Der portugiesische Fußballspieler Cristiano Ronaldo
IMAGO/ULMER/Teamfoto/Michael Kienzler
FIFA WM 2022

Portugal – Uruguay im Zeichen der Revanche

Portugal hat die angenehmere Ausgangsposition und plant die Revanche für 2018: Bei der WM in Russland vor vier Jahren ist der damals regierende Europameister gegen Uruguay im Achtelfinale (1:2) aus dem Bewerb geflogen. Wiederholungsgefahr besteht am Montag (20.00 Uhr) in Lusail nicht. Mit einem Sieg würden die Portugiesen vorzeitig den Einzug in die K.-o.-Runde fixieren.

Der Druck liegt nach den Auftaktspielen bei Uruguay, das beim 0:0 gegen Südkorea ohne einen einzigen Torschuss blieb. Wollen die Südamerikaner, die seit Platz vier bei der WM 2010 immer mindestens das Achtelfinale erreicht haben, ihre Serie fortsetzen, muss sich das Team um Altstürmer Luis Suarez offensiv steigern. „Es ist nichts, worüber ich mir Sorgen mache, denn ich weiß, dass meine Spieler es besser können. Ich bin absolut zuversichtlich, dass sie eine viel bessere Leistung bringen können“, sagte Teamchef Diego Alonso.

Mit Suarez und Edinson Cavani sowie Darwin Nunez von Liverpool und Facundo Pellistri von Manchester United hat er zahlreiche Offensivwaffen. „Der Kader fühlt sich großartig an“, sagte Alonso mit Blick auf die Mischung aus Alt und Jung. „Wir müssen weiterarbeiten und das eine oder andere verbessern“, sagte Mittelfeldspieler Federico „Fede“ Valverde (24) von Real Madrid, dem gemeinsam mit Nunez (23) die Zukunft gehört. Für Rekordspieler Diego Godin (36), Suarez (35), Cavani (35), Martin Caceres (35) und Fernando Muslera (36) bietet sich in der Wüste die letzte Chance, WM-Geschichte zu schreiben.

FIFA WM 2022 in Katar

20.00 Uhr, live in ORF1:

Portugal – Uruguay

Lusail, Lusail Iconic Stadium, SR Faghani (IRN)

Mögliche Aufstellungen:

Portugal: Costa – Cancelo, Pepe, Dias, Guerreiro – Neves, Vitinha, Fernandes, B. Silva – Ronaldo, Felix

Uruguay: Rochet – Caceres, Godin, Gimenez, Olivera – Pellistri, Bentancur, Vecino, Valverde – Suarez, Nunez

Frage nach Ronaldos Dienlichkeit

Das eint sie mit Portugals Superstar. Cristiano Ronaldo startete standesgemäß mit einem Rekord – als erster Spieler traf er bei fünf Weltmeisterschaften – in das Turnier, er prägt das Spiel seiner Mannschaft aber längst nicht mehr wie früher. Die Frage nach Ronaldos Dienlichkeit gilt in der Heimat als Majestätsbeleidigung, sie wurde Portugals Teamchef Fernando Santos aber knapp vor der WM dennoch gestellt. „Ich glaube nicht, dass irgendeine Mannschaft auf der Welt besser spielen kann, wenn ihr bester Spieler nicht dabei ist.“

Den knappen 3:2-Sieg gegen Ghana sicherten am Ende andere: Bruno Fernandes bereitete zwei Treffer vor, Rafael Leao und Joao Felix erzielten die Tore. „Der König und seine Erben“ titelte „A Bola“. Portugals neue Generation hat so viel Talent, dass sich die Frage nach der Zukunft von Ronaldo im Nationalteam fast aufdrängt. Zumal der 37-Jährige nach dem Eklat mit Manchester United vereinslos ist und angeblich ein millionenschweres Angebot aus Saudi-Arabien vorliegen hat.

Noch verneigt sich die junge Generation bei allen Gelegenheiten demonstrativ vor dem Altmeister. „Es ist ein Traum. Seitdem ich ein Kind bin, haben wir alle davon geträumt, gemeinsam mit ihm zu spielen und die Nationalmannschaft zu repräsentieren“, sagte Felix über seine erste WM gemeinsam mit Ronaldo.

Routinier Pepe ersetzt Danilo

Ein anderer Routinier wird seine Knochen erstmals in Katar gewohnt kompromisslos in die Menge werfen. Pepe rückt anstelle von Danilo, der sich im Training drei Rippen gebrochen hat, in die Startelf, wie der Trainer bestätigte. „Er ist ein Monster. Er wird spielen und eine sehr wichtige Rolle einnehmen“, sagte Santos über den 39-jährigen Innenverteidiger.