Aaron Ramsey und Teamkollegen
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FIFA WM 2022

Wales gegen Iran auf ersten Sieg aus

Österreichs Play-off-Bezwinger Wales will am Freitag (11.00 Uhr, live in ORF1) bei der WM in Katar den nächsten Schritt in Richtung Achtelfinale machen. Nach dem 1:1 gegen die USA soll im Gruppe-B-Duell mit dem Iran im Ahmad bin Ali Stadium von al-Rayyan der erste Sieg her. Die Iraner stehen nach dem 2:6 gegen England noch deutlich mehr unter Druck.

Die beiden Teams treffen zum ersten Mal überhaupt in einem Pflichtspiel aufeinander. Bis jetzt gab es nur ein Testspiel, das Wales 1978 mit 1:0 für sich entschied. Das wäre auch dieses Mal nach dem Geschmack des EM-Halbfinalisten von 2016, der zum Abschluss noch auf den großen Gruppenfavoriten England trifft.

Gegen die USA war eine Steigerung nach der Pause dafür verantwortlich, dass ein Punkt dank eines späten Treffers von Gareth Bale (82./Elfmeter) mitgenommen wurde. „Es war wichtig, dass wir nicht verloren haben, wir haben unsere Lehren aus dem Spiel gezogen“, sagte Wales-Teamchef Rob Page.

FIFA WM 2022, Gruppe B

Freitag, 11.00 Uhr, live in ORF1

Wales – Iran

Al-Rayyan, Ahmad bin Ali Stadium, SR Escobar Toca (GTM)

Mögliche Aufstellungen:

Wales: Ward, A. Davies – Gunter, Lockyer, Cabango, Colwill – Allen, Morrell, J. Williams, Thomas, Levitt, Smith – Johnson, Harris, James

Iran: S. Hosseini – Moharrami, Pouraliganji, Cheshmi, M. Hosseini, Mohammadi – Jahanbakhsh, Noorollahi, Karimi, Hajsafi – Taremi

Der starke Kader ermögliche es ihm, personelle Veränderungen vorzunehmen. Die scheinen auch notwendig zu sein. „Einige Spieler sind müde, wir müssen schauen, dass wir ein Team haben, das bereit ist“, sagte Page. Rotation scheint also das Gebot der Stunde zu sein.

Steigerung in Irans Abwehr notwendig

Auch beim Iran wird es Änderungen geben. Äußerst unwahrscheinlich schien ein Einsatz des im Auftaktspiel an der Nase verletzt ausgeschiedenen Goalies Alireza Beiranwand zu sein. Es wird also an Seyed Hossein Hosseini liegen, das Tor sauber zu halten.

Eine Steigerung ist vor allem aber bei seinen Vorderleuten notwendig, die gegen die „Three Lions“ deutliche Schwächen offenbart hatten. Positiv vermerkt werden konnte am Ende nur der Doppelpack von Mehdi Taremi, der auch am Freitag zu einer entscheidenden Figur werden könnte. „Wir werden alles geben, um zu gewinnen, aber natürlich ist es auch notwendig, dass gewisse Dinge für uns laufen“, erklärte der Stürmer, der der erste Iraner ist, der in einem WM-Match mehr als einmal getroffen hat.

Neuerliches Schweigen bei Hymne?

Interessant wird es aber auch schon vor dem Anpfiff. Zuletzt hatten die vom Portugiesen Carlos Queiroz gecoachten Iraner bei der Nationalhymne nicht mitgesungen und damit ihre Unterstützung für die Proteste in der Heimat kundgetan. Zu erwarten ist, dass das neuerlich der Fall sein wird. Großer Druck lastet also nicht nur sportlich, sondern auch politisch auf dem Team. Wenig Hoffnung macht der Blick in die WM-Vergangenheit. Noch nie konnte der Aufstieg fixiert werden, nur eines der jüngsten elf Matches konnte gewonnen werden.