Mitchell Duke und Jackson Irvine (AUS) jubeln
AP/Luca Bruno
FIFA WM 2022

Australien bleibt weiter im Rennen

Australien hat bei der FIFA WM 2022 in Katar die Chance auf den Aufstieg ins Achtelfinale gewahrt. Nach der 1:4-Auftaktniederlage gegen Frankreich setzte sich das Team von Trainer Graham Arnold am Samstag gegen Tunesien mit 1:0 (1:0) durch. Für Australien wäre es der erste Achtelfinal-Einzug seit 16 Jahren.

Den entscheidenden Treffer vor 41.823 Zuschauern im Al Janoub Stadium von al-Wakra erzielte Mitchell Duke (23.) nach abgefälschter Flanke von Craig Goodwin mit dem Kopf. Tunesien drückte danach aufs Tempo und fand einige Chancen vor, blieb im Abschluss aber glücklos.

Australien kletterte vorübergehend auf Platz zwei. Die Nordafrikaner stehen mit einem Punkt nach zwei Partien bereits mit dem Rücken zur Wand. Im Showdown um den Aufstieg trifft Tunesien am Mittwoch (16.00 Uhr) auf Titelverteidiger Frankreich, Australien gleichzeitig auf Dänemark.

Tormann Aymen Dahmen (TUN)
AP/Ricardo Mazalan
Tunesiens Goalie Aymen Dahmen musste sich in der 23. Minute geschlagen geben

Im Vergleich zum Auftaktspiel wechselte Arnold seine Startelf auf einer Position, Rechtsverteidiger Fran Karacic ersetzte den verletzten Nathaniel Atkinson. Auf der Gegenseite veränderte Teamchef Jalel Kadri nach dem 0:0 im ersten Match gegen Dänemark ebenfalls nur eine Position, Stürmer Naim Sliti durfte statt Anis Ben Slimane starten. Die Bedeutung des Duells hatte Arnold vor dem Anpfiff mit drastischen Worten erläutert: „Wir müssen bereit sein für den Krieg“, sagte er.

Ambitionierter Beginn

Die Australier waren bereit, setzten die Vorgaben ihres Trainers tadellos um und legten deutlich aktiver los. Gegen die Defensivreihen der „Adler von Karthago“, die in den zehn Partien zuvor neunmal zu Null spielten, war aber zunächst kein Durchkommen. Bis zum ersten Schuss des Spiels dauerte es 21 Minuten, kurz darauf schlug dann Duke zu. Eine abgefälschte Flanke von Craig Goodwin scherzelte der 31-Jährige, der in der zweiten japanischen Liga kickt, per Kopf unhaltbar ins lange Eck.

Duke köpfelt Australien zum Sieg

Mitchell Duke kommt nach Vorarbeit von Craig Goodwin zum Kopfball und trifft zum 1:0. Es bleibt am Ende der einzige Treffer der Partie.

Tunesien glücklos vor dem Tor

Mit der Führung im Rücken behielten die Australier das Kommando, die gegen Dänemark stark spielenden Tunesier blieben hinter den Erwartungen und kamen überhaupt nicht in die Partie. Erst kurz vor dem Pausenpfiff zeigte die Kadri-Truppe ein Lebenszeichen: Erst wurde ein Schuss von Mohamed Dräger aus sieben Metern von Harry Souttar im letzten Augenblick geblockt (41.), dann schoss Kapitän Youssef Msakni einen Stanglpass knapp neben das Tor (45.+3).

Msakni knapp neben das Tor

Tunesien-Kapitän Youssef Msakni kommt kurz vor Ende der ersten Spielhälfte zur großen Ausgleichschance. Sein Schuss verfehlt das Ziel nur knapp.

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Nordafrikaner zwar die Kontrolle, Australiens Tormann Mathew Ryan kam aber selten in Bedrängnis. Msakni blieb mit zwei weiteren Schüssen glücklos, auf der Gegenseite verpasste Mathew Leckie einen Stanglpass nur knapp (72.). In der Schlussphase verteidigten die Australier kompakt, die wenigen Schüsse der Tunesier entschärfte Ryan ohne Probleme.

Stimmen zum Spiel

Graham Arnold (Australien-Trainer): „Heute kann ich nicht stolzer auf die Jungs sein. Die australischen Fans haben uns großartig unterstützt. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir zwar gewonnen haben, das aber noch nichts ist. Wir müssen jetzt auch das letzte Spiel gewinnen. Das ist eine Riesenchance.“

Mitchell Duke: (Australien-Torschütze) „Ich habe keine Worte dafür, ich habe fast Tränen in den Augen. Aber wir müssen auf dem Boden bleiben, der Job ist noch nicht gemacht. Das ist das beste Gefühl überhaupt. Es ist Zeit, dass wir Geschichte schreiben für Australien.“

WM in Katar, Gruppe D, zweiter Spieltag

Samstag:

Tunesien – Australien 0:1 (0:1)

Al-Wakra, Al Janoub Stadium, 41.823 Zuschauer, SR Siebert (GER)

Tor: Duke (23.)

Tunesien: Dahmen – Bronn (74. Kechrida), Meriah, Talbi – Dräger (46. Sassi), Skhiri, Laidouni (67. Khazri), Abdi – Sliti, Msakni – Jebali (73. Khenissi)

Australien: Ryan – Karacic (75. Degenek), Souttar, Rowles, Behich – Mooy, McGree (64. Hrustic), Irvine – Leckie (85. Baccus), Duke (64. MacLaren), Goodwin (85. Mabil)

Gelbe Karten: Laidouni, Abdi, Sassi bzw. keine

Die Besten: Msakni bzw. Goodwin, Duke, Mooy