Marta Bassino (ITA)
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Ski alpin

Bassino holt im Heimrennen RTL-Sieg

Marta Bassino hat am Samstag den zweiten Riesentorlauf der Saison in Sestriere gewonnen. Die Italienerin setzte sich in ihrem Heimrennen 0,11 Sekunden vor der schwedischen Olympiasiegerin Sara Hector durch. Dritte wurde die Halbzeitführende Petra Vlhova aus der Slowakei (+0,40). Die Österreicherinnen blieben weit hinter den Erwartungen zurück, lediglich Elisabeth Kappaurer zeigte nach schweren Verletzungen mit dem 14. Rang als beste ÖSV-Dame auf.

Für Bassino war es der sechste Weltcup-Sieg im Riesentorlauf, die Italienerin musste seit knapp zwei Jahren auf einen Erfolg warten. Zuletzt hatte die 26-Jährige im Jänner 2021 in Kranjska Gora gleich zweimal zugeschlagen. Bassino rettete elf Hundertstelsekunden auf Hector ins Ziel und machte aus einem zwischenzeitlichen Rückstand unten wieder einen Vorsprung. Die Gesamtweltcup-Führung behielt US-Star Mikaela Shiffrin, die Sechste (+1,96) wurde.

„Es ist unglaublich. Es ist ein emotionaler Tag hier. Das grüne Licht im Ziel zu sehen und vor Heimpublikum zu gewinnen, war vielmehr ein Traum als ein Ziel. Ich bin sehr glücklich“, sagte Bassino im ORF-TV-Interview und fügte hinzu: „Es war wirklich nicht einfach heute hier zu fahren, da gab es nur ein Motto: Attacke und Vollgas und alles riskieren.“

Kappaurer wird beste Österreicherin

Kappaurer sorgte für den wohl einzigen positiven Aspekt aus rot-weiß-roter Sicht in Sestriere. Die Vorarlbergerin verbesserte sich im zweiten Durchgang mit der viertbesten Laufzeit auf Rang 14.

Sestriere war nach 2016 und 2020 erst zum dritten Mal seit acht Jahren Schauplatz eines Weltcup-Riesentorlaufs. Mit den schwierigen Pistenverhältnissen kamen die ÖSV-Damen überhaupt nicht zurecht, lediglich Kappaurer konnte mit ihrer Leistung überzeugen. Die anderen Österreicherinnen spielten in der Entscheidung nach durchwegs schwachen Läufen im ersten Durchgang keine Rolle.

1. Marta Bassino (ITA)
2. Sara Hector (SWE)
3. Petra Vlhova (SVK)

Kappauer meldet sich zurück

Kappauer, die zu Beginn mit Startnummer 46 ins Rennen ging und zur Halbzeit auf Rang 28 lag, verbesserte sich nach einer guten Fahrt auf den 14. Platz (+2,96) und war damit beste Österreicherin. Die Vorarlbergerin hatte in den letzten Jahren mit vielen Verletzungen zu kämpfen und fuhr das erste Mal seit vier Jahren wieder zu Weltcup-Punkten. „Es war ein extrem schwieriges Rennen. Es war ein Fight von oben bis unten, deshalb bin ich umso glücklicher. Zwischen den letzten guten Weltcup-Ergebnissen und dem hier liegen viele schwere Verletzungen und harte Tage“, sagte Kappaurer strahlend im ORF-TV-Interview.

Ramona Siebenhofer verbesserte sich nach einer soliden Fahrt im zweiten Lauf von dem 21. auf den 17. Platz (+3,12). Die 31-Jährige teilte sich diesen Rang ex aequo mit Franziska Gritsch. Gritsch lag nach dem ersten Lauf als beste Österreicherin noch auf dem 15. Platz. „Ich bin nicht so gut ins Fahren und auf Zug gekommen. Das ist im Moment, wo ich stehe. Es ist definitv ein Prozess, den heißt es anzunehmen. Es waren aber definitv schon Schwünge dabei, auf denen ich gut aufbauen kann“, so die Tirolerin nach dem Riesentorlauf.

Liensberger enttäuscht bei 100er

Ricarda Haaser wurde in der Endabrechnung 19. (+3,30). Einen Tag zum Vergessen erlebte Katharina Liensberger. Die Vorarlbergerin, die in Sestriere ihr 100. Weltcup-Rennen bestritt, fand in beiden Durchgängen überhaupt nicht ins Rennen und belegete am Ende nur den 27. Platz (+4,16). „Das war wirklich nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Ich bin einfach überhaupt nicht ins Fahren gekommen. Bei mir ist es wichtig, dass ich Vertrauen habe, mich wohlfühle. Es war heute sehr schwierig vom Untergrund her“, gestand Liensberger.

Katharina Truppe platzierte sich als 25. zwei Ränge vor Liensberger (+3,93). Stephanie Brunner, die aus Rücksicht auf ihr lädiertes Knie erst im Piemont in die Saison eingestiegen ist, kam im zweiten Durchgang nicht ins Ziel. Die Tirolerin hatte sich als 30. gerade noch so für das Finale qualifiziert und brach den Lauf ab. „Ich habe schon lange nicht mehr so ein zaches Rennen gehabt. Die Piste ist schon zum Raufen und für mich nicht so von Vorteil. Aber es hilft nicht, weiterfighten“, sagte Brunner anschließend.

Elisa Mörzinger (38.), Nina Astner (43.) und Katharina Huber (46.) verpassten den zweiten Durchgang. Magdalena Egger schied nach einem Fahrfehler im ersten Lauf aus. Am Sonntag steht in Sestriere noch ein Slalom (10.30 Uhr, live in ORF1) auf dem Programm.