ÖSV-Biathletin Lisa Hauser
GEPA/David Geieregger
Biathlon

Hauser freut sich auf Rückkehr der Heimfans

Nach zwei Coronavirus-Jahren ohne Publikum kehren die Biathlonfans diese Woche nach Hochfilzen zurück. OK-Boss und ÖSV-Biathlonchef Franz Berger hofft bei der zweiten Weltcup-Station des Winters auf gut gefüllte Zuschauertribünen und rot-weiß-rote Erfolge. Dafür soll vor allem Lisa Hauser sorgen.

Die Weltmeisterin und Olympiavierte überraschte nach einer holprigen Saisonvorbereitung am vergangenen Wochenende beim Auftakt im finnischen Kontiolahti mit einem Sprintsieg. Der Rest des österreichischen Teams startete hingegen durchwachsen in den WM-Winter.

Für Hauser ist der Sieg aufgrund fehlender Trainingszeit als Folge von Erkrankungen nach wie vor schwer zu fassen. „Es ist schräg und richtig cool. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie war der Erfolg sehr, sehr emotional, weil sie wissen, wie schwierig es für mich teilweise im Sommer war. Umso mehr freue ich mich, wenn in Hochfilzen jetzt alle dabei sein können“, sagte die 28-Jährige, die vor dem Heimsprint am Donnerstag zwei Ruhetage einlegte.

Hauser erwartet weiter „ein Auf und Ab“

In Finnland hatte Hauser mit einem 32. Platz im Einzel begonnen, dem ließ sie den überlegenen Sieg im Sprint und einen neunten Verfolgungsrang folgen. Bei den Heimrennen und danach rechnet sie mit ähnlichen Schwankungen. „Meine Leistungen in den nächsten Wochen werden aufgrund meines fehlenden Trainingsumfangs sicherlich ein Auf und Ab sein. Man kann Ergebnisse nicht buchen, nur Tag für Tag sein Bestes geben. Das werde ich in Hochfilzen versuchen“, so die Siegerin von mittlerweile vier Weltcup-Rennen.

Ausgerechnet mit der Anlage im Pillerseetal kam die Lokalmatadorin in den vergangenen Jahren aber öfter nicht zurecht, der bestens bekannte Schießstand wurde der sicheren Schützin ein ums andere Mal zum Verhängnis. „Die große Kunst wird sein, sich selbst nicht unter Druck zu setzen“, lautet ihr Rezept, damit sie nicht wie 2021 als damalige Gesamtweltcup-Führende ohne Spitzenergebnis bleibt. Ihr bisheriges Topresultat in Tirol ist ein achter Platz im Massenstart vor zwei Jahren. Die Disziplin, in der sie wenige Monate später Weltmeisterin wurde, steht diesmal nicht auf dem Programm. Es werden bis Sonntag Sprint, Verfolgung und Staffel gelaufen.

Neu im ÖSV-Aufgebot ist Anna Gandler. Die 21-jährige Tochter von Ex-Langläufer und -ÖSV-Funktionär Markus Gandler ersetzt bei ihrem Weltcup-Debüt Katharina Komatz. „Daheim in Hochfilzen erstmals im Weltcup an den Start zu gehen, ist natürlich richtig cool“, sagte die Tirolerin.

Männer bisher nur in Staffel stark

Hauser ist die Staffel ein besonderes Anliegen. „Vielleicht gelingt uns ja so etwas Ähnliches wie den Burschen in Kontiolahti.“ Dort hatten Felix Leitner, Patrick Jakob, Simon Eder und David Komatz unerwartet Rang vier geholt, in den Einzel-Rennen waren die Männer aber allesamt ohne ein einziges Top-15-Ergebnis geblieben.

Berger erwartet sich nun aber eine Steigerung. „Sie werden sich hoffentlich beim Schießen stabilisieren, dann geht das schon wieder. Ich bin da optimistisch“, sagte der Sportliche Leiter des ÖSV. Auch Neo-Männer-Cheftrainer Vegard Bitnes sieht Aufholbedarf. „Es gibt natürlich Dinge, an denen wir arbeiten müssen“, betonte der Norweger.

Keine Freude hat Berger mit der zuletzt deutlich zu warmen Witterung, die die bereits vorhandene Scheeauflage in der Region wieder verschwinden ließ und auch die Kunstschneeproduktion unmöglich machte. Die Rennen auf einer 2,5-km-Runde sind dank eines Altschneedepots aber gesichert. Und in der Nacht auf Dienstag sorgte etwas Neuschnee für Winterstimmung im Pillerseetal.