Fußballlegende Pele mit seinen Medallien
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Jahresrückblick

Um wen die Sportwelt trauerte

Im vergangenen Jahr gab es wie immer nicht nur große Triumphe zu feiern, sondern auch den Abschied vieler großer Namen im Sport zu betrauern. So erreichte die Fußballwelt etwa kurz vor dem Jahreswechsel die Nachricht vom Tod der brasilianischen Legende Pele. Die österreichischen Fans mussten sich heuer von Trainerlegende Ivica Osim verabschieden. Mit Dietrich Mateschitz schloss auch ein großer Förderer des Sports für immer seine Augen.

Pele jubelt mit seinem Team, 1970
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Pele: 1970 war Edson Arantes do Nascimento auf dem Höhepunkt seiner Karriere, als er Brasilien im Azteken-Stadion von Mexiko-Stadt zum 4:1-Finaltriumph über Italien und zum dritten WM-Titel führte. Der vielleicht beste Fußballer aller Zeiten blieb auch nach seiner Karriere omnipräsent, am 29. Dezember verlor er im Alter von 82 Jahren den Kampf gegen den Krebs.
Uwe Seeler
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Uwe Seeler: Der am 21. Juli im Alter von 85 Jahren verstorbene Stürmer war eine echte Hamburger Ikone. „Uns Uwe“ spielte von 1953 bis 1972 und damit seine gesamte Profikarriere über beim Hamburger SV und erzielte in 476 Spielen 404 Tore für die „Rothosen“, die er 1960 auch zum Titel führte. Für Deutschland bestritt Seeler 72 Länderspiele, einzig ein großer Titel war dem Torjäger mit dem Nationalteam – auch dank des „Wembley-Tores“ 1966 – nicht vergönnt.
Ivica Osim
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Ivica Osim: Am 1. Mai trauerten die Fans des SK Sturm Graz um den erfolgreichsten Trainer der Clubgeschichte. Der gebürtige Bosnier, von 1986 bis 1991 letzter Teamchef Jugoslawiens, führte die Steirer nicht nur zu ihren ersten zwei Meistertiteln, sondern auch in der Champions League zu ungeahnten Höhen. Osim verstarb kurz vor seinem 81. Geburtstag.
Gerhard Rodax (ÖFB) im Spiel gegen die DDR 1989
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Gerhard Rodax: Am 16. November erschütterte die Nachricht vom Suizid des langjährigen ÖFB-Stürmers den heimischen Fußball. Rodax spielte erfolgreich bei Admira/Wacker, Rapid und auch beim spanischen Traditionsclub Atletico Madrid. 20-mal spielte Rodax, der 1990 mit 35 Treffern österreichischer Torschützenkönig wurde, im Nationalteam, und erzielte dabei drei Tore. Er wurde 57 Jahre alt.
Sergej Mandreko im Rapid-Trikot
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Sergei Mandreko: Nach fünf Jahren Kampf verlor der langjährige Rapid- und Mattersburg-Legionär am 8. März im Alter von 50 Jahren den Kampf gegen die heimtückische Krankheit ALS. Der gebürtige Tadschike war eine der Schlüsselfiguren in jener Rapid-Mannschaft, die 1995/96 nicht nur den Meistertitel gewann, sondern auch ins Finale des damaligen Europacups der Pokalsieger vorstieß.
Sinisa Mihajlovic
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Sinisa Mihailovic: Der gefürchtete Freistoßschütze gewann mit Roter Stern Belgrad 1990/91 nicht nur den Europapokal der Landesmeister, sondern 1998/99 mit Lazio Rom auch die letzte Ausgabe des Pokalsiegerbewerbes. Als Trainer war er u. a. bei AC Milan und Sporting Lissabon tätig, ehe er von 2019 bis 2022 den FC Bologna und zuletzt auch Marko Arnautovic trainierte. Am 16. Dezember verlor Mihailovic im Alter von 53 Jahren den Kampf gegen seine Leukämieerkrankung.
Jürgen Grabowski
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Jürgen Grabowski: Am 10. März trug man bei Eintracht Frankfurt Trauerflor, nachdem Clubikone Grabowski im Alter von 77 Jahren verstorben war. Der Mittelfeldspieler bestritt nicht nur 441 Spiele für seinen Verein, sondern auch 44 für die deutsche Nationalmannschaft. Sein letztes war jenes im WM-Finale 1974 in München gegen die Niederlande, wo sich Grabowski nach der EM 1972 seinen dritten Titel holte.
Ronald Leitgeb
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Ronnie Leitgeb: Der gebürtige Niederösterreicher war als Trainer und Manager mitverantwortlich für den Aufstieg von Thomas Muster zur österreichischen Sportikone. Leitgeb begleitete den Steirer nicht nur zum Triumph bei den French Open, sondern auch an die Spitze der Weltrangliste. Nach Musters Karriereende war er auch Manager von Schwimmstar Markus Rogan und Jürgen Melzer, sowie von 2012 bis 2015 Präsident des Österreichischen Tennisverbandes. Am 16. Februar verstarb Leitgeb überraschend im Alter von 62 Jahren.
Nick Bollettieri
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Nick Bollettieri: Der Name des am 4. Dezember im Alter von 91 Jahren verstorbenen Tennistrainers war untrennbar mit Superstars der Szene verbunden. Spätere Weltranglistenerste wie Monica Seles und Andre Agassi sowie die Schwestern Serena und Venus Williams und Martina Hingis lernten in der Akademie des US-Amerikaners ihr Handwerk.
Dietrich Mateschitz am RedBull Ring
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Dietrich Mateschitz: Am 22. Oktober verstarb im Alter von 78 Jahren nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch ein Mann, der in der Sportwelt tiefe Spuren hinterließ. Die Formel-1-Teams von Red Bull und Alpha Tauri sowie die Fußballclubs in Salzburg und Leipzig sind die Aushängeschilder seines Vermächtnisses.
Heidi Goess-Horten
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Heidi Goëss-Horten: Die Milliardärin und Kunstsammlerin war vor allem Eishockeyfans und da speziell jenen in Klagenfurt auch sportlich ein Begriff. Denn die am 12. Juni im Alter von 81 Jahren verstorbene Mäzenin half dem KAC finanziell immer wieder unter die Arme – auch bei der Renovierung der nun nach ihr benannten Halle.
Scott Hall aka Razor Ramon
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„Razor Ramon“: Scott Oliver Hall, wie der am 14. März verstorbene Freistilringer mit bürgerlichem Namen hieß, war in den 1990er Jahren eine der bekanntesten Figuren der damaligen World Wrestling Federation (WWF). Nach drei Herzinfarkten, die einer Operation nach einem Hüftbruch gefolgt waren, verstarb Hall im März im Alter von 63 Jahren.
Bill Russell, 1964
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Bill Russell: Im Alter von 88 Jahren schloss am 31. Juli einer der besten Basketballer der Welt für immer die Augen. Russell, hier mit Coach Red Auerbach, gewann in seiner Karriere von 1956 bis 1969 mit den Boston Celtics elfmal den Titel in der National Basketball Association (NBA) und ist damit Rekordhalter in dieser Kategorie. Dazu kam auch noch Olympiagold mit den USA 1956.
Franco Harris
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Franco Harris: Zwei Tage vor dem 50. Jubiläum seiner berühmtesten Aktion schockierte die Nachricht vom Tod des langjährigen Runningbacks der Pittsburgh Steelers die National Football League (NFL). Die Football-Legende, die mit den Steelers in den 1970ern nicht nur viermal den Titel holte, sondern mit seiner „Immaculate Reception“ 1972 auch den Startschuss zur erfolgreichen Ära in Pittsburgh gestartet hatte, verstarb am 20. Dezember im Alter von 72 Jahren.