England erneut gegen USA sieglos

Englands Teamchef Gareth Southgate schickte die gleiche Startelf wie schon beim 6:2-Auftaktsieg gegen den Iran auf das Spielfeld. Auch Kapitän Harry Kane war trotz jüngster Knöchelprobleme von Beginn an mit von der Partie. Bei den USA änderte Nationaltrainer Gregg Berhalter seine Mannschaft im Vergleich zum 1:1 gegen Wales an einer Position. Im Sturmzentrum begann Haji Wright statt Josh Sargent. In den ersten Spielminuten war gegenseitiges Abtasten angesagt. Das Geschehen spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab.

Die erste Strafraumaktion in der Partie war auch gleich eine Topchance für England. Jude Bellingham schickte Bukayo Saka mit einem Lochpass vor das Tor von US-Goalie Matt Turner. Der Arsenal-Spieler spielte flach zurück auf Kane, dessen Schuss dann von Walker Zimmerman geblockt wurde (10.). England machte nun mehr Druck. Wieder kam Saka rechts im Strafraum an den Ball, sein Zuspiel auf Kane wurde aber abgefälscht und in Folge von Sergino Dest (14.) per Kopf geklärt.

USA übernehmen das Kommando

Die erste Chance der USA leitete Weston McKennie mit einer Flanke ein. Der Juventus-Turin-Legionär fand im Zentrum Wright, dessen Kopfball rechts am Tor vorbei ging (17.). Danach riss eine Flanke von Dest etwas ab, und Englands Schlussmann Jordan Pickford pflückte den Ball im Fünfmeterraum herunter (20.). Wenig später bekam auch McKennie seinen ersten Abschlussversuch. Der 24-Jährige nahm eine scharfe Hereingabe von Weah auf Höhe des Elfmeterpunktes direkt an, der Ball ging aber klar übers Tor (26.).

Die US-Amerikaner waren nun in der Partie angekommen. England-Goalie Pickford hatte mit einem abgefälschten Weitschuss von Yunus Musah aber keine Probleme (29.). Beim scharfen Schuss von Christian Pulisic von der linken Seite der Strafraumgrenze wäre Pickford hingegen geschlagen gewesen. Zum Glück für die „Three Lions“ knallte der Ball aber an die Latte (33.).

Die USA kamen kurz vor der Pause noch zu zwei weiteren Topchancen. Zunächst legte Weah per Ferse ideal für Dest in den Lauf ab, sein Abschluss wurde von Harry Maguire ins Toraus abgefälscht (41.). Danach setzte Pulisic einen Kopfball nach Dest-Flanke knapp am linken Eck vorbei (43.). Die letzten Möglichkeiten der ersten Spielhälfte gehörten wieder England. Zunächst scheiterte Saka mit einem Abschluss in Bedrängnis klar (45.). Danach schloss Mason Mount von halb links flach ins linke Eck ab, US-Goalie Turner war aber mit einer Hand noch dran (45.+1).

Berhalter-Elf macht weiter Druck

Die Amerikaner hatten bis Seitenwechsel etwas mehr von der Partie. Obwohl England einiges schuldig geblieben ist, schickte Teamchef Southgate seine Mannschaft unverändert aus der Kabine. Auch bei den USA gab es keinen Wechsel – und die Elf von Trainer Berhalter blieb weiter gefährlich. Nach einem über Pulisic auf der linken Seite eingeleiteten Konter zog Weah mit einem Haken in den Strafraum. Sein Abschluss wurde geblockt und landete direkt vor den Füßen von McKennie, der dann zwar scharf, aber deutlich übers Tor schoss (48.).

Die Amerikaner machten weiter Druck. Ein abgefälschter Pulisic-Weitschuss ging links am Tor vorbei (58.). Den daraus resultierenden Eckball brachte Pulisic hoch an die zweite Stange, wo Zimmerman völlig unbewacht auftauchte. Doch Maguire konnte vor dem Nashville-Spieler per Kopf klären (59.). Beim nächsten Corner bot sich ein ähnliches Bild. Wieder kam eine hohe Flanke in den Strafraum, wieder setzte Zimmerman einen Sprint Richtung Fünfmeterraum an, diesmal hatte er aber einen Bewacher (60.).

Wechsel bringen kaum Veränderung

England-Coach Southgate reagierte und machte einen Doppeltausch. Jordan Henderson ersetzte Bellingham, und Jack Grealish kam für Raheem Sterling (68.). Grealish setzte sich auch gleich in Szene. Der Manchester-City-Spieler dribbelte sich gegen zwei Gegenspieler in den Strafraum, blieb danach aber an McKennie hängen (70.). Wieder kam eine Wechselphase. Die USA brachten Brenden Aaronson für McKennie, und Shaq Moore ersetzte Dest. Bei England tauschte Southgate Marcus Rashford für Saka ein (jeweils 78.).

Trotz Einsatzbereitschaft auf beiden Seiten wurden Chancen in der Schlussphase zur Mangelware. Eine Flanke von Henderson pflückte US-Goalie Turner sicher herunter (82.), ein Schlenzer von Rashford von links ins lange Eck war zu harmlos für den amerikanischen Schlussmann (87.). Zuvor waren bei den USA Giovanni Reyna für Weah und Sargent für Wright (83.) eingewechselt worden.

Kane vergibt Matchball

In der Nachspielzeit kamen die „Three Lions“ noch einmal zu einem gefährlichen Freistoß. Shaw flankte von der linken Seite ins Zentrum und fand dort Kane, dessen scharfer Kopfball aber klar am linken Eck vorbeiging (90.+3). Das wäre wohl der Matchball für England gewesen.

Stimmen zum Spiel:

Harry Kane (England-Stürmer): „Es war sicher nicht unsere beste Performance. Wir hatten eigentlich viel Ballbesitz in guten Räumen, es hat ein bisschen die Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Wir haben kämpfen müssen. Sie haben es gut gemacht, man muss ihnen Respekt zollen. Aber so ist das bei einer Weltmeisterschaft, man kann nicht gegen jedes Team einen Kantersieg feiern. Dass wir kein Tor kassiert haben, ist sicher gut. Wir haben jetzt eine gute Position in der Gruppe.“

Gregg Berhalter (USA-Trainer): „Beide Mannschaften haben sich das Leben gegenseitig schwer gemacht. Jedes Mal, wenn du bei einer Weltmeisterschaft ohne Gegentor bleibst, ist es eine gute Sache. Unsere Arbeit ist noch nicht erledigt, wir müssen am Dienstag gewinnen. Mit fünf Punkten steigen wir ins Achtelfinale auf.“

FIFA WM 2022, Gruppe B, zweiter Spieltag

Freitag:

England – USA 0:0

Al-Chaur, Al Bayt Stadium, 68.463 Zuschauer, SR Martinez (VEN)

England: Pickford – Trippier, Stones, Maguire, Shaw – Bellingham (69./Henderson), Rice – Saka (78./Rashford), Mount, Sterling (68./Grealish) – Kane

USA: Turner – Dest (78./Moore), Zimmerman, Ream, Robinson – McKennie (77./Aaronson), Adams, Musah – Weah (83./Reyna), Wright (83./Sargent), Pulisic

Gelbe Karten: keine

Die Besten: Kane bzw. Pulisic, Zimmerman