Mikaela Shiffrin (USA)
APA/Georg Hochmuth
Ski alpin

Shiffrin rettet Sieg bei Semmering-RTL

Mikaela Shiffrin hat am Dienstag auf dem Semmering ihren 15. RTL-Sieg im Weltcup gefeiert. Die 27-jährige US-Amerikanerin lag nach dem ersten Durchgang klar vor Petra Vlhova in Führung und rettete am Ende einen Vorsprung von 0,13 Sekunden auf die Slowakin ins Ziel. Der ÖSV brachte beim Heimrennen insgesamt acht Läuferinnen in die Entscheidung, zu einem Top-Ten-Platz reichte es aber nicht. Katharina Liensberger belegte als beste Österreicherin mit einem Rückstand von 2,22 Sekunden Platz 13.

Für Shiffrin klappte es unterdessen mit dem ersten RTL-Sieg in dieser Saison. Die US-Amerikanerin führte nach dem ersten Lauf 0,72 Sekunden vor Vlhova. Am Ende wurde es noch einmal knapp, doch die fünftbeste Laufzeit reichte für den 78. Weltcup-Sieg und fünften auf dem „Zauberberg“. Auf Rang drei landete Marta Bassino (+0,31), die sich nach Platz vier noch auf das Stockerl verbesserte. Die Italienerin führt damit nach drei Rennen weiter im RTL-Weltcup, Bassino hat 50 Punkte Vorsprung auf die Schweizerin Lara Gut-Behrami.

Shiffrin, die in den ersten beiden Riesentorläufen der Saison die Plätze 13 und sechs belegt hatte, liegt in der RTL-Wertung 80 Punkte hinter Bassino auf Rang sechs. „Der Riesentorlauf ist eine harte Disziplin für mich. Die Rennen sind nicht einfach zu gewinnen, die anderen geben Vollgas. Ich hatte mir nicht gedacht, dass ich heute gewinne, und musste auch kämpfen. Aber wenn man im RTL einmal im Schwung ist, dann geht es gut. Ich hatte die Platzsprecherin oben am Start gehört und wusste, wie gut die anderen gefahren sind. Das hat den Druck bei mir erhöht“, erklärte Shiffrin im ORF-Interview.

Shiffrin verwaltet Führung

Mikaela Shiffrin begann glänzend. Im Steilhang rüttelte es die US-Amerikanerin zwar etwas durch, daraufhin dosierte sie leicht das Tempo. Am Ende konnte sie aber ihren Vorsprung verwalten und fuhr zu ihrem 78. Weltcup-Sieg.

Vlhova und Bassino machen Druck

Tatsächlich hatte Bassino mit einer sehr guten Laufbestzeit und einem Vorsprung von 0,94 Sekunden auf die bis dato führende Federica Brignone den Kampf um den Tagessieg neu eröffnet. Die Französin Tessa Worley blieb mit 0,17 Sekunden knapp hinter Bassino. Vlhova legte dann mit der Laufbestzeit für Shiffrin vor, doch die US-Amerikanerin konnte ihren Vorsprung knapp verteidigen.

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Petra Vlhova (SVK)
3. Marta Bassino (ITA)

„Ich bin glücklich, weil ich meinen zweiten Platz aus dem ersten Durchgang bestätigen konnte. Ich hatte auch die beste Laufzeit im zweiten Durchgang und habe kurz auf den Sieg gehofft, als Mikaelas Vorsprung immer weiter schmolz. Aber das hat sie am Ende gut gemacht“, sagte die Slowakin. Auch Bassino war mit ihrem dritten Podestplatz in dieser Saison mehr als zufrieden. „Ich fühle mich toll. Der erste Durchgang war so lala, im zweiten Durchgang war es einfacher zu fahren. Es war eisiger. Ich konnte ein gutes Gefühl aufbauen.“

Liensberger mit Rennen „grundsätzlich happy“

Für die ÖSV-Damen war auch der dritte RTL in dieser Saison ein Kampf. Liensberger, die in Killington mit Platz fünf das bisher beste Resultat geholt hatte, konnte sich in der Entscheidung um einen Platz verbessern. Für die Top Ten reichte es aber nicht. Diese bleiben im zweiten Semmering-RTL am Mittwoch (10.00/13.00 Uhr, live in ORF1) das Ziel der Österreicherinnen.

„Ich bin grundsätzlich happy, weil ich mir vorgenommen hatte, zu attackieren. Es war zwar nicht fehlerfrei, aber ich weiß, was ich zu tun habe. Heute das Rennen gut analysieren und dann freue ich mich, dass ich morgen noch eine neue Chance habe. Es waren heute Schwünge dabei, wo ich mich wieder wohlgefühlt habe. Ich fokussiere mich auf morgen, weil ich hier sehr gerne Ski fahre. Ich möchte mit Herz Skifahren und Spaß haben“, sagte die Vorarlbergerin.

Plätze 16 bis 18 für Österreicherinnen

Die Teamkolleginnen der 25-Jährigen lagen nicht weit dahinter. Katharina Truppe holte als 16. (2,70) ihr bestes Saisonergebnis im Riesentorlauf. Ricarda Haaser zeigte mit der siebentbesten Laufzeit in der Entscheidung auf und wurde am Ende 17. (2,84). „Es war nicht perfekt, aber es waren Dinge dabei, auf denen ich aufbauen kann. Ich habe mir bei diesen Bedingungen etwas schwergetan, den Ski auf Zug zu bringen. Es ist aber positiv, den Tag mit einem halbwegs guten Gefühl zu beenden“, erklärte Haaser.

Auch Stephanie Brunner konnte nach ihren Verletzungsproblemen mit Rang 18 (2,94) aufzeigen. Weltcup-Punkte holten auch noch Ramona Siebenhofer als 21. (3,23), Franziska Gritsch als 24. (3,62), Elisa Mörzinger als 28. (4,34) und Katharina Huber als 30. (4,39). Letztere war aufgrund der nachträglichen Disqualifikation von Valerie Grenier, die zunächst auf Platz vier gelegen war, noch in den zweiten Lauf gerutscht. Der Kanadierin war ein Fehlstart unterlaufen.