Der fünfmalige Olympiasieger Bö schoss bei seinem 55. Weltcup-Erfolg, seinem 29. im Sprint, fehlerfrei. Der Norweger lieferte bei seinem dritten Saisonerfolg einmal wieder die schnellste Laufbestzeit ab und geht damit als großer Favorit in die Verfolgung am Sonntag (14.15 Uhr, live in ORF1). „Es war mein erstes fehlerfreies Schießen, darauf habe ich gewartet. Es war mein Ziel, dieses Wochenende fehlerfrei zu schießen“, sagte Bö im ORF-Interview und fügte hinzu: „Wir hatten auch sehr gute Ski, ich habe mich gut zurechtgefunden bei den schwierigen Bedingungen und ich habe fehlerfrei geschossen, deshalb das gute Ergebnis.“
Die Österreicher mussten hingegen wegen des Schneemangels auf einer verkürzten 2,5-km-Runde erneut eine Enttäuschung hinnehmen. In der Vorwoche in Kontiolahti landeten die ÖSV-Athleten außerhalb der Top 30, in Hochfilzen durchbrach Leitner als 29. (0 Fehlschüsse/+2:02,0 Minuten) zumindest diese Barriere.
Bö dominiert Hochfilzen-Sprit
Johannes Thingnes Bö hat einmal mehr seine Ausnahmestellung beim Sprint in Hochfilzen unter Beweis gestellt. Der Norweger gewann nach seinem Sieg in der Vorwoche im finnischen Kontiolahti am Freitag auch den zweiten Sprint der Saison.
„Das Schießen war gut, aber in der Loipe war es einfach schlecht, das Laufen war eine Katastrophe“, meinte Leitner, der auch schon in der Vorwoche durchwegs enttäuscht hatte. Seine Hoffnung auf eine Steigerung in der Heimat erfüllte sich nicht. „Es war schlechter als in Finnland, ich habe mich auch körperlich nicht gut gefühlt“, so der Tiroler. Auf möglicherweise durchwegs schlechtes Skimaterial angesprochen, wollten sich Leitner und auch seine Teamkollegen nicht konkret äußern. Die Skiwahl müsse man wie alle anderen Komponenten in Ruhe analysieren, so der allgemeine Tenor.
Schlechte Ausgangslage für die Verfolgung
Simon Eder qualifizierte sich als 51. (2/+2:50,5) gerade noch für die Verfolgung. „Wenn die Laufleistung so schlecht ist, dann muss man die Null schießen. Mit dem Druck kann ich stehend nicht gut umgehen, liegend war ich fehlerfrei, stehend hinke ich hinterher“, sagte er im ORF-TV-Interview. „Gleich nach dem Rennen ist es aber immer schwer zu sagen, an was es liegt, das müssen wir in Ruhe analysieren.“

David Komatz wurde 42. (1/+2:29,8) und bezeichnete seinen Rückstand anschließend als „katastrophal“, Harald Lemmerer landete auf dem 49. Rang (2/+2:45,6). Patrick Jakob verpasste als 88. die Qualifikation für die Verfolgung. Damit ist die Ausgangslage der Österreicher für die Verfolgung am Sonntag denkbar schlecht.
ÖSV-Cheftrainer Vegard Bitnes wollte das wie schon in Kontiolahti enttäuschende Sprint-Ergebnis nicht überbewerten. „Ich wünschte, dass wir besser wären, aber wir sind gerade, wo wir sind“, sagte der Norweger und wies auf einige positive Teilaspekte hin.