Julian Alvarez, Enzo Fernandez und Alexis Mac Allister
IMAGO/Naoki Morita
Fifa WM 2022

Argentinien ist nicht nur Messi

Für Lionel Messi wird das WM-Finale am Sonntag (16.00 Uhr, live in ORF1) mit Argentinien gegen Frankreich im Lusail Iconic Stadium von Doha die wohl letzte Chance sein, den größten Titel im Weltfußball zu gewinnen. Die WM 2026 will er laut eigener Aussage nicht mehr spielen. Die Argentinier überzeugen in Katar nicht nur dank ihres Superstars, sondern vor allem wegen ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit.

Ohne einige weitere Schlüsselfiguren könnte der Superstar am Sonntag nicht nach dem WM-Pokal greifen. Sie halten den Rücken frei, damit der Routinier sich auf seine Stärken fokussieren kann. Vom Tormann bis zum Stürmer greift ein Zahnrad ins andere, damit am Ende Messi „klick“ machen kann.

Emiliano Martinez: (Tormann) Nach dem Viertelfinal-Krimi gegen die Niederlande wusste Messi genau, bei wem er sich zu bedanken hatte. Der Kapitän war der Erste, der Torhüter Martinez umarmte. Im Elfmeterschießen hatte der Keeper zwei Versuche der Niederländer abgewehrt und Messi und Co. dadurch ins Halbfinale befördert. Aber der 30-Jährige ist nicht nur auf der Linie stark. Er überzeugte beim Turnier in Katar grundsätzlich als sicherer Rückhalt seiner Mannschaft.

FIFA WM 2022, Finale

16.00 Uhr, live in ORF1:

Argentinien – Frankreich

Lusail Stadium, SR Marciniak (POL)

Argentinien: E. Martinez – Molina, Romero, Otamendi, Acuna – De Paul, Paredes, Fernandez, Mac Allister – Messi, Alvarez

Frankreich: Lloris – Kounde, Varane, Upamecano, T. Hernandez – Tchouameni, Rabiot – Dembele, Griezmann, Mbappe – Giroud

Kompromisslose Verteidiger

Nicolas Otamendi: (Verteidiger) Der Abwehrchef. Fast 35 Jahre ist Otamendi mittlerweile alt. Der Innenverteidiger kam in Topform von Benfica Lissabon zur „Albiceleste“, ähnlich wie Messi steht er nun ebenfalls vor der Krönung seiner Karriere. Egal, ob Vierer- oder Dreierkette: Otamendi hält die Defensive der Argentinier zusammen.

Cristian Romero: (Verteidiger) Der 24-Jährige gilt als Prototyp eines argentinischen Verteidigers. Der Innenverteidiger von Tottenham Hotspur geht hart in die Zweikämpfe. Seine Kompromisslosigkeit tut den Argentiniern gut. Gemeinsam mit Otamendi und Martinez bildet er das Defensivdreieck des zweifachen Weltmeisters.

Enzo Fernandez: (Mittelfeld) Vielleicht die Entdeckung des Turniers. In den ersten beiden Spielen war Fernandez noch Einwechselspieler. Danach war er aus der Startelf der Argentinier nicht mehr wegzudenken. Das 21 Jahre junge Supertalent überzeugt mit Dynamik, Zweikampfstärke und Torgefahr. Der defensive Mittelfeldspieler bestätigt seine aufstrebende Form, die er schon bei Benfica Lissabon demonstrierte.

Die „Beschützer“ von Messi

Rodrigo de Paul: (Mittelfeld) Ein ähnlicher Typ wie Romero in der Abwehr. Der Mittelfeldmann von Atletico Madrid fällt weder durch glänzende Technik noch durch überragende Pässe auf. Im Gegenteil: De Paul ist ein Kämpfer, und so versteht er seine Rolle im Team. Der 28-Jährige ist Messis erster Beschützer, er hält seinem Kapitän den Rücken frei.

Rodrigo De Paul
IMAGO/Heuler Andrey
Rodrigo de Paul von Atletico Madrid hält Messi bei der „Albiceleste“ den Rücken frei

Alexis Mac Allister: (Mittelfeld) Bei seinem Namen dürfte sich manch einer gedacht haben: klingt schottisch. „Der Nachname ist schottisch. Aber meine Vorfahren waren Iren“, verriet sein Vater Carlos. Neben de Paul zählt Mac Allister zu Messis Garde. Technisch etwas veranlagter als sein Nebenmann, bildet er die Schnittstelle zwischen Mittelfeld und Angriff.

Tore, die Messi nicht macht

Julian Alvarez: (Angriff) Ähnlich wie Fernandez gilt der Angreifer als eine der Entdeckungen des Turniers. Alvarez rückte wie der Mittelfeldspieler ab dem dritten WM-Spiel in die Startelf und erzielte seitdem vier Treffer. Der 22-Jährige erzielt sozusagen die Tore, die Messi nicht macht. Extrem abschluss- und nervenstark gerade in Eins-gegen-eins-Situationen.