Thomas Meunier (BEL)
Reuters/USA Today Sports/Yukihito Taguchi
FIFA WM 2022

Belgien peilt vorzeitigen Aufstieg an

Grantelnde Belgier streben bei der FIFA WM 2022 den vorzeitigen Aufstieg an. Bei den „Red Devils“ wurde nach dem mühevollen 1:0 gegen Kanada viel hinterfragt, Kevin de Bruyne war ob der Auszeichnung zum „Man of the Match“ irritiert. Der Frustauftritt des Stars sorgte schon während des Spiels für Diskussionen, mit Kollege Toby Alderweireld hatte De Bruyne einen Disput. Gegen Marokko am Sonntag (14.00 Uhr, live in ORF1) soll alles anders werden. Mit einem Sieg ist Belgien weiter.

De Bruyne erklärte seine Ansprüche an das Nationalteam am Freitag noch einmal genau. Der England-Legionär gestand einen gewissen Frust ein. „Wir können nicht so spielen wie Manchester City. Als Nationalmannschaft muss man sich an die Spieler anpassen, die man hat. Frustriert mich das manchmal? Ja, das ist so.“

Außerdem mahnte De Bruyne, dass das Nationalteam schon seit einiger Zeit nicht mehr auf dem Niveau etwa von 2018 spiele. „Das bereitet mir Sorgen, weil ich weiß, dass das Team genug Potenzial hat. Ich hoffe, unser Niveau wird steigen“, sagte der langjährige Internationale. Vor vier Jahren hatte Belgien mit Platz drei bei der WM in Russland für den größten nationalen Fußballerfolg gesorgt. Die vier Jahre gealterte belgische Riege gilt auch in Katar als Mitfavorit auf den Titel.

WM 2022, Gruppe F

14.00 Uhr, live in ORF1

Belgien – Marokko

Doha, Al Thumama Stadium, SR Ramos (MEX)

Mögliche Aufstellungen:

Belgien: Courtois – Alderweireld, Verthongen, Dendoncker – Castagne, Tielemans, Witsel, Carrasco – E. Hazard, De Bruyne – Batshuayi

Marokko: Bounou – Hakimi, Saiss, Aguerd, Mazraoui – Ounahi, Amrabat – Ziyech, Amallah, Boufal – En-Nesyri

Mit Besorgnis wurde die Partie gegen Kanada in Belgien analysiert. Anders als De Bruyne gaben sich andere Spieler betont gelassen. Axel Witsel meinte: „Wenn wir siebenmal so spielen müssen, um am Ende das Turnier zu gewinnen, unterschreibe ich sofort.“ Marokko ist auf dem Papier ein schwererer Gegner als die Kanadier. Die Nordafrikaner rangen Kroatien in ihrem ersten Spiel in Katar ein 0:0 ab. Gelingt ihnen das auch gegen Belgien, wartet zum Abschluss der Gruppe noch das vermeintlich leichte Los Kanada.

Lukaku noch nicht in Startelf

Die große Frage ist, ob der dauerverletzte Romelu Lukaku bereits am Sonntag ins Turnier eingreifen kann. Sein Ersatzmann Michy Batshuayi schrieb gegen Kanada bereits an. Belgiens Teamchef Roberto Martinez gab nur bekannt, dass Lukaku bereits im Mannschaftstraining stehe. „Nun müssen wir abwarten, wie sein Körper reagiert“, meinte Martinez.

Für die Startelf gegen Marokko sei der Stürmer von Inter Mailand noch kein Thema, ließ der Spanier durchklingen. Ein voll fitter Lukaku soll für Belgien spätestens in der K.-o.-Phase stechen. De Bruyne hofft auf dessen baldigen WM-Einstieg: „Romelu hat jetzt schon lange nicht mehr gespielt, aber selbst wenn er nur ein paar Minuten spielen kann, wird das der gegnerischen Abwehr etwas Angst machen.“

Marokko ohne Mazraoui

Die Marokkaner bangen noch um den Einsatz ihres Außenverteidigers Noussair Mazraoui. Bei einem Hechtkopfball verletzte sich der Profi von Bayern München gegen Kroatien an der Hüfte. Ihre Devise: auf der Leistung gegen Kroatien aufbauen.

„Wir werden jetzt einmal warten, wie die Lage nach dem Belgien-Spiel ist und dann wollen wir gegen Kanada um den Aufstieg spielen“, sagte der erst seit zwei Monaten als Teamchef tätige Walid Regragui. Das letzte Mal, als sich Belgien und Marokko gegenüberstanden, endete die Partie 2008 4:1 für die Nordafrikaner. Bei Belgien waren damals schon Jan Vertonghen und Witsel dabei.