den Stürmer vom AS Monaco dürfte es ein besonders emotionales Match werden. „Meine Mutter und mein Vater kommen von dort, meine Familie, die meisten von ihnen sind von dort. Also ist es ein besonderes Spiel für mich und meine Familie“, sagte der 25-Jährige, der in Kameruns Hauptstadt Jaunde geboren wurde. Im Alter von fünf Jahren zog Embolo mit seiner Mutter nach Frankreich, bevor er später in die Schweiz übersiedelte, wo er 2014 die Staatsbürgerschaft erhielt.

Ein Jahr später gab der talentierte Angreifer sein Debüt für die Schweizer Nati und hat seitdem fast 60 Spiele bestritten. Nun folgt wohl das wichtigste. Auf die Frage, ob er – wie einst einmal gesagt – wirklich Kameruns größter Fan sei, meinte Embolo im Teamcamp zu Reportern: „Ja, natürlich – aber nach der Schweiz und nach diesem Spiel.“

FIFA WM 2022, Gruppe G

Donnerstag, 11.00 Uhr, live in ORF1

Schweiz – Kamerun

Al-Wakra, Al Janoub Stadium, SR Tello (ARG).

Mögliche Aufstellungen:

Schweiz: Sommer – Widmer, Elvedi, Akanji, Rodriguez – Xhaka, Freuler – Shaqiri, Sow, Vargas – Embolo

Kamerun: Onana – Fai, Nkoulou, Castelleto, Tolo – Mbeumo, Hongla, Anguissa, Toko Ekambi – Aboubakar, Choupo-Moting

Schweiz mit breiter Brust

Trainer Murat Yakin setzt auf die Routiniers Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri, die zusammen mit Keeper Yann Sommer und Manchester-City-Verteidiger Manuel Akanji die Stützpfeiler der Schweizer sind. Sommer war allerdings im Vorfeld der WM verletzt. Salzburgs Noah Okafor wird gegen Kamerun wohl zunächst auf der Bank sitzen, sein Clubkollege Philipp Köhn ganz sicher.

Die Eidgenossen sind jedenfalls nicht zu unterschätzen, sie gewannen ihre WM-Quali-Gruppe vor Italien. In der Nations League schlugen sie heuer schon Portugal und Spanien.

Kameruns Hoffnungsträger

Beim Gegner, den „Unzähmbaren Löwen“, waren hingegen zuletzt internationale Erfolge rar gesät. Von den letzten 15 WM-Spielen konnten die Kameruner – die bereits zum achten Mal an einer WM teilnehmen, das ist afrikanischer Rekord – nur eines gewinnen. Das will Coach Rigobert Song ändern. Große Namen sind in seiner Elf Mangelware, mit Eric Maxim Choupo-Moting vom FC Bayern München als Ausnahme. Der Stürmer hat sich im Herbst mit vielen Toren in den Vordergrund geschossen.

Aber auch der 33-Jährige weiß: „Wir haben keine großen Stars in der Mannschaft, die herausstechen wie früher Roger Milla oder Samuel Eto’o.“ Choupo-Moting, Frank Anguissa vom SSC Napoli und auch Inter-Mailand-Goalie Andre Onana sind die Hoffnungsträger im Team, wo mit Nicolas Moumi Ngamaleu und Samuel Oum Gouet auch zwei Ex-Spieler des SCR Altach im Kader stehen.