Diogo Jota (Liverpool) im Zweikampf mit Kyle Walker (Manchester City)
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Fußball

Ligacup startet dichtes Programm

Nur wenige Tage nach dem Finale der Weltmeisterschaft in Katar hat der Clubfußball in Teilen Europas schon wieder Fahrt aufgenommen. Vor allem in England geht es mit dem Ligacup-Achtelfinale bereits ordentlich zu. Der Pokalbewerb, in dem am Donnerstag (21.00 Uhr) gleich der Schlager zwischen Manchester City und Liverpool auf dem Programm steht, ist der Auftakt zu einem dicht gedrängten Weihnachtsprogramm.

Nur vier Tage nach dem dramatischen Erfolg der Argentinier im WM-Finale über Frankreich stehen im Etihad Stadium von Manchester einander Meister City und Liverpool, seines Zeichens Titelverteidiger im Ligacup, gegenüber. Nach der Partie in Manchester warten auf die „Reds“ am 26. Dezember, also am Boxing Day, und am 30. Dezember noch zwei Premier-League-Partien vor dem Jahreswechsel.

Wie viele ihrer jeweiligen WM-Teilnehmer ManCitys Trainer Josep Guardiola bzw. sein Liverpooler Gegenüber Jürgen Klopp aufgrund des Terminplans diesen Donnerstag auf den Rasen schicken werden und wie viel Spitzenspiel also wirklich in der Partie steckt, wird sich zeigen. Im Ligapokal dürfen sich ohnehin öfter auch die Reservisten beweisen.

So freut sich zumindest schon einmal Liverpools Ersatztorwart Caoimhin Kelleher auf das Spiel. „Wir wissen, dass wir direkt ans Werk gehen und voll durchstarten müssen, um uns einen guten Start und eine gute Basis zu geben, um für den Rest der Saison weiterzumachen“, sagte der Ire, der normalerweise Alisson Becker den Vortritt lassen muss. Der Brasilianer wird aber wohl noch etwas mehr Zeit erhalten, das Viertelfinal-Aus mit Brasilien gegen Kroatien zu verdauen.

Klopp fordert Veränderung

Das Duell verdeutlicht einmal mehr den terminlichen „Irrsinn“, der bei der Spielplangestaltung im internationalen Fußball mittlerweile herrscht. Mehr Spiele, mehr Vermarktungsmöglichkeiten, mehr Einnahmen lautet die Devise. Die Spieler kassieren aufgrund der höheren Einnahmen in der Regel gut mit, zahlen aber auch ein Stück weit den Preis. Denn die Erholungszeit wird immer kürzer, die Verletzungsgefahr immer größer.

„Diese WM findet zu einem falschen Zeitpunkt statt, aus falschen Gründen“, hatte Klopp schon vor dem Turnier in Katar gesagt. „Jeder weiß, dass es nicht richtig ist. Aber niemand spricht oft genug darüber, dass es sich ändern wird. Es muss sich etwas ändern“, hatte der 55-Jährige den Umgang mit der stetig steigenden Belastung für die Spieler kommentiert – und einen Vergleich zur Klimakrise gezogen. Auch bei dem Thema wüssten alle, „dass wir etwas ändern müssen“, betonte der Liverpooler Trainer. Nur passiere zu wenig. Guardiola hatte den Terminstress ebenfalls kritisiert und die WM „verrückt“ genannt.

Jürgen Klopp
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Klopp hat sich mit seinem Unmut über die WM 2022 nie zurückgehalten

Der dichte Terminkalender in England sorgt auch über die Grenzen hinaus für Kopfschütteln. „Der Boxing Day wird durchgezogen, als hätte es keine WM gegeben. Da fragt man sich schon: Geht’s noch?“, wunderte sich stellvertretend Köln-Trainer Steffen Baumgart kürzlich im Fachmagazin „kicker“. Die deutsche Bundesliga ist der Spätstarter unter den europäischen Topklassen und nimmt erst am 20. Jänner mit dem Duell zwischen RB Leipzig und den Bayern den Spielbetrieb wieder auf.

England und Spanien als Frühstarter

In Frankreich geht es zwischen Weihnachten und Neujahr wieder los, in Italien finden die ersten Partien nach der WM am 4. Jänner statt. Die Engländer und Spanier gehören zu den absoluten Frühstartern: Schon am Dienstag gingen dort wieder die ersten Pokalpartien über die Bühne. Jene Bühne, auf der es dem Weltverband (FIFA) zufolge künftig möglichst noch mehr Spiele geben soll.