Ski alpin

Hütter verpasst Abfahrtssieg knapp

Cornelia Hütter hat am Freitag in Lake Louise in der ersten Abfahrt den Sieg nur knapp verpasst. Die Steirerin musste sich vier Wochen nach dem geplanten Speed-Saisonstart in einem Hundertstelkrimi in Lake Louise nur um 0,06 Sekunden der Italienerin Sofia Goggia und um 0,04 Sekunden der Schweizer Olympiasiegerin Corinne Suter geschlagen geben. Mirjam Puchner als Vierte (+0,35) und Nina Ortlieb als Sechste (+0,95) rundeten ein gutes ÖSV-Ergebnis ab.

„Meine Ski sind heute so gut gelaufen, es war echt so cool zu fahren. Aber während dem Fahren war ich etwas überfordert, weil es wirklich nur hin und her ging. Das war heute richtig Rennfahren“, sagte eine zufriedene Hütter im ORF-Interview. Den Hundertsteln nachtrauern wollte sie nicht. „Ich möchte einfach verletzungsfrei bleiben, gesund sein und einfach nur Spaß haben und genießen“, meinte die 30-Jährige, die zuletzt immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte.

Nur 0,29 Sekunden hinter Hütter landete ihre Teamkollegin Puchner. Die Salzburgerin spielte vor allem im oberen Teil des Rennens ihre Gleitfähigkeiten aus und verpasste in einem engen Rennen bei Temperaturen um minus 20 Grad das Podest nur knapp. „Es war brutal heute, es war ein richtiger Fight. Ich habe versucht, den Ski laufen zu lassen und Gas zu geben. Für das erste Rennen kann ich mit meinem Lauf heute zufrieden sein“, sagte die Olympiazweite im Super-G anschließend im ORF-Interview.

Puchner schrammt am Podest vorbei

Mirjam Puchner hat das Podest in der ersten Abfahrt als Vierte nur knapp verpasst.

Ortlieb mit emotionalem Comeback

Ortlieb gelang in Kanada nach 23 Monaten Rennpause mit Rang sechs ein gelungenes Comeback. Die Vorarlbergerin hatte sich im Jänner 2021 in Crans-Montana bei einem Trainingssturz schwere Verletzungen im rechten Knie zugezogen und musste lange pausieren.

1. Sofia Goggia (ITA)
2. Corinne Suter (SUI)
3. Cornelia Hütter (AUT)

„Natürlich ist es sehr schön, auch emotional heute wieder dabei zu sein. Und das dann auch mit einem ansprechenden Ergebnis, das war mir auch immer wichtig, darum hat meine Rückkehr auch lange gedauert. Das Ergebnis tut gut, der Weg stimmt, und es ist schön zu sehen, dass sich die harte Arbeit lohnt. Das tut schon gut für die Seele“, meinte Ortlieb nach ihrem Comeback-Lauf.

Ganz zufrieden war Ortlieb dennoch nicht mit ihrer Fahrt: „Ganz happy war ich nicht mit allen Passagen, aber ich hoffe, dass ich morgen noch einen Schritt nach vorne machen kann“, so die Vorarlbergerin.

Goggia feiert nächsten Lake-Louise-Sieg

Goggia, die vergangene Saison alle drei Speed-Rennen in Lake Louise gewinnen konnte, war auch in diesem Jahr in Kanada nicht zu schlagen. Die Italienerin, der mit Startnummer neun ein Traumlauf gelang, feierte in Kanada ihren 18. Weltcup-Sieg. „Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis, aber ich bin nicht ganz zufrieden mit meiner Leistung. Ich habe noch nicht das gute Gefühl auf der Strecke, ich hoffe, dass es morgen besser wird. Es wird bestimmt wieder eng werden“, meinte Goggia im ORF-Interview.

Goggia fährt zu Sieg in Lake Louise

Sofia Goggia hat in Lake Louise die erste Abfahrt der Saison gewonnen.

Nur 0,04 Sekunden hinter Goggia landete Suter nach einem angriffslustigen Lauf auf dem zweiten Platz. Die Slowenin Ilka Stuhec (+0,42) schob sich zwischen Puchner und Ortlieb auf den fünften Platz.

Die anderen ÖSV-Läuferinnen verpassten die Top zehn. Ariane Rädler, die nach einem Sprung in Rücklage geriet und viel Schwung verlor, kam mit 1,66 Sekunden Rückstand als 15. ins Ziel. Einen Platz hinter Rädler landete Christina Ager (+1,77). Nicole Schmidhofer, die in Lake Louise ebenfalls eine Art Comeback gab, wenn sie auch nach ihren schweren Verletzungen im vergangenen Winter bis Jänner auch schon wieder im Einsatz war, wurde 19. (+1,93.).

Siebenhofer und Reisinger sorgen für Schrecksekunden

Ramona Siebenhofer, die sich die letzten Tage nicht ganz fit fühlte und auch ein Training auslassen musste, kam mit 2,65 Sekunden Rückstand ins Ziel und musste sich mit dem 28. Platz zufriedengeben. Nach einer bis dahin schon fehlerhaften Fahrt rutschte die 31-Jährige im Fallaway weg und konnte gerade noch einen Sturz verhindern. „Ich bin froh, dass nichts passiert ist und dass es morgen noch eine Chance gibt für mich“, sagte Siebenhofer im Ziel.

Christine Scheyer wurde nach einem fehlerhaften Lauf mit 3,10 Sekunden Rückstand nur 32. Für eine Schrecksekunde sorgte Elisabeth Reisinger. Die 26-Jährige stürzte nach einer soliden Fahrt kurz vor der Zieleinfahrt, konnte anschließend aber selbstständig in den Zielbereich fahren. In Lake Louise steht am Samstag (ab 20.30 Uhr im Livestream) noch eine weitere Abfahrt auf dem Programm, für Sonntag (ab 19.00 Uhr im Livestream) ist zudem noch ein Super-G geplant.