Melanie Brunnthaler (St. Pölten) im Champions-League-Spiel gegen Slavia Prag
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Champions League

„Wölfinnen“ auf Wiederholung aus

Österreichs Serienmeisterinnen haben nach ihrem Premierensieg in der Champions League zum Beginn der „Rückrunde“ gleich eine Wiederholung im Sinn. Am Donnerstag (21.00 Uhr) sollen daheim gegen Slavia Prag erneut drei Punkte her, um die Chance auf den Aufstieg ins Viertelfinale zu wahren. Mit Jasmin Eder fehlt den „Wölfinnen“ jedoch eine Führungsspielerin.

Die Niederösterreicherinnen sind vor der „Rückrunde“ in der Gruppe B der Champions League mit drei Punkten Dritter. Auf das Spitzenduo VfL Wolfsburg und AS Roma fehlen St. Pölten je vier Punkte. Deshalb darf nur bei einem Sieg, wie er am 23. November in Mlada Boleslav geglückt war, weiter vom Überwintern in der „Königsklasse“ geträumt werden.

Mit dieser Thematik beschäftigte sich die Truppe von Trainerin Liese Brancao aber erst gar nicht. „Das ist zu weit weg, wir wollen nicht so weit denken. Denn dann würden wir vielleicht unsere Kraft verlieren und gegen Slavia Punkte liegen lassen. Das wollen wir nicht. Unser Ziel ist ganz einfach im nächsten Spiel wieder voll zu punkten“, sagte die 41-jährige Brasilianerin.

Mit Blick auf das Hinspiel wird das kein einfaches Unterfangen. Da hatte die Slowakin Maria Mikolajova ihr Team erst in der 91. Minute mit dem Tor zum 1:0-Sieg erlöst. „Es ist sicher wieder so ein enges und sehr zweikampfbetontes Spiel zu erwarten. Die Chancen stehen wieder bei 50:50, Kleinigkeiten werden entscheidend sein“, so Brancao. Volle Konzentration über mehr als 90 Minuten will sie von ihren Spielerinnen sehen.

Schlüsselspielerin muss zuschauen

Nicht mitwirken kann allerdings Kapitänin Eder nach ihrer Gelb-Roten Karte in einer hitzigen Schlussphase in Tschechien. „Das tut natürlich schon weh und ist extrem bitter, auch weil sie eine super Saison, vor allem international, gehabt hat“, sagte St. Pöltens Trainerin. Wer die ehemalige ÖFB-Teamspielerin vertreten wird, wollte sie erst nach dem Abschlusstraining entscheiden. „Unser Kader ist richtig stark“, so Brancao, die sonst aus dem Vollen schöpfen kann.

Jasmin Eder (St. Pölten) im Champions-League-Spiel gegen Slavia Prag
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Eder (l.) muss nach ihrem Ausschluss im ersten Spiel nun auf der Tribüne die Daumen drücken

Das Duell mit Slavia war das bisher letzte Pflichtspiel. Für Brancao ist das kein Problem. „Wir haben keine englischen Wochen mehr, man kann sich richtig auf eine Sache konzentrieren, das ist sehr positiv.“ Mit Auftritten im Dezember, noch dazu auf größter Clubbühne, habe man genau das erreicht, was man sich immer gewünscht habe. Die Fanunterstützung sollte auch wieder passen. Beim spektakulären 3:4 gegen die AS Roma waren 2.816 in die NV Arena gekommen. Brancao hoffte auch diesmal auf „vielleicht 2.000“ Besucherinnen und Besucher.

Slavia absolvierte am 2. Dezember noch eine Ligapartie und verlor bei Slovan Liberec 1:2 – aber nicht in Bestbesetzung. Diese soll in der „Königsklasse“ nun den ersten Punkt sichern. Die Aufstiegschancen der Tschechinnen sind aber nur noch theoretischer Natur. „Vielleicht spielen sie jetzt noch freier, das kann auch ein Nachteil für uns sein“, warnte Brancao vor dem von Ex-Salzburger Karel Pitak gecoachten Gegner.