Ein Athlet auf dem Stockerl ist die klare Vorgabe von Rennsportleiter Marko Pfeifer, der nach der jüngsten Kritik zuversichtlich nach Madonna blickt. „In den letzten Jahren waren wir in Madonna nicht gerade stark unterwegs, aber ich habe die Mannschaft gesehen, wie sie fahren. Da bin ich schon zuversichtlich, dass wir ein gutes Rennen haben“, sagte Pfeifer über das Slalom-Aufgebot.
Die beiden Riesentorlauf-Auftritte seiner Mannschaft in Alta Badia hatte der Kärntner noch als durchwachsen eingeordnet. Beim Flutlichtklassiker soll nun wieder ein Schritt nach vorn folgen. Im ersten Slalom des Winters in Val d’Isere verhinderte nur ein überlegener Lucas Braathen aus Norwegen einen Erfolg von Manuel Feller. Der Tiroler fuhr in Frankreich zu unsauber.
Feller und Schwarz hoffen auf Podestplätze
Am Donnerstag steht der Nachtslalom in Madonna di Campiglio traditionell als letztes Weltcup-Rennen vor Weihnachten auf dem Programm der Skifahrer. Österreichs größte Hoffnungen ruhen auf Manuel Feller und Marco Schwarz.
Vor dem Auftritt in Italien gab er sich daher kämpferisch. Er habe „den Fokus jetzt zu hundert Prozent auf dem Slalom“, sagte Feller. Seinem Ausfall im zweiten Riesentorlauf in Alta Badia konnte der 30-Jährige auch Positives abringen. „Ich habe um einen Lauf mehr Regeneration und habe dadurch vielleicht das Alzerl schnellere Haxn im Slalom.“
Auch Marco Schwarz, in Alta Badia zweimal bester Österreicher, hat sich in seiner Spezialdisziplin einiges vorgenommen. „Jetzt kommt eines meiner Lieblingsrennen. Dort war ich schon zweimal (2018, 2015, Anm.) auf dem Podest. Das ist auch das Ziel für morgen. Ich bin in Form, das sollte machbar sein“, hielt der 27-Jährige am Tag vor dem Rennen fest. Die Österreicher erwarten jedenfalls ein stimmiges Event. Tausende werden den engen Kurs wieder säumen.
Gute Erinnerungen
Feller wurde in Madonna bereits Vierter (2020) und Fünfter (2017), die jüngste Erinnerung ist bei der gesamten rot-weiß-roten Mannschaft allerdings schlecht. 2021 setzte es nach den Ausfällen von Feller und Schwarz das schlechteste Ergebnis im 800-Einwohner-Resort bisher: Michael Matt wurde als bester ÖSV-Fahrer 20. Die Österreicher ärgerten sich damals über die Pistenpräparierung, die ihrer Meinung nach zu wenig eisig ausgefallen war.
Matt ist auch heuer Teil eines achtköpfigen ÖSV-Aufgebots. Neben Matt, Feller und Schwarz stehen auch Fabio Gstrein, Adrian Pertl, Dominik Raschner, Simon Rueland und Johannes Strolz am Start. Am Dienstag hatte das Team frei, Mittwoch wurde noch im Sarntal bei Bozen trainiert. Dort sollen ähnliche Bedingungen wie in Madonna herrschen. Überraschen wie im Vorjahr will man sich heuer nicht lassen.
Hinter Feller und Schwarz setzen die übrigen Österreicher ihre Ziele nicht zu hoch an. Matt ortete im Vergleich zu Val d’Isere, als er den zweiten Durchgang verpasste, einen Schritt nach vorn. „Es müsste merkbar etwas weitergegangen sein“, meinte er. Ergebnisorientiert werde er dennoch nicht fahren. Das „Minimalziel“ bleibt für Matt, in der Entscheidung dabei zu sein. Strolz fädelte in Val d’Isere ein. Ein Schicksal, das ihn nach dem ersten Lauf auf Platz elf liegend auch im Vorjahr in Madonna ereilte.