Daniel Hemetsberger (AUT)
IMAGO/Frank Gunn
Ski alpin

Österreicher erste Jäger des Topduos

Schon nach den ersten beiden Speed-Rennen der Saison dürfte klar sein: Der Weg zu Kristall in den schnellen Disziplinen führt über Aleksander Aamodt Kilde und Marco Odermatt. Der Norweger und der Schweizer teilten sich bei den Rennen in Lake Louise die Siege in Abfahrt am Samstag und Super-G am Sonntag auf. Die Österreicher etablierten sich vor der nächsten Station in Beaver Creek aber als erste Jäger des Duos, wie zwei Podestplätze von Matthias Mayer und Daniel Hemetsberger bewiesen.

Hemetsberger war als Zweiter in der Abfahrt am Samstag Sieger Kilde bis auf sechs Hundertstelsekunden nahe gekommen und konnte Odermatt noch auf Platz drei verweisen. Im Super-G am Sonntag komplettierte Mayer als Dritter hinter Odermatt und Kilde das Siegerfoto. Der dreifache Olympiasieger schrieb auch in der Abfahrt mit dem vierten Rang an und strich damit in beiden Disziplinen zum Auftakt satte Punkte ein.

„Ich nehme mit, dass es ganz gut läuft, ich mein Material gefunden habe und mich auf die nächsten Rennen einstellen kann. Ich kann mit einem sehr guten Gefühl weiterreisen. Aber ich habe was aufzuholen, das ist die Herausforderung für das nächste Wochenende. Aber es ist super, wenn man schon anfangs der Saison ganz vorne mitfahren kann“, sagte Mayer, der in der Abfahrt laut eigener Aussage noch zu ungestüm agierte: „Das kann oft einmal nach hinten losgehen.“

Speed-Auftakt macht Mut

Die Österreicher etablierten sich vor der nächsten Station in Beaver Creek als erste Jäger, wie zwei Podestplätze von Matthias Mayer und Daniel Hemetsberger bewiesen.

In der Abfahrt fast ganz vorne landete Hemetsberger, der sich als dritte Kraft im Speed-Team hinter Mayer und Doppelweltmeister Vincent Kriechmayr etablieren konnte. Der 31-Jährige bestätigte mit dem zweiten Platz nicht nur seine starken Ergebnisse der Vorsaison in der Abfahrt, sondern fuhr im Super-G als Siebenter – und das mit Startnummer 48 – zu seinem besten Ergebnis in dieser Disziplin. Zuvor war er einmal Zehnter (Saalbach-Hinterglemm 2021) und einmal 16. (Kitzbühel 2021) gewesen.

Topduo in eigener Liga

Das Maß der Dinge seien aber Kilde und Odermatt. Vor allem der Schweizer bewies in Lake Louise seine unglaubliche Form, stand er doch, nachdem er bereits den Riesentorlauf zum Saisonauftakt in Sölden für sich entschieden hatte in bisher allen drei Rennen auf dem Podest. „Es war abzusehen, dass sie wieder sehr stark drauf sind, das haben sie hier wieder bewiesen. Ich hoffe, dass sie trotzdem einzuholen sind“, sagte Mayer. Im Gesamtweltcup führt Odermatt mit 260 Zählern vor Kilde (180) und Hemetsberger (116).

Aleksander Aamodt Kilde (NOR), Marco Odermatt (SUI) und Matthias Mayer (AUT)
IMAGO/Sergei Belski
Odermatt (M.) und Kilde (l.) dominierten die ersten Speed-Rennen der Saison in Lake Louise

Doppelweltmeister Kriechmayr, der sich nach Rang elf in der Abfahrt im Super-G mit dem vierten Platz rehabilitierte, sah es ähnlich. Es sei absehbar gewesen, dass „die Herrschaften“ Kilde und Odermatt vorne mitmischen. In Hinblick auf die Rennen in Beaver Creek wolle er seine Hausaufgaben machen. Um Odermatt zu biegen, müsse er noch ein paar Schäuferl drauflegen, meinte er angesichts eines Rückstands von 0,86 Sekunden.

„Er macht vieles richtig, er ist ein herausragender Techniker. Er dominiert den Riesentorlauf-Sport. Er hat ein unglaubliches Gefühl und macht auch keine Fehler. Es ist eine Kombination aus so vielen Komponenten, die er gerade aktuell so perfekt beherrscht. Da kann ich nur den Hut ziehen.“ Aktuell sei Odermatt, was den Gesamtweltcup betreffe, außer Konkurrenz. „Das kommt nicht von ungefähr, er ist ein harter Arbeiter. Aber es kann auch schnell gehen, es kommen immer wieder junge Talente rauf, auch aus Österreich.“