Skispringen

Kraft feiert in Ruka ersten Saisonsieg

ÖSV-Star Stefan Kraft hat im vierten Weltcup-Bewerb seinen ersten Saisonsieg in diesem Winter gefeiert. Der 29-jährige Salzburger katapultierte sich am Sonntag im finnischen Ruka mit einem 147-m-Flug nach Zwischenrang vier noch ganz nach oben und lag am Ende ex aequo mit Halvor Egner Granerud aus Norwegen voran. Dritter wurde überraschend der Japaner Naoki Nakamura. Im Gesamtweltcup machte Kraft viel Boden gut und liegt nur noch fünf Punkte hinter Kubacki.

„Das war heute wunderbar. Ein Ex-aequo-Sieg ist auch für mich eine Premiere. Wir hatten eine Riesengaudi gemeinsam auf dem Siegerbankerl“, sagte Kraft im ORF-Interview. „Der zweite Sprung war schon wie gestern wieder besser. Ich wusste bei 60 Meter, es geht die Post ab. Die Landung war auch schön. Die Noten erklären sich vielleicht daraus, dass der Kampfrichterturm auf der ‚falschen‘ Seite ist. Wir hatten im Sommer gute Pläne, Krafttraining umgestellt, und ich war topfit und konnte viel trainieren. Vielleicht ist das der Grund, warum ich so gut in Form bin.“

Der Halbzeitführende und Weltcup-Leader Dawid Kubacki aus Polen fiel bei durchaus kniffligen Windbedingungen ebenso zurück wie der slowenische Vortagessieger Anze Lanisek, der nach dem ersten Durchgang noch auf Rang zwei gelegen war. Kubacki wurde schließlich nur Sechster, Lanisek verpasste das Stockerl als Vierter nur knapp. Kraft und Granerud (145 m) zeigten unterdessen in der Entscheidung besonders weite Sprünge. Wobei Kraft ausgerechnet die unterdurchschnittliche Benotung durch den österreichischen Punkterichter den alleinigen Sieg kostete.

Kubacki fällt im Finish zurück

Halbzeit- und WM-Leader Dawid Kubacki fiel in der Entscheidung vom ersten auf den sechsten Rang zurück.

Tschofenig landet in Top Ten

Als zweitbester Österreicher klassierte sich Daniel Tschofenig auf dem achten Rang. Die restlichen Österreicher verpassten die Top Ten. Manuel Fettner rutschte vom sechsten auf den elften Platz zurück. Unmittelbar danach reihten sich Jan Hörl und Michael Hayböck auf den Rängen zwölf und 13 ein. Philipp Aschenwald wurde 27.

„Der Stefan war schon zuletzt gut in Form. Auf das haben wir hingearbeitet“, sagte ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl im ORF-Interview über Kraft, der in Ruka am Vortag Zweiter geworden war und schon beim Weltcup-Auftakt in Polen als Dritter überzeugt hatte. „Er ist extrem gut drauf, das ist auch die konsequente Arbeit im Sommer. Mannschaftlich war es ein gutes Wochenende, ich glaube, dass wir gut unterwegs sind.“

Kraft überflügelt Andreas Felder

Mit seinem 26. Sieg überholte Kraft in der Weltcup-Bestenlisten übrigens Andreas Felder (25) und ist Neunter. Gesamtleader dieser Statistik ist weiterhin der mittlerweile ebenfalls zurückgetretene Gregor Schlierenzauer (53). Die nächste Station ist erst ab 9. Dezember Titisee-Neustadt, weshalb das österreichische Team vorerst zum Training in Ruka bleibt.

Sonntag-Springen der Herren in Ruka

Endstand:
1. Stefan Kraft AUT 140,0/147,0 304,5
. Halvor Egner Granerud NOR 139,0/145,0 304,5
3. Naoki Nakamura JPN 144,0/139,5 294,9
4. Anze Lanisek SLO 145,0/139,0 294,6
5. Piotr Zyla POL 138,0/139,0 284,1
6. Dawid Kubacki POL 145,5/130,0 278,7
7. Andreas Wellinger GER 133,5/143,0 277,8
8. Daniel Tschofenig AUT 138,5/134,0 276,2
. Pius Paschke GER 132,5/139,5 276,2
10. Markus Eisenbichler GER 137,5/136,0 275,0
11. Manuel Fettner AUT 141,0/134,0 273,8
12. Jan Hörl AUT 133,0/138,0 272,3
13. Michael Hayböck AUT 138,0/133,1 269,9
14. Kamil Stoch POL 129,0/139,0 269,3
15. Peter Prevc SLO 125,5/142,5 267,8
16. Robert Johansson NOR 137,0/133,5 267,5
17. Daniel-Andre Tande NOR 136,5/133,0 264,5
18. Giovanni Bresadola ITA 129,0/137,5 257,9
19. Yukiya Sato JPN 133,0/135,5 253,1
20. Marius Lindvik NOR 132,5/132,0 251,4
21. Constantin Schmid GER 133,5/124,0 246,1
22. Timi Zajc SLO 130,5/129,0 244,5
23. Ryoyu Kobayashi JPN 134,0/126,0 242,8
24. Lovro Kos SLO 132,5/127,0 240,5
25. Niko Kytosaho FIN 130,5/127,5 237,7
26. Antti Aalto FIN 133,0/125,0 233,3
27. Philipp Aschenwald AUT 123,5/123,5 229,5
28. Pawel Wasek POL 130,0/117,0 217,7
. Domen Prevc SLO 128,0/111,0 203,1
30. Wladimir Zografski BUL 125,5/109,5 199,1