Hauser gewann nach 20:39,5 Minuten 17,3 Sekunden vor der Italienerin Lisa Vittozzi, die als Einzige der Top Fünf eine Strafrunde absolvieren musste, und 24,2 Sekunden vor der Schwedin Linn Persson. Damit schuf sich die 28-Jährige auch eine hervorragende Ausgangslage für das Verfolgungsrennen am Sonntag.
Auch im Vorjahr hatte Hauser beim Saisonauftakt in Östersund den Sprint gewonnen und war anschließend als Gesamtführende zum Heimweltcup nach Hochfilzen gereist. Vor dem letzten Rennen in Finnland und den nächstwöchigen Bewerben in Tirol rückte Hauser auf den vierten Gesamtrang vor.
Hauser sprintet zu Sieg in Kontiolahti
Biathletin Lisa Hauser hat unerwartet ihren vierten Weltcup-Sieg gefeiert. Die Massenstart-Weltmeisterin aus Tirol triumphierte in Kontiolahti wenige Tage nach dem mäßigen Einzel-Auftakt im Sprint ohne Fehlschuss und starker Laufleistung überlegen.
Unerwarteter und emotionaler Erfolg
Der Sprint-Erfolg der Olympiavierten von Peking kommt auch deshalb überraschend, weil sie in der Saisonvorbereitung von Krankheiten ausgebremst worden war. Deshalb hatte sie sich zuletzt noch nicht in Topform gewähnt und war dementsprechend überwältigt. „Ich bin sehr glücklich, das ist sehr emotional für mich. Die Vorbereitung war schwierig, und dann so einen Erfolg zu feiern ist einfach unglaublich“, sagte Hauser, der die neuntbeste Laufzeit gelungen war.
Das erste Einzel-Rennen sei noch extrem hart gewesen, in der Staffel habe es aber schon viel besser funktioniert. Im Sprint lief es schon wieder wie am Schnürchen. „Und jetzt darf ich mich schon über einen Sieg freuen. Dieser Erfolg ist einfach richtig cool“, so Hauser.

Einziger ÖSV-Spitzenplatz
Ihre Teamkolleginnen landeten nicht im Spitzenfeld. Julia Schwaiger (42.) und Dunja Zdouc (48.), die beide einen Schießfehler verzeichneten, sind für die Verfolgung qualifiziert, Katharina Komatz (68.) und Anna Juppe (74.) nicht.
Die ÖSV-Herren schnitten nach dem vierten Staffel-Rang wieder geschlossen schlecht ab, wie bereits im Einzel kam keiner in die Top 30. David Komatz wurde mit einer Strafrunde 39. und holte damit zwei Weltcup-Punkte. Auch Felix Leitner (44.), Harald Lemmerer (45.) und Simon Eder (47.) fehlten mehr als zwei Minuten auf Sieger Johannes Thingnes Bö. Bis auf Patrick Jakob (72.) konnten sich die Österreicher aber immerhin für die Verfolgung am Sonntag qualifizieren. Die Ausgangslage ist aber wenig vielversprechend.
Olympiasieger Bö setzte sich trotz einer Strafrunde 10,5 Sekunden vor seinem fehlerfreien norwegischen Landsmann Sturla Holm Laegreid durch. Als Dritter überraschte ohne Strafrunde der Deutsche Roman Rees. Für den 29-jährigen Bö war es inklusive Olympia und Weltmeisterschaften der bereits 56. Einzel-Erfolg, mit dem er auch ins Trikot des Weltcup-Führenden schlüpfte.