Quarterback Brock Purdy (San Francisco 49ers) bei einem Pass im Match gegen die Tampa Bay Buccaneers
AP/Tony Avelar
NFL

„Mr. Irrelevant“ lässt Brady alt aussehen

Die San Francisco 49ers haben am Sonntag (Ortszeit) in der National Football League (NFL) einen klaren 35:7-Sieg gegen die Tampa Bay Buccaneers von Superstar Tom Brady gefeiert. Mann des Spiels war mit Brock Purdy der bereits zweite Ersatzspielmacher der 49ers, der heuer im Draft als Letzter ausgewählt worden war und damit der Tradition entsprechend den Titel „Mr. Irrelevant“ trägt. Für die Kalifornier ist der 22-Jährige plötzlich ganz relevant.

„Herr Unbedeutend“ erzielte einen Touchdown selbst und warf jeweils den Pass für zwei weitere. Er ist nun der erste Quarterback in der Geschichte der NFL, der seinen ersten Startelfeinsatz gegen ein Brady-Team hatte und dabei nicht verlor. Möglich geworden war all das, weil die beiden anderen Spielmacher Jimmy Garoppolo und Trey Lance beide verletzt sind. Mit einer starken Defensive untermauerten die 49ers ihren Anspruch auf einen Play-off-Platz und können diesen schon am Donnerstag mit einem Sieg gegen die Seattle Seahawks fixieren.

„Es war unwirklich“, berichtete Purdy über die Begegnung mit Brady auf dem Platz nach der Partie. „Als Kind habe ich gesehen, wie er es in all den Super Bowls hinbekommen hat über die Jahre, und jetzt mit ihm abklatschen zu können, das ist schon ziemlich cool.“ Purdy, der zuvor auf dem US-College Iowa State spielte, wurde heuer im Draft als neunter Quarterback an 262. und letzter Position ausgewählt. „Er hat einen großartigen Job gemacht, ich denke, ihr habt das alle gesehen“, sagte 49ers-Cheftrainer Kyle Shanahan lobend über den Rookie.

Quarterback Brock Purdy (San Francisco 49ers) bei einem Touchdown gegen die Tampa Bay Buccaneers
Reuters/USA Today Sports/Cary Edmondson
Brock Purdy wurde als Letzter im NFL-Draft ausgewählt, am Sonntag fabrizierte er gegen Tampa Bay insgesamt drei Touchdowns

Die Buccaneers führen unterdessen weiterhin die NFC South an, obwohl sie mit sechs Siegen und sieben Niederlagen eine negative Bilanz aufweisen. „Wir sind in einem Spiel zu oft nicht konstant genug, heute schon gar nicht“, sagte der 45-jährige Brady, dessen Team den Atem der Carolina Panthers und Atlanta Falcons im Nacken spürt. Beide liegen nur jeweils einen Sieg hinter den Buccaneers zurück.

Philadelphia als erstes Team im Play-off

Diese Sorgen hat Philadelphia nicht. Der Meister von 2017/18 hat als erste Mannschaft den Einzug ins Play-off geschafft. Das Team von Coach Nick Sirianni feierte am 14. Spieltag einen überlegenen 48:22-Erfolg gegen die New York Giants. Mit einer Bilanz von zwölf Siegen und nur einer Niederlage sind die Eagles in der National Football Conference (NFC) nicht mehr von einem Play-off-Platz zu verdrängen.

Philadelphia Eagles Quarterback Jalen Hurts
Reuters/USA TODAY Sports/Vincent Carchietta
Jalen Hurts und die Philadelphia Eagles stürmten als erstes Teams in Play-off

Überragender Spieler bei Philadelphia war einmal mehr Jalen Hurts. Der Quarterback steuerte insgesamt 294 Yards und drei Touchdowns bei. Miles Sanders kam auf 144 Yards und zwei Touchdowns. Der Runningback wurde damit zum ersten Eagles-Spieler seit LeSean McCoy im Jahr 2014, der in einer Saison mehr als 1.000 Yards erlief. Kurz vor dem Einzug in die Postseason sind auch die Kansas City Chiefs, die mit 34:28 bei den Denver Broncos gewannen, obwohl sich Patrick Mahomes drei Interceptions leistete. Die Buffalo Bills sind mit einem 20:12 gegen die New York Jets den nächsten Schritt gegangen.

Später Sieg für Dallas, Minnesota verliert

Ebenfalls auf einem guten Weg in die K.-o.-Phase ist Dallas. Die Cowboys mühten sich allerdings regelgrecht zu einem 27:23-Erfolg gegen Nachzügler Houston Texans. Der entscheidende Touchdown gelang dabei Runningback Ezekiel Elliott erst 41 Sekunden vor dem Spielende. Dallas hält bei zehn Siegen und drei Niederlagen.

Die Minnesota Vikings verloren unterdessen überraschend mit 23:34 gegen den Division-Rivalen Detroit Lions. Die Vikings müssen durch die Niederlage noch mindestens eine Woche warten, ehe sie ihren Play-off-Platz sicher haben. Die Lions stehen nun bei sechs Siegen und sieben Niederlagen und sind bei noch vier ausstehenden Spielen in Reichweite der Wildcard-Plätze für das Play-off. Detroit-Quarterback Jared Goff warf drei Touchdowns und blieb ohne Interception.

National Football League

Woche 18

Samstag, 7. Jänner:
Las Vegas Kansas City 13:31
Jacksonville Tennessee 20:16
Sonntag, 8. Jänner:
Buffalo New England 35:23
Miami NY Jets 11:6
Cincinnati Baltimore 27:16
Pittsburgh Cleveland 28:14
Indianapolis Houston 31:32
Chicago Minnesota 13:29
Atlanta Tampa Bay 30:17
New Orleans Carolina 7:10
Denver LA Chargers 31:28
Philadelphia NY Giants 22:16
Washington Dallas 26:6
San Francisco Arizona 38:13
Seattle LA Rams 19:16 n.V.
Green Bay Detroit 16:20