„Das war heute wunderbar. Ein Ex-aequo-Sieg ist auch für mich eine Premiere. Wir hatten eine Riesengaudi gemeinsam auf dem Siegerbankerl“, sagte Kraft im ORF-Interview. „Der zweite Sprung war schon wie gestern wieder besser. Ich wusste bei 60 Meter, es geht die Post ab. Die Landung war auch schön. Die Noten erklären sich vielleicht daraus, dass der Kampfrichterturm auf der ‚falschen‘ Seite ist. Wir hatten im Sommer gute Pläne, Krafttraining umgestellt, und ich war topfit und konnte viel trainieren. Vielleicht ist das der Grund, warum ich so gut in Form bin.“
Der Halbzeitführende und Weltcup-Leader Dawid Kubacki aus Polen fiel bei durchaus kniffligen Windbedingungen ebenso zurück wie der slowenische Vortagessieger Anze Lanisek, der nach dem ersten Durchgang noch auf Rang zwei gelegen war. Kubacki wurde schließlich nur Sechster, Lanisek verpasste das Stockerl als Vierter nur knapp. Kraft und Granerud (145 m) zeigten unterdessen in der Entscheidung besonders weite Sprünge. Wobei Kraft ausgerechnet die unterdurchschnittliche Benotung durch den österreichischen Punkterichter den alleinigen Sieg kostete.
Kubacki fällt im Finish zurück
Halbzeit- und WM-Leader Dawid Kubacki fiel in der Entscheidung vom ersten auf den sechsten Rang zurück.
Tschofenig landet in Top Ten
Als zweitbester Österreicher klassierte sich Daniel Tschofenig auf dem achten Rang. Die restlichen Österreicher verpassten die Top Ten. Manuel Fettner rutschte vom sechsten auf den elften Platz zurück. Unmittelbar danach reihten sich Jan Hörl und Michael Hayböck auf den Rängen zwölf und 13 ein. Philipp Aschenwald wurde 27.
„Der Stefan war schon zuletzt gut in Form. Auf das haben wir hingearbeitet“, sagte ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl im ORF-Interview über Kraft, der in Ruka am Vortag Zweiter geworden war und schon beim Weltcup-Auftakt in Polen als Dritter überzeugt hatte. „Er ist extrem gut drauf, das ist auch die konsequente Arbeit im Sommer. Mannschaftlich war es ein gutes Wochenende, ich glaube, dass wir gut unterwegs sind.“
Kraft überflügelt Andreas Felder
Mit seinem 26. Sieg überholte Kraft in der Weltcup-Bestenlisten übrigens Andreas Felder (25) und ist Neunter. Gesamtleader dieser Statistik ist weiterhin der mittlerweile ebenfalls zurückgetretene Gregor Schlierenzauer (53). Die nächste Station ist erst ab 9. Dezember Titisee-Neustadt, weshalb das österreichische Team vorerst zum Training in Ruka bleibt.