Das Gerücht über eine Trennung der „Scuderia“ von Binotto hatte es zuletzt rund um das Saisonfinale in Abu Dhabi gegeben. Vergangene Woche vermeldete die italienische „Gazetta dello Sport" bereits die Trennung des Rennstalls und des Teamchefs. Ich denke, es ist richtig, diesen Schritt zu diesem Zeitpunkt zu tun, so schwer mir diese Entscheidung auch gefallen ist“, sagte Binotto nach der offiziellen Bekanntgabe seines Rücktritts.
In seinem Statement zum Abschied zeigte sich der nunmehrige Ex-Teamchef darüber ztufrieden, ein „geeintes und wachsendes Team“ zurückzulassen. Ferrari sei zudem „mit Sicherheit ein starkes Team, das die höchsten Ziele erreichen kann und dem ich für die Zunkunft alles Gute wünsche“. Auch auf seine eigene Zeit bei der „Scuderia“ blickte Binotto zufrieden zurück. „Ich verlasse das Unternehmen, das ich liebe und von dem ich 28 Jahre ein Teil war mit der Gewissheit, dass ich alles gegeben habe, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen.“
Die Hoffnung, Ferrari den ersten Fahrertitel seit Kimi Räikkönen seit 2007 und den ersten bei den Konstrukteuren seit 2008 zu bescheren, erfüllte sich aber auch unter Binotto nicht. In der abgelaufenen Saison wurde Charles Leclerc WM-Zweiter hinter Max Verstappen im Red Bull. Nach drei Rennen lag der Monegasse aber sogar 46 Punkte vor dem Niederländer. Fahrfehler, Strategieaussetzer und technische Schäden kosteten aber anschließend ein noch besseres Abschneiden und Binotto letztlich auch den Job.
Fehler verspielen WM-Führung
Binotto gehörte seit 1995 zum Team des Traditionsrennstalls. Damals stieß stieß der Absolvent der Universität Lausanne zur „Scuderia“. Der 53-Jährige diente damals Rekordweltmeister Michael Schumacher in dessen Ferrari-Ära als Motoreningenieur. Später stieg der Schweizer zum Technikdirektor auf, ehe er Anfang 2019 nach einem Machtkampf Maurizio Arrivabene als Teamchef ablöste.
Binottos Nachfolger soll angeblich Frederic Vasseur werden. Der 54-jährige Franzose ist seit 2017 Teamchef von Sauber, das später in Alfa Romeo umbenannt wurde. Der Rennstall arbeitet eng mit Ferrari zusammen. Laut „Corriere“ von vergangener Woche ist auch Ferrari-CEO Benedetto Vigna unter den Kandidaten, die Binotto interimistisch ersetzen könnten.