Ski alpin

Hemetsberger in Abfahrtskrimi Zweiter

Daniel Hemetsberger hat am Samstag in der ersten Saisonabfahrt gleich für das erste ÖSV-Podest gesorgt. Der Oberösterreicher belegte in Lake Louise den zweiten Platz. In einem wahren Hundertstelkrimi musste sich Hemetsberger nur knapp dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde geschlagen geben. Auf seinen ersten Weltcup-Sieg fehlten dem 31-Jährigen nur 0,06 Sekunden. Auf Rang drei landete der Schweizer Marco Odermatt (+0,10).

Matthias Mayer, der im letzten Jahr in Lake Louise gewonnen hatte, eröffnete die Saison mit Rang vier. Auf Sieger Kilde fehlten dem Kärntner 0,37 Sekunden. Nicht nach Wunsch verlief der Auftakt unterdessen für Vincent Kriechmayr. Der Vorjahreszweite fuhr zu sehr auf Linie, kassierte einen Rückstand von 1,25 Sekunden und musste sich mit Platz elf begnügen. Otmar Striedinger, der im Training überzeugt hatte, lag auf Rang 14, 1,69 Sekunden hinter der Bestzeit.

Knapp dran war hingegen Hemetsberger, der sich mit Kilde von der Zeit her ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferte. Einen Rückstand im oberen Teil verwandelte der Oberösterreicher zwischenzeitlich in einen Vorsprung von 0,28 Sekunden. Bei der letzten Zwischenzeit lag der Österreicher noch 0,13 Sekunden voran, ehe er im Ziel gegen den norwegischen Ausnahmekönner knapp das Nachsehen hatte.

Die Siegesfahrt von Kilde

Aleksander Aamodt Kilde lieferte eine Fahrt am Limit und jubelte am Ende über seinen 14. Weltcup-Sieg.

Für Hemtsberger ist Rang zwei aber die beste Weltcup-Platzierung seiner Karriere. Bisher war das Platz drei in Kitzbühel 2022 gewesen. „Ich wollte wie ein Irrer Vollgas runterfahren. Das ist immer ein Ziel von mir, denn dann passt bei mir die Körperspannung und das Skifahren“, sagte der 31-Jährige im ORF-Interview. Mit Platz zwei und dem knappen Rückstand konnte er leben. „Es ist mein bestes Weltcup-Ergebnis, deshalb ist alles gut. Das war ein guter Tag für mich.“

1. Aleksander A. Kilde (NOR)
2. Daniel Hemetsberger (AUT)
3. Marco Odermatt (SUI)

Mayer und Odermatt unten zu langsam

Mayer erging es ähnlich wie seinem ÖSV-Teamkollegen. Der 32-jährige Kärntner lag bei der letzten Zwischenzeit mit 0,09 Sekunden in Schlagdistanz zu Kilde, vergab aber im Streckenteil „Double-Trouble“ seine Siegeschancen. Noch schlechter erging es im selben Abschnitt Odermatt. Der Gesamtweltcupsieger verspielte gleich 0,25 Sekunden auf den Norweger und damit seinen ersten Abfahrtssieg im Weltcup.

Mayer bilanzierte seinen Saisonauftakt auch ohne Podest zufrieden. „Im Fallaway hatte ich einen Innenskifehler. Am Schluss habe ich noch einmal Zeit liegen gelassen. Im Großen und Ganzen bin ich aber sehr zufrieden. Ich konnte mich gut vom Training zum Rennen steigern. Das passt schon“, sagte der dreifache Olympiasieger, der für den Super-G am Sonntag (20.30 Uhr, live in ORF2) optimistisch ist.

Windpech für Kriechmayr

Pech hatte Kriechmayr, der seine Fahrt bei schwierigen Bedingungen absolvieren musste und am Ende keine Chance auf den Sieg hatte. „Das gehört leider dazu. Bei mir ist der Wind von der falschen Seite gekommen. Ich habe aber im Mittelteil auch kein gutes Rennen gemacht, da bin ich schon selber schuld. Man kann nur vorne mitfahren, wenn man überall am Anschlag ist. Das ist mir nicht gelungen“, sagte der Doppelweltmeister von 2021.

Für Kilde, der in Lake Louise noch nie auf dem Podest gestanden war, war genau das das Erfolgsrezept. „Ich habe ganz viel riskiert. Es war ein enges Rennen und spannend bis zum Ende. Ich war früher noch nie schnell in Lake Louise. Heute hatte ich einfach ein gutes Gefühl. Es war geil. Vor Lake Louise ist immer ein Fragzeichen, ob man vorne dabei ist oder nicht. Jetzt kann die Saison kommen“, freute sich Kilde nach seinem siebenten Abfahrts- und insgesamt 14. Weltcup-Sieg.