Manuel Feller
GEPA/Mathias Mandl
Ski alpin

Slalom-Asse senden kräftiges Lebenszeichen

Mit den Plätzen fünf, sechs, acht und neun hat Österreichs Slalom-Elite beim Weltcup-Klassiker in Madonna di Campiglio nach den durchwachsenen Riesentorläufen von Alta Badia und einer enttäuschenden Vorstellung im Vorjahr ein kräftiges Lebenszeichen abgegeben. Manuel Feller war nach Rang zwei von Val d’Isere erneut bester Österreicher, Marco Schwarz bewies erneut gute Form. Es folgten Fabio Gstrein und Adrian Pertl. ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer war daher zufrieden.

„Sie sind richtig stark Ski gefahren“, sagte der Coach. Nur habe es aus diversen Gründen nicht sein sollen, dass es weiter nach vorn geht. Vor allem wurmte ihn der Ausfall von Johannes Strolz, dem Vorarlberger war unverschuldet eine aus der Verankerung gerissene Torstange in die Quere gekommen. „Er hat sehr, sehr schnell ausgeschaut, er war heiß“, hatte Pfeifer auch ihn bereits mit einem Topergebnis gesehen. „Ich weiß, dass wir jederzeit auch gewinnen können im Slalom. Es ist dicht an dicht.“

Der Kärntner bilanzierte über den bisherigen Saisonverlauf generell positiv, auch wenn es durch Vincent Kriechmayr in der ersten Gröden-Abfahrt erst einen Sieg gegeben hat. „Wir sind in jeder Disziplin auf das Podium gefahren, das muss eine Nation erst machen.“ Überflieger wie der Schweizer Marco Odermatt und der Norweger Aleksander Aamodt Kilde seien zwar eine andere Liga, aber auch schlagbar. Kriechmayr habe das bewiesen.

Michael Matt und Marko Pfeifer
GEPA/Mathias Mandl
Rennsportleiter Pfeifer war mit dem ÖSV-Abschneiden sehr zufrieden, auch wenn Michael Matt (links im Bild) nur 17. wurde

„Wir sind alle heiß und hungrig“

Aus schwächeren Rennen wie der zweiten Gröden-Abfahrt oder auch den Riesentorläufen von Alta Badia wolle man lernen. „Jetzt freuen wir uns auf Bormio und auf Jänner und Februar. Wir sind alle heiß und hungrig. Wir werden uns schon so präsentieren, dass wir auch zu Siegen kommen“, meinte Pfeifer. Feller ist da im technischen Bereich neben Schwarz, der mit zwei Top-Sieben-Resultaten in den Alta-Badia-Riesentorläufen aufzeigte, vielleicht der erste Anwärter darauf. „Wir orientieren uns nach vorne, das Slalom-Fahren passt“, meinte auch Feller. „Wir freuen uns auf den Slalom-Jänner.“

Für sich persönlich mache er sich keine Sorgen, wenn er es so auf den Punkt bringe, wie er es momentan draufhabe. „Dann steht einem Sieg nichts im Weg – außer 30 andere, die auch gerne gewinnen wollen“, sagte der Tiroler lachend. Seine zwei schwierigsten Rennen habe er nun aber schon bravourös gemeistert. „Die Rennen, die jetzt kommen, kommen mir eindeutig mehr entgegen. Da bin ich immer meine besten Rennen gefahren.“

Pfeifer und Feller kontern Ortlieb-Kritik

Darauf befragt, nahmen Pfeifer und Feller auf jüngste Aussagen von ÖSV-Finanzreferent Patrick Ortlieb Stellung, wonach in Österreichs Skiteam eine zu große Komfortzone herrsche, Kadergrößen und Traineranzahl verringert werden müssten. „Trainer wie Läufer arbeiten sehr hart. Es braucht eine gewisse Qualität an Training“, sagte Pfeifer. „Auch wenn ich zu den anderen Nationen schaue, da ist der Trainer-Staff ähnlich. Wir sind natürlich sehr froh, sehr glücklich, dass wir das bieten können.“

Um an der Weltspitze dabei zu sein und individuell zu arbeiten, brauche man das, wie Pfeifer erklärte. Feller gab nur an, sich definitiv nicht überbetreut zu fühlen. „Seine Tochter hat auch nicht zu wenig Unterstützung“, ließ der 30-Jährige in Bezug auf Speed-Fahrerin Nina Ortlieb wissen. Pfeifer wies aber darauf hin, dass man sich die Situation nach der Saison in Ruhe anschauen werde. „Man wird eruieren bis in den Nachwuchskader, wo man Sachen schlanker machen könnte.“